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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Plan und keine Religion.«
    »Zunächst einmal, weil der Stock weitaus mehr zum Einsatz kommen wird als die Karotte, Sir. Sie werden den meisten Regionen ihren Abhängigkeitsstatus aufzwingen müssen. Nicht wenige werden sich dagegen sträuben. Das heißt, sie werden Ihre Befehle bestenfalls murrend befolgen. Dadurch sind alle weiteren Aktionen zum Scheitern verurteilt. Das ist meine bescheidene Meinung, Sir.«
    Es war außerdem Mahoneys professionelle Ansicht, daß man die Leute ihr Schicksal am besten selbst bestimmen ließ.
    Genau das hatte er an diesem Imperium immer so geschätzt. Es gab genügend Probleme, keine Frage, aber es war immer genug Platz vorhanden, alle möglichen Dinge auf vielerlei Arten zu bewältigen. Genug Platz für Genies und genug Platz für Dummköpfe.
    Doch jetzt fing er an, seine früheren Ansichten in Frage zu stellen. Wieviel Platz gab es eigentlich tatsächlich?
    »Unter normalen Umständen würde ich mit dir
    übereinstimmen, Ian«, sagte der Imperator. »Ich könnte viele Beispiele aus der Geschichte anführen.«
    »Die Übernahme der alten East India Company durch die Britische Krone auf der alten Erde fällt mir dazu ein, Sir«, meinte Mahoney »Eines Ihrer beliebtesten Beispiele, Sir. Und, wie ich glaube, eine hervorragende Lektion in Versagen.«
    Der Imperator lachte. Mahoney glaubte, in dem Lachen ein klein wenig von dem alten Geist wiederzuerkennen. Sofort fühlte er sich etwas besser.
    »Fahre fort, Ian. Schleudere mir meine eigene Logik ins Gesicht. Es gibt nicht viele, die sich das trauen. Das sind die kleinen Dinge, die die geistigen Säfte fließen lassen. Es bewahrt mich davor, Schimmel anzusetzen.«
    Er beugte sich über den Schreibtisch und senkte ein wenig die Stimme. »Ich verrate dir eins, Ian. Die Leute, die ich zur Zeit ständig um mich habe, sind die reinste Dilettantentruppe.
    Ich vermisse die alten Tage. Als du und ich und ein paar andere talentierte Personen - zum Beispiel unser Sten - die ganze Chose mit links in den Griff kriegten. Ich liebe diese alte Art der politischen Freibeuterei.«
    Der Imperator ließ sich zurücksinken und nippte an seinem Glas. Dann hüllte ihn wieder diese Kälte ein. »Leider ... geht es so nicht mehr. Und ich rede nicht nur von der gegenwärtigen Krise.
    Die Sache ist zu groß geworden. Zu kompliziert. Regierung durch Konsens ist eine Idee, die sich hervorragend bei einem Stamm verwirklichen läßt. Zwanzig oder dreißig Mitglieder höchstens. Alles, was darüber hinausgeht, ist der Effektivität dieses Ideals abträglich.
    Es ist höchste Zeit für eine Neuordnung, mein Freund. Eine neue Ordnung für das Universum. Gefragt ist jetzt ein neues Denken, von Leuten mit der rechten Gesinnung.«
    Mahoney konnte sich nicht zurückhalten. »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob eine Herrschaft nach dem Muster der aufgeklärten Monarchie sich mit der Definition dieses neuen Denkens vereinbaren läßt, Sir.«
    Der Imperator schüttelte den Kopf. »Du hast recht, aber du liegst falsch, Ian. Du vergißt, daß ich ... unsterblich bin.«
    Er richtete seinen Blick auf Mahoney Seine Augen waren wie Spiegelglas, das Mahoneys Bild auf ihn zurückwarf. »Ich kann mir in der gesellschaftlichen Kunst des Regierens nichts Perfekteres vorstellen als einen wohlwollenden, zielgerichteten Regenten, der den Kurs hält, bis zum Ende der Geschichte.«
    Der Blick des Imperators blieb fest auf Mahoney gerichtet, bohrte sich in ihn hinein. »Erkennst du es jetzt, Ian? Jetzt, nachdem ich es dir erklärt habe? Siehst du die ganze Schönheit dieses Entwurfs vor dir?«
    Das Funkgerät summte und erlöste Mahoney für diesen Moment von einer Antwort. Noch während der Imperator mit der Person am anderen Ende redete, stellte sich die Erlösung als dauerhaft heraus. Es waren sehr schlimme Nachrichten, die ihn retteten.
    Der Imperator knurrte einige Befehle und unterbrach wutentbrannt die Verbindung. Er drehte sich zu Mahoney um.
    »Im Altai-Cluster ist eine Katastrophe geschehen, Ian«, sagte er. »Ich meine eine von der Sorte, bei der Imperiale Truppen auf die beschämendste Weise massenhaft ums Leben kommen.«
    Er wandte sein Gesicht dem Fenster zu und blickte hinaus auf die idyllischen Parkanlagen von Schloß Arundel. Er schwieg sehr lange und dachte nach.
    Schließlich drehte er sich wieder um. »Vergiß mein Stellenangebot von vorhin, Mahoney«, sagte er. »Wir können zu einem anderen Zeitpunkt weiter darüber streiten. Jetzt mußt du etwas Wichtigeres für mich

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