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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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gegenüber den Bogazi, Suzdal oder Tork zu erfüllen. Andere Mitglieder wurden inaktiv. Was dadurch beendet wurde, daß sie von immer noch loyalen Leuten Iskras gejagt und als Verräter bestraft wurden.
    Jedenfalls waren diese Spezialeinheiten in Venloes Augen kaum mehr als ein Witz. Was ihn jedoch nicht daran hinderte, sich ihrer zu bedienen. Er hatte bei ihrem »Obersten Geheimdienstleiter« Erkundigungen darüber eingezogen, welche Personen, die momentan in den bewaffneten Streitkräften der Jochianer dienten, als potentielle Verräter eingestuft wurden, die zu bewaffnetem Widerstand fähig waren, ohne daß sich die Spezialeinheit bisher mit diesen Fällen näher beschäftigt hatte.
    Das brachte ihm eine Namensliste ein.
    Eine zweite erhielt er von der armeeeigenen Abteilung
    »Abwehr der Inneren Zersetzung«. Diese Liste war etwas weniger hysterisch.
    Alle Namen, die auf beiden Listen auftauchten, übertrug Venloe in sein eigenes Register potentiell gefährlicher Militärs.
    Er konnte kaum glauben, wie lang diese Liste war; verdammt.
    Iskra hatte im Hinblick auf seine Säuberungen nicht besonders effektiv durchgegriffen.
    Daraus ergab sich die Auswahl der Leute auf seiner letzten Liste - jedermann, der mit Personen befreundet oder mit ihnen in derselben Einheit gewesen war, die Iskra nach seiner Ankunft auf Jochi hatte festnehmen lassen, Leute, von denen Iskra schwor, sie säßen immer noch in der Festung Gatchin hinter Gittern. Venloe wußte es besser, hatte sich aber nicht die Mühe gemacht nachzuforschen, wo Iskra die Leichen hatte verschwinden lassen, solange es noch keine Spur gab.
    Diese letzte Liste gefiel ihm besonders gut. Noch zufriedener wurde er, als er feststellte, daß einige dieser Leute, die allesamt gute Gründe dafür hatten, Iskra zu hassen, sich unauffällig darum bemüht hatten, in gewisse Einheiten aufgenommen zu werden.
    Venloe strahlte geradezu vor Glück und genehmigte sich in dieser Nacht ein Glas veganischen Wein, Auslese mit Prädikat.
    Schließlich war nur eine einzige Sache noch perfekter, als eine falsche Verschwörung zu inszenieren: eine bereits existierende zu finden, die er für seine eigenen Pläne nutzen könne. Er beauftragte seine beiden bewährtesten Mitarbeiter, Erkundigungen darüber einzuziehen, wer an dieser gerade entstehenden Verschwörung beteiligt war.
    Auf diese Weise kam er auf vierzig junge Soldaten. Keiner von ihnen schien besonders klare Vorstellungen davon zu haben, worin ihre Verschwörung eigentlich bestand - aber sie würde bald, sehr bald schon dazu dienen, Iskra zu vernichten.
    Sie waren nicht besonders klug und keine Machiavellis. Hätte Venloe sie nicht aufgestöbert, wären sie zweifellos von der Abteilung Innere Zersetzung oder der Spezialeinheit gefunden und aus dem Weg geräumt worden.
    Er beschloß, daß er dreißig von ihnen gebrauchen konnte.
    Sehr gut. Die Mordtechnik, die Venloe an dem bewußten Tag zum Einsatz bringen wollte, hatte er gedanklich unter »Blutrote Rattenbande« eingeordnet. Indem er sich Iskras unbestrittener Autorität bediente, besorgte er sich die Dossiers der Verschwörer von der Abteilung Gegenspionage und verbrannte sie. Damit waren sie ihm zu großem Dank verpflichtet. Er hatte ihr Leben gerettet. Es war das mindeste, daß sie ihm dafür ihr Leben opferten, diesmal allerdings, um sich ihre eigenen Träume zu verwirklichen, und nicht, um als sinnlose Aschehäuflein an der Todesmauer zu enden.
    Seine beiden Mitarbeiter traten an die vier Offiziere heran, jedoch ohne sie darüber zu unterrichten, daß der geheime Ratgeber von Iskra den Plan hatte, seinem Boß die Kehle durchzuschneiden. Venloe hatte richtig vermutet - sie waren mehr als glücklich, sich freiwillig opfern zu dürfen.
    Die Hälfte seiner Spieler hatte Venloe beisammen. Jetzt brauchte er nur noch die andere Hälfte - die Opfer.
    Und eine Bühne, auf der das Stück aufgeführt werden konnte.
    Auch das bereitete ihm keine großen Schwierigkeiten.
    »Mir ist nicht ganz klar«, sagte Dr. Iskra, nachdem er sich durch Venloes Memorandum hindurchgearbeitet hatte,
    »welchem Zweck diese Farce dienen soll? Was habe ich - und damit die Regierung des Altai-Clusters - eigentlich davon ?«
    »Solidarität«, sagte Venloe.
    »Wieso?«
    »Erstens: Bauern haben nun einmal eine Schwäche für hirnlose Spektakel, wie Sie in Ihrem Essay >Die Revolution muß die Seele der Menschen verstehen< selbst sagen.«
    »Stimmt.«
    »Zweitens: es wird so einiges über gewisse Vorgänge

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