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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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immer noch wütend über die Anweisung des Imperators, daß er selbst direkt in den Mordplan involviert sein sollte. Idiotisch. Dieser Befehl zeugte von großem Mißtrauen.
    Aber dann zuckte er mit der Schulter und dachte nicht mehr daran. Der Ewige Imperator war nicht der erste, der irgendwelche absurden Forderungen stellte; aber er war ganz sicher der wichtigste Klient, für den Venloe jemals gearbeitet hatte, und daher mußte er zufriedengestellt werden.
    Der Imperator wollte also, daß Venloe in die Tage seiner Jugend zurückkehrte und seine Talente als Killer noch einmal unter Beweis stellte. Nun gut. Venloe fügte noch eine extra E-Stunde zu seinem normalen täglichen Konditionstraining hinzu und überlegte währenddessen, wo er sich selbst an dem bewußten Tag plazieren sollte.
    Er war zu klug, um die Befehle des Imperators zu mißachten. Wahrscheinlich hatte der Imperator nur geblufft, als er von »anderen Agenten« im Altai-Cluster sprach; aber warum ein unnötiges Risiko eingehen?
    Ob eine Leiche oder ein Dutzend mehr, das spielte für Venloe überhaupt keine Rolle. Nach einigem Nachdenken hatte er sich seinen Fluchtweg zurechtgelegt. Es war ein simples, sauberes Reingehen, Zuschlagen und wieder Verschwinden, was bedeutete, daß es funktionierte. Occams Rasierklinge war auch fürs Grobe durchaus geeignet.
    War er erst einmal aus dem Metzgerladen heraus, mußte Venloe nur noch von Jochi und aus dem Cluster verschwinden.
    Ausgezeichnet. Bereits zwei Wochen nach seiner Ankunft auf Jochi hatte er insgeheim dafür gesorgt, daß auf einem Behelfslandefeld in Rurik eine private Yacht für ihn zur Verfügung stand.
    Jemand hatte einmal über Venloe gesagt, er ginge nicht mal in ein Pissoir, ohne vorher sicherzustellen, daß es einen Fluchtweg gab; selbst wenn man dabei in die Scheiße springen mußte. Venloe hatte beschlossen, diese Feststellung als Kompliment aufzufassen.
    Sein Rückzug stand also fest, und auch über die Waffe brauchte er nicht lange nachzudenken. Am liebsten hätte er mit einer Waffe gearbeitet, die im Imperium hergestellt worden war, denn deren Qualität war am besten, aber da er die Waffe am Tatort zurücklassen wollte, war ein lokales Produkt besser geeignet. Venloe bildete sich so einiges auf seinen erlesenen Geschmack ein, deshalb sollte auch die Mordwaffe keine einfache Durchschnittsware sein. Am Ende fand er schließlich das perfekte Gerät: eine veraltete Sportwaffe, eine hundert Jahre alte Einzelanfertigung zum Abschlachten eines wilden Tieres, dessen Art mittlerweile ausgestorben war. In einer Gußform hatte er selbst die passenden Kugeln gegossen und dann von Hand die altmodische Treibladung in das Schutzgehäuse der Waffe eingefüllt.
    Und jetzt zum Attentäter.
    Genauer gesagt den Attentätern; der Imperator wollte schließlich etwas für sein Geld sehen.
    Auch das war einfach.
    Er fing mit den Spezialeinheiten von Dr. Iskra an. Jeder Diktator, für den Venloe jemals gearbeitet oder von dem er gehört hatte, hatte seine eigene, private Mörderbande unter eigenem Namen laufen gehabt - von den Fida'is über die
    »Einsatzgruppen« zu den CREEP bis hin zu Mantis oder der neu formierten »Inneren Sicherheit« des Imperators; und eben die Spezialeinheiten von Iskra.
    Venloe hielt nicht viel von ihnen. In der Öffentlichkeit bezeichnete er sie als »Barte« oder »Die Bärtigen« und weigerte sich zu erklären, warum. Der Grund dafür war eine private Anspielung Venloes auf eine der unfähigsten Mörder-Organisationen aller Zeiten in den längst vergangenen Tagen der alten Erde.
    Die erste und nach Ansicht Iskras beste Zelle dieser Spezialeinheiten, ein Team, das unter striktester Geheimhaltung operierte, war aus seinem als absolut sicher eingestuften Versteck in einem Landhaus außerhalb Ruriks verschwunden. Es hatte keine Gerüchte gegeben, und keines der anderen Star-Teams von Jochi hatte sich jemals dieser Tat gerühmt. In einer ruhigen Minute hatte sich Venloe gefragt, ob Sten sich nicht einfach ein kleines Privatvergnügen gegönnt und dieses Team der Vergessenheit anheim gegeben hatte. Es war die Aufgabe dieser Einheit gewesen, das Bataillon der Imperialen Garde zu stören, und es galt als fast sicher, daß ebendieses Team für das Bombenattentat auf die Kaserne verantwortlich gewesen war.
    Ganz abgesehen davon war die Wirkung durchschlagend und abschreckend. Ganze »Einheiten« dieser Spezialeinheit verlangten nach aktivem Einsatz auf anderen Welten, vielleicht um ihre Pflichten

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