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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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gaben die Teams des Imperators den Vorfällen einen derartig optimistischen Anstrich, daß Sten fürchtete, irgendwann einmal würde der kleinste Schluckauf als totale Katastrophe empfunden werden.
    Eine Situation, die er mit allen Mitteln zu verhindern suchte.
    Sten widmete sich wieder seiner Aufgabe und ignorierte das geschäftige Schwirren der Techs, die nach Alex' Anweisungen in der Nachrichtenzentrale der Botschaft arbeiteten. Er nahm bereits den zehnten Anlauf für seine diplomatische Mitteilung.
    Das Problem bestand darin, wie er General Douw, Menynder, Youtang, Diatry und den anderen Anführern von Jochi erklären sollte, daß sie aus dem Rennen waren. Daß der neue Khaqan bereits gewählt war, und zwar ohne sie zu konsultieren.
    Dr. Iskra war bereits unterwegs. Und Sten mußte es der Gruppe sehr bald mitteilen, sonst manövrierte er sich in eine noch peinlichere Situation.
    Er sah es förmlich vor sich: »Guten Tag, verehrte Wesen«, würde Sten sagen. »Ich möchte Ihnen Ihren neuen Despoten vorstellen. Von höchster Stelle empfohlen. Wahrscheinlich kennen Sie diesen Gentleman bereits. Tut mir leid, daß ich die Sache nicht schon früher erwähnt habe. Aber der Imperator traut keinem von Ihnen über den Weg, es ist ihm eigentlich auch scheißegal, ob Sie leben oder sterben - solange Sie es tun, ohne dabei viel Staub aufzuwirbeln. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen ... Ich muß nur rasch die Barrikaden reparieren, und Sie, meine verehrten Wesen, werden die Sache unter sich auskämpfen.« Dann würde er sich so rasch wie ein Wirbelsturm von Jochi entfernen.
    Herrje, es war so gut wie unmöglich, diese Angelegenheit in ein positives Licht zu rücken. Trotzdem konnte er sich nicht davor drücken. Die Mitteilung mußte verfaßt werden, das schon, aber die eigentliche Tat mußte er persönlich vollbringen.
    Stens Gedanken wirbelten. Er blickte auf, um zu sehen, wie Alex mit seinem kleinen Spionageauftrag vorankam. Nicht zum ersten Mal wunderte sich Sten darüber, wie viele ihrer eigentlich hinterhältigen und häßlichen Fertigkeiten sie auch für ihre friedliche Arbeit einsetzen konnten.
    Sein Blick wanderte über die langen Reihen von Bildschirmen, die eine ganze Wand des Nachrichtenraums bedeckten. »Komm schon, du elender Frick & Frack«, scherzte Alex, der an den Reglern herumfummelte. »Sei eine gute Fledermaus.«
    Kilgour hatte sich einen vorläufigen Überblick über die Botschaft verschafft, um herauszufinden, welche Bonbons der vorhergehende Botschafter ihnen zurückgelassen hatte. Der erste Rundgang war überaus erfolgreich verlaufen. In den Vorratsräumen im Kellergeschoß hatte er einige hundert winzige automatische Beobachter entdeckt. Sie waren mit Flügeln versehen und ähnelten tatsächlich Fledermäusen. Alex nannte sie Frick & Frack Eins bis Tausend oder so, zu Ehren der echten fledermausähnlichen Wesen, die bei Mantisoperationen als Kundschafter eingesetzt wurden. Er hatte die Energiesysteme der Beobachter aufgeladen, sich mit seinem Team aus Techs und Experten für die Jochi-Kultur beratschlagt, diverse Patrouillensektoren einprogrammiert und die Fledermäuse zum Spionieren losgeschickt.
    Inzwischen übertrugen sie jede Menge Bilder aus ganz Rurik auf die Bildschirme. Und diese Bilder erzählten von einer anderen Wirklichkeit als die Livie-Sendungen des Imperators.
    Zugegeben, die Ruhe war wiederhergestellt. Aber nur im Vergleich mit dem Durcheinander, das bei Stens Ankunft hier geherrscht hatte. Der Bildschirm in der oberen linken Ecke zeigte eine Szene vor einem Militärkomplex. Friedlich ... von außen betrachtet.
    Doch als Alex seinen kleinen Schnüffler näher heran dirigierte, erkannte Sten mehrere gepanzerte Kettenfahrzeuge.
    Sie bewegten sich nicht, waren jedoch jederzeit einsatzbereit.
    An anderen Panzern arbeiteten Instandsetzungsmannschaften in fieberhafter Eile. Er erblickte einige A-Grav-Stapler, die Munition und Nachschub herbeischafften.
    Der Bildschirm darunter zeigte eine Einheit von Jochi-Rebellen, die einem intensiven Ausbildungsdrill unterzogen wurden. Auf einem anderen war ein Lager der Tork zu sehen, in dem gleichermaßen Waffen und wütende Reden aufblitzten.
    Auch auf den anderen Monitoren spielten sich vergleichbare Szenen ab: Überall wurden die Barrikaden der Suzdal und der Bogazi wieder aufgebaut und verstärkt; Milizen patrouillierten durch die Straßen der Wohnviertel; in einem Fall ignorierten sie bewußt eine Gruppe Halbwüchsiger, die Glasflaschen mit

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