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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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geklautem, leicht entflammbarem Treibstoff füllten.
    Die Gegend rund um das Stadtzentrum von Rurik war wie leergefegt. Die Läden waren verrammelt, vor einigen standen sogar eigens dafür angeheuerte Schlägertypen Wache. Sten sah mehrere Jugendbanden auf der Suche nach Zoff und Plündereien durch die Straßen ziehen. Eine von Alex'
    Fledermäusen schoß an einer gesprengten Ladenfront vorbei, aus der mehrere Gestalten armweise Waren herausschleppten.
    In diesem Fall handelte es sich bei den Plünderern um Soldaten, auch der eine oder andere Polizist befand sich darunter.
    »Kuck mal, Freund Sten«, sagte Kilgour. »Hier ist das Mädel, von dem ich dir erzählt habe.« Er schaltete das Bild auf einen der größeren Zentralschirme um. Sten sah ein Joygirl, das gerade aus einer Seitenstraße herausschlenderte. Der eingeblendete Stadtplan zeigte, daß sie sich in der Nähe eines Militärgeländes der Jochianer befand. Ein anerkennendes Pfeifen aus einem der Lautsprecher sagte ihm, wie nah sie bereits war.
    Der Blickwinkel änderte sich, und Sten erkannte einige Soldaten, die auf die spärlich bekleidete Frau reagierten. Das Joygirl blieb stehen und posierte vor ihnen mit in die Hüfte gestemmter Hand, wobei sie ihren Busen und andere runde Körperteile herausstreckte. Ein Soldat rief ihr etwas zu. Das Joygirl hob schnippisch den Kopf, drehte sich auf hohen Absätzen um und stöckelte in die Gasse zurück.
    Die Soldaten sahen sich an und lachten. Zwei lösten sich aus der Gruppe und folgten dem Mädchen.
    »Jetzt sieh dir genau an, wie dieses Mädel arbeitet«, sagte Alex, die Hand an einem winzigen Joystick, mit dem er die Fledermaus über der schmalen Straße kreisen ließ. Die Soldaten hatten das Mädchen eingeholt. Man verhandelte.
    Schließlich hatte man sich über den Preis verständigt, und das Joygirl lehnte sich an die Hauswand. Der erste Soldat näherte sich ihr, wobei er an seinen Kleidern zerrte und seinem Kumpel eine scherzhafte Bemerkung über die Schulter zuwarf.
    Als er das Joygirl hochhob, war da plötzlich eine Bewegung, so rasch, daß Sten sie beinahe übersehen hätte.
    Das Joygirl hatte ein paar stämmige Freunde. Sie knüppelten die Soldaten zu Boden. Bis das Mädchen ihr knappes Kleid glattgestrichen hatte, waren die beiden bewußtlosen Soldaten bereits Waffen, Uniformen und Kennkarten los.
    Sten sah, wie das Joygirl und ihre Gruppe davoneilten, um die nächste Falle aufzubauen. »Wie viele sind das jetzt schon?«
    »An die zwanzig. Aber erst, seit ich mitzähle. Sie ist sehr schnell. Sie hat noch ein paar andere Jungs, die das Zeug sofort zu den Rebellen schaffen.«
    »Straßenräuber für ein Freies Jochi, hm?« sagte Sten. »Das wäre fast lustig, wenn ich nicht befürchten müßte, daß der Deckel jeden Augenblick hochgeht.
    Das schlimmste daran ist, daß wir nicht viel daran ändern können. Außer uns ruhig verhalten, auf eine glückliche Wendung hoffen und die Bewohner zur Geduld ermahnen. Und auf Dr. Iskras Ankunft warten.«
    »Als wir uns kennenlernten, Freund Sten«, sagte Kilgour,
    »warst du noch kein so verlogener Schönredner. Ich freue mich, daß du so rasch Fortschritte machst.«
    »Vielen Dank ... oder auch nicht«, erwiderte Sten. »Das Problem liegt aber darin, daß ich jetzt wirklich kreativ werden muß.« Er tippte auf die diplomatische Mitteilung, die ihm soviel Kopfzerbrechen bereitete. »Wenn Iskra hier ankommt, wird es ein paar ziemlich lange Gesichter geben.«
    »Du schaffst das schon, alter Junge. Lügner wie wir werden geschaffen, nicht geboren. Sonst hätten uns unsere guten Mütter schon als Kinder kaltgemacht.«
    Sten stöhnte zustimmend. Doch welche Wahl blieb ihm noch? Er wußte, daß der restliche Cluster sich solange
    »friedlich« verhielt, wie es auf Jochi einigermaßen ruhig blieb.
    Die überschwengliche Freude, mit der seine Ankunft begrüßt worden war, hatte ungefähr so lange angehalten wie das plötzliche Frühlingswetter, und das war sofort wieder umgekippt. Mit der Schwüle stieg die Reizbarkeit. Unter dieser Feuchtigkeit ballten sich schwarze Wolken. Die Stimmung wechselte von Euphorie zu wütender Hoffnungslosigkeit, ein Zustand, der, wie Sten recht bald erkannte, sämtliche Spezies auf Jochi recht gut charakterisierte.
    Am zweiten Tag baute sich hinter der Skyline von Rurik einige Stunden vor Sonnenuntergang ein ganzes Schlangennest voller Wirbelstürme auf, die kurz darauf mit dem unlogischen Verhalten des Unbeseelten herantosten, auf die Stadt

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