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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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des Profits oder der jeweiligen gierigen Überzeugungen dieser Ärztekammer. Es war ziemlich leicht, Ärzte in Projekte über die Physiologie der Folter einzubinden oder Zwangssterilisationen an unerwünschten Elementen der Gesellschaft vornehmen zu lassen, um mir zwei Beispiele zu nennen, mit denen Poyndex in den letzten Jahren näher zu tun gehabt hatte.
    B) Die einzigen Ärzte, die »illegale« Handlungen durchführten, waren schlecht und inkompetent. Tatsächlich war es nie schwierig gewesen, sogar die höchsten Koryphäen zu rekrutieren - vorausgesetzt, man tischte ihnen eine entsprechende Dosis »Patriotismus« oder »Pflicht dem Imperium gegenüber« auf, oder sogar, in ganz extremen Fällen, »Verpflichtung gegenüber dem Leben«.
    C) Nachdem ein Arzt die von ihm verlangte Tat durchgeführt hat, würde er sich schuldig fühlen oder zumindest das Bedürfnis äußern, über das, was da geschehen war, zu reden. Die einzigen Schuldgefühle, die Poyndex jemals bei einem Arzt festgestellt hatte, äußerte dieser, nachdem sich ohne sein Wissen die Moral der Gesellschaft verändert hatte und ihm sein Lohn nicht ausgezahlt wurde oder wenn seine schlampige Versicherung seine Untaten nicht deckte. Außerdem schien jeder Arzt alle anderen Ärzte zu hassen, weswegen man keine Bedenken haben mußte, daß irgendwo aus der Schule geplaudert werden könnte.
    Es hatte Poyndex weniger als zwei Stunden gekostet, das Team für diese Operation zusammenzustellen. Unter den Spezialisten befanden sich die besten und klügsten Ärzte des ganzen Imperiums - und alle standen sie schon seit Jahren auf Poyndex' Gehaltsliste.
    Poyndex hatte ihnen auf die gleiche nebensächliche Art erzählt, wie er es einer Operationsschwester, die eine Mercury-Agentin war, gegenüber erwähnt hätte, daß die Operation an einem Doppelgänger des Imperators vorgenommen würde.
    Jeder »wußte«, daß es diese Doppelgänger gab, die bei Bedarf hochriskante oder hochlangweilige Aufträge zu erledigen hatten. Offiziell jedoch gab es sie nicht, hatte es sie nie gegeben; eine offensichtliche Dummheit, die Poyndex zu einem früheren Zeitpunkt mit dem Imperator hatte besprechen wollen.
    Sobald das Operationsteam zusammengestellt war, wurde es zur Erde gebracht. Der Imperator hatte recht: Die Umgebung war perfekt.
    Vor einigen Zeitaltern hatte der Imperator beschlossen, daß er gerne Lachs angelte. Er hatte der Erdregierung und den örtlichen Verwaltungen der Provinz Oregon den gesamten Umpqua River abgekauft, von der Quelle bis zur Mündung im Pazifik. Nach und nach hatte er auch alle Anwohner, die am Fluß oder in seiner Nähe lebten oder arbeiteten, aufgekauft.
    Nur wenigen Ortsansässigen war es erlaubt, weiterhin in dieser Gegend zu leben und zu arbeiten - vor allem Händler, Naturführer, Wildhüter und so weiter. Dann ging der Imperator angeln, wobei er Stellen bevorzugte, die direkt am Wasser lagen und auf denen man kaum mehr als ein paar Zelte aufstellen konnte.
    An diesem Fluß hatte aber auch ein Industrieller namens Tanz Sullamora sein Lager aufgeschlagen. Sullamora fand jedoch bald heraus, daß er weder die Natur noch das Angeln ausstehen konnte, und bald verwandelte er sein Camp in ein luxuriöses Feriendomizil. Sullamora, einst der ergebenste Unterstützer des Imperators, wurde ein erbitterter Feind und der Kopf hinter dem Plan zu seiner Ermordung. Als die Bombe den Imperator zerriß, starb Sullamora gemeinsam mit, seinem ehemaligen Idol.
    Das zurückgezogene Domizil wurde bald von den restlichen Verschwörern, dem selbsternannten Privatkabinett, als Beratungsort genutzt.
    Und jetzt...
    Jetzt zog sich der Imperator hierher zurück, um sich eine langersehnte Erholung von seinen - wie die Livies rühmten schweren und aufopfernden Pflichten zu gönnen.
    Doch dieses Mal wußte der Imperator selbst nicht, daß er zur Erde reiste.
    Einige Tage vor dem Abflugtermin war sein Essen vorsichtig mit Schlafmitteln versetzt worden. Der Imperator merkte nicht, daß er allmählich in einem Nebel versank. Er ging weiterhin seinen Pflichten nach und beriet sich mit seinen Beratern über wichtige Angelegenheiten.
    Er bemerkte auch nicht, daß diese Berater, die er ohnehin nicht kannte, sorgfältig ausgebildete Agenten des Mercury Corps waren, die ihm immer einfachere und einfachere Probleme vorlegten. Schließlich waren sie so simpel, daß sie sogar eine Amöbe hätte lösen können. Das ganze Szenario war ein recht traditioneller Vorgang, den man einen Reagan/Baker

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