Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
Vom Netzwerk:
suchte, ihren Liebsten vor der Gefahr zu bewahren?
    Er bemerkte die aufgeregte Röte auf ihren Wangen. Das tanzende Licht in ihren Augen. Er haßte es, diesen Blick abwürgen zu müssen.
    Sten sagte es ihr. Sie schrie ihn an. Sie argumentierte. Sie bettelte. Aber er gab nicht nach.
    Schließlich einigten sie sich. Zumindest beschlossen sie eine Feuerpause und kamen darin überein, die Sache eine Weile ruhen zu lassen.
    Auf der wackeligen Theorie aufbauend, daß man nicht zugleich essen und wütend sein kann, gab er zur Kantine durch, daß sie das Essen in der Suite servieren sollten.
    Die erste Hälfte der Mahlzeit verbrachten sie schweigend. Die zweite bei vorsichtigem Geplauder.
    Als sie bei der Karaffe mit dem uralten Portwein angelangt waren, hatte sich das Geplauder in ein ernsthaftes Gespräch verwandelt.
    Sten erzählte ihr von Rykor, dem Gehirnscan und dem Projekt Bravo.
    "Ich weiß immer noch nicht, was ich damit anfangen soll", sagte er.
    "Manche Leute würden es in wasserdichte Patente umwandeln", meinte Cind, "sich dann zurücklehnen und ein Riesenvermögen scheffeln."
    "Ich weiß, daß ich das nicht tun möchte", erwiderte Sten.
    "Dachte ich mir schon", gab Cind ironisch lächelnd zurück.
    "Abgesehen davon hat die Möglichkeit, AM2
    künstlich herzustellen, nicht sehr viel mit dem Problem zu tun, mit dem wir uns gerade
    herumschlagen", sagte Sten. "Vermutlich ist ein Grund, weshalb ich die Entscheidung vor mir herschiebe, daß ich nicht weiß, wie die Sache ausgehen wird."
    "Ich habe auch schon daran gedacht. Manchmal wache ich schweißgebadet auf und frage mich ...
    was geschieht, wenn der Imperator gewinnt?"
    Sten gab ihr keine Antwort, sondern goß die Gläser nach.
    "Aber solche Gedanken sind witzlos", sagte Cind.
    "Entweder er gewinnt, oder er gewinnt nicht.
    Manchmal erspart einem der Fatalismus der Bhor eine Menge Qualen."
    Nachdenklich ließ sie den Portwein in ihrem Glas kreisen. Sten sah, daß ihr eine bestimmte Frage auf der Zunge lag. Dann sagte sie, ohne den Blick zu heben: "Was geschieht, wenn wir gewinnen? Wer oder was tritt an die Stelle des Imperators?"
    Sten schüttelte den Kopf. "Das habe ich nicht zu entscheiden. Soweit die Sache mich betrifft, handelt es sich hier um eine Revolution, keinen Staatsstreich. Diese Entscheidungen müssen andere Leute treffen. Es ist ihre Zukunft. Sie haben zu wählen."
    "Ich glaube, du bist ein bißchen zu naiv, wenn du denkst, es geht so einfach über die Bühne", erwiderte Cind. "Du wirst der Mann der Stunde sein.
    Der Retter. Außerdem gibt es da noch das AM2, egal ob natürlich oder synthetisch, aus einem alternativen Universum oder einer Fabrik. Du wirst derjenige sein, der die Schlüssel in Händen hält... die Schlüssel zum Königreich des Imperators."
    "Dieser Gedanke gefällt mir ganz und gar nicht", sagte Sten geradeheraus.
    Cind legte ihre Hand auf seine. " Das weiß ich doch. Deswegen liebe ich dich. Und deswegen möchte ich auch, daß du darüber nachdenkst. Denn wenn der Augenblick gekommen ist, bleibt dir nicht mehr viel Zeit zum Überlegen."
    "Mir fällt da gerade auf, daß du nicht gesagt hast, was ich deiner Meinung nach tun soll."
    "Ich bin die letzte Person, die dazu etwas sagen kann", meinte Cind. "Ob ich glaube, daß du einen guten Regenten abgibst ? Aber klar doch. Hätte ich dich lieber ganz allein für mich? Das wäre mir, klar doch, noch lieber."
    Sie drückte seine Hand. "Nicht vergessen: ich bin voreingenommen."
    Sten errötete leicht. Es war ihm peinlich. "Wie süß", sagte sie.
    "Du wirst ja rot. Jetzt habe ich etwas gegen dich in der Hand. Der große Anführer der Rebellen wird rot wie ein kleiner Junge."
    "Das ist Erpressung."
    "Stimmt."
    Sie erhob sich und rutschte auf seinen Schoß.
    Sten hatte plötzlich alle Hände voll mit einer sich windenden, fordernden Frau zu tun, die ihm obendrein den Hals küßte und an seinen
    Ohrläppchen knabberte.
    "Was gibst du mir, wenn ich es nicht verrate?"
    flüsterte sie. Wie gemein.
    Stens Hände wanderten geschäftig über den enganliegenden Anzug, zeichneten die Kurven nach, erforschten die Vertiefungen.
    "Das verrate ich dir gleich", sagte er. "Aber zuerst mußt du mir verraten, wie du dieses Ding ausziehst."
    Sie nahm seine Hand ... und zeigte es ihm.
    Das Flüstern drang heiß in sein Ohr: "Hier ... und da. Genau ... hier ... muß man ... drücken."

Kapitel 35
    Die Stiefelabsätze der Wache knallten immer lauter und näher. Alex hing wie eine Spinne im Netz über dem

Weitere Kostenlose Bücher