Sten 8 Tod eines Unsterblichen
Sten.
"Bleiben Sie dran."
Er bremste ab und steuerte zu Alex hinüber, wobei er seinen Anzug so ausrichtete, daß sein eigener Richtfunk direkt auf Kilgour zeigte.
"Hab's gehört", sagte Alex ohne weitere Vorreden. "Und das schafft eigentlich mehr knifflige Fragen, als es beantwortet. Falls Mahoney hier etwas zurückgelassen hat, war er vielleicht so freundlich, daran zu denken, ein kleines Peilgerät dazuzulegen.
Um uns das Leben ein bißchen zu erleichtern.
Aber Mahoney hätte es nicht einfach laufen lassen, oder? Wo es sich doch um ein ganz großes, ganz geheimes Geheimnis dreht! Er hätte es so eingestellt, daß es erst anspringt, wenn jemand nahe genug herankommt. Wie das Topfschlagen beim Kindergeburtstag. Von der Laufzeit der Batterien mal ganz abgesehen, die scheinen ja laut Frestons Anzeige allmählich alle zu werden."
"Wahrscheinlich hast du recht", stimmte ihm Sten zu. "Also hat jemand anders es eingeschaltet."
"Entweder unbeabsichtigt oder ohne in der Lage zu sein, etwas damit anzufangen. Oder die Kiste ist vermint, weil der verrückte Bombenleger nicht genug Geduld hatte, um abzuwarten, bis wir den Topf mit verbundenen Augen finden, um uns dann selbst in die Luft zu jagen."
"Richtig. Schon haben wir einen Punkt, über den wir uns ausführlich Sorgen machen können - wenn wir in Vulcan drin sind."
"Ja. Also. Das mögliche Versteck ist jetzt enger eingekreist, vorausgesetzt, unsere Überlegungen stimmen und dein Piepser ist kein verirrtes Signal aus irgendeiner Elektronik, die verrückt spielt."
"Einverstanden. Es müßte irgendwo im Auge sein. An einem Ort, den wir von früher kennen. Oder zumindest ich. Unser Versteck, das alte Linienschiff, befand sich ungefähr dort. Nein. Geht nicht. Davon konnte Mahoney nichts wissen. Vielleicht in seinem alten Büro, das er damals bezogen hatte, als er vorgab, Leute zu rekrutieren, während er in Wirklichkeit überall herumspionierte ? Möglich, aber so richtig haut das auch nicht hin. Mahoney würde es doch nicht dem Zufall überlassen, ob wir uns an die Lage dieses Büros erinnern oder nicht.
Ich zum Beispiel weiß es nämlich nicht... oh, verdammt", sagte Sten.
"Genau. Der wichtigste Mann. Der Herzog oder Dynast oder wie sich der Bursche nannte."
"Baron. Thoresen." Diesen Namen würde er nie vergessen. Beim letzten Zweikampf hatte sich Sten mit bloßen Händen auf den Mörder seiner Familie gestürzt - und ihn getötet.
Sein Hauptquartier lag genau in der Spitze des Auges, in einem palastähnlichen Kuppelbau, in dem Büros, Gärten und Unterkünfte untergebracht waren.
"Genau. Aber wir gehen nicht direkt hinein, und wir hängen hier auch nicht noch länger als große, fette Zielscheiben herum."
Sten gab seinem Anzug die maximale
Beschleunigung, und Kilgour, der direkt hinter ihm herflog, berechnete eine Flugbahn, die sie zu einem Punkt knapp oberhalb des alten Hangars brachte.
Durch den Hangar selbst wollte er es nicht versuchen, denn dort konnte man allzu leicht in eine Falle tappen.
Während sie "über" Vulcan hinwegflogen, war auf einer Seite der große Riß in der stählernen Hülle zu sehen. An der Stelle hatte sich einst Projekt Bravo befunden, bevor Kilgours Bomben es zerstört hatten.
Das bedeutete auch, daß irgendwo dort unten das enge Apartment zu finden war, in dem Sten aufgewachsen war. Soweit er wußte, befand sich das lebende Wandbild, das er nicht vergessen konnte, vielleicht immer noch an der Wand:
Schneelandschaft auf einer Grenzwelt, das Bild, das seine Mutter zum Preis von sechs Monaten seines Lebens gekauft hatte und das schon nach weniger als einem Jahr kaputtgegangen war. Später hatte Sten auf Smallbridge diese Szene ganz unbewußt in der Realität nachgebaut -am Fuße einer Hügelkette in der Polarregion seines Planeten.
Nein. Er wollte, er konnte dort nicht mehr hin. Es war einfach zuviel.
Er schob diesen Teil seiner Gedanken weit von sich. Sie näherten sich Vulcan.
Sten landete auf einer konturlosen Fläche der glatten Hülle, die das gesamte Gebilde umgab. Ein ausgestreckter Finger. Mach mir eine Tür, Alex.
Kilgour nahm einen vorbereiteten Sprengsatz aus einer Tragetasche, zog die kleinen Standbeinchen heraus und klemmte die Ladung auf Vulcans Haut.
Er löste den Timer aus und bedeutete Sten, sich ein Stück zu entfernen. Alex, Experte für Knallkörper aller Art, zog sich ohne Eile in den Raum zurück und ließ sich dann in der sicheren Entfernung von einigen Metern treiben.
Der Timer lief ab, die Ladung
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