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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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den
    Druckausgleich in der Schleuse in Gang setzen sollte.
    Knirschend saugten die Pumpen den Luftvorrat aus der Schleuse in die Hauptkammer. Sten wollte schon losgehen, da winkte ihn Kilgour zurück.
    Deckung ... Sten ging in Deckung. Alex sprang nach vorn, riß das Schott auf und preßte sich sofort flach gegen die Wand des Korridors.
    Nichts. Hinein. Mit Gewalt zogen sie das äußere Schleusenschott wieder zu.
    Jetzt saßen sie einwandfrei in der Falle. Beide schalteten die Helmscheinwerfer aus. Es war eine Sache, ein so leichtes Ziel abzugeben, aber es mußte wirklich nicht sein, daß man dieses Ziel auch noch voll ausleuchtete.
    Druckausgleich.
    Das Knirschen verstummte, aber das Licht mit dem Signal ATMOSPHÄRE STABILISIERT
    leuchtete nicht auf. Wahrscheinlich ausgebrannt.
    Das innere Schott öffnete sich auch nicht automatisch.
    Sten stemmte sich fest dagegen. Widerstrebend glitt es zur Seite.
    Sie standen in Thoresens Kuppel.
    Beide Männer standen mit geladenen Waffen links und rechts des Schleusenschotts dicht an der Wand. Sten fühlte, wie sein Anzug durch den atmosphärischen Druck gegen seinen Körper gepreßt wurde, bevor er sich auf die neuen Verhältnisse einstellte. Woher kam die Atmosphäre? War Thoresens Kuppel so gut konstruiert, daß sie viele Jahre, nachdem sie verlassen worden war, noch Luft enthielt? Sehr unwahrscheinlich.
    Er warf einen Blick auf sein Meßgerät. Neutrales Gemisch: 75 Prozent; Sauerstoff: 18 Prozent. Spuren von Verwesungsgasen. Ein halbes Prozent Kohlendioxid. Das Abfallprodukt eines Wesens, das Sauerstoff atmete? Möglich.
    Atmung möglich, keine tödlichen Gase
    feststellbar.
    Druck: halb Enormal.
    Die Sterne und die weit entfernte Sonne lieferten durch die Fenster der Kuppel ausreichend Licht, so daß Sten auch ohne seinen Helmscheinwerfer genug sah.
    Kilgour deutete in eine Ecke, und Sten sah die aufgetürmten Haufen leerer Sauerstoffbehälter.
    Daher war die Atmosphäre die ganze Zeit über gekommen - aus Behältern, die jemand eigens dafür hierhergetragen haben mußte.
    Thoresens Kuppel war riesig. Man mußte sie sich wie einen Dschungel vorstellen, in dem Zustand erstarrt, in dem er vor Jahren die Atmosphäre verloren hatte. Ein Garten. Weiter oben lagen Thoresens Büro und seine Wohnräume. Sten und Alex würden alles sorgfältig durchkämmen müssen, und ihre Aufgabe wurde noch dadurch erschwert, daß sie keine Ahnung hatten, wonach sie eigentlich suchten - oder ob es sich überhaupt hier befand.
    Sten konzentrierte sich auf sein
    Außenmikrophon. Nichts. Natürlich würde er nicht das Risiko eingehen, seinen Helm zu öffnen und die Atmosphäre des Raumes einzuatmen - ganz gleich, welche Analyse ihm sein Anzug auch lieferte.
    Er betrat die Halle.
    Vor ihm befand sich ein sonderbarer,
    ausgetrockneter Alptraum, der früher einmal Thoresens üppiger Wald gewesen war.
    Seltsam. Er versuchte ganz vorsichtig und leise zu gehen, wie die Vorhut einer Infanterie-Patrouille mitten in einem planetarischen Dschungel. In einem Raumanzug. Zuerst die Zehen ausstrecken ...
    Kontakt, Bodenbeschaffenheit testen, Absatz, ganzes Gewicht verlagern, anderen Fuß hochnehmen, langsam nach vorne strecken, bis über den Balancepunkt hinaus ... dann wieder: Zehe berührt Boden ...
    Tote Zweige ragten verdreht und verschlungen rings um ihn auf, Arme, die sich in Todesnot nach den weit entfernten Sternen reckten, die sie nie erreichen würden.
    Schimmernde, blanke Knochen.
    Er erinnerte sich. Einer von Thoresens
    "Schoßtigern". Er selbst hatte ihn mit einem verzweifelten Tritt getötet. Genickbruch. Sten schauderte. Er selbst hatte damals sterben sollen.
    Kilgour folgte Sten. Auch er blickte auf das Skelett des Tigers hinab, und dann, ohne sich dessen bewußt zu sein, auf Stens Rücken. >Meine Fresse<, dachte er. >Hab die Geschichte zwar gehört, aber nie daran geglaubt. Hätte nie und nimmer daran geglaubte
    Von irgendwo auf der anderen Seite der Kuppel hörte Sten ein Geräusch. Oder hatte er es sich nur eingebildet?
    Er blieb sofort stehen. Nichts. Er riskierte einen Blick nach hinten zu Alex. Er konnte sehen, wie Kilgour unter seinem Helm den Kopf schüttelte. Er hatte nichts gehört. Sten ging weiter.
    Fast erwartete er, als nächstes Thoresens Skelett zu finden, mit zerschmettertem Brustkorb, dort, wo ihm das noch schlagende Herz herausgerissen worden war. Aber der Körper war bestimmt an einen anderen Ort gebracht und in irgendeiner Form beerdigt oder zumindest in den Weltraum

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