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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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wieder aus seinen Träumen über Kyes' Genie. "Weiter. Ich habe nicht viel Zeit."
    "Ja, richtig. Wie bereits gesagt, wir fütterten sämtliche Daten über AM2 in den Computer. Aber wir gaben auch alles ein, was über den Imperator bekannt war. Dafür erhielten wir Hilfe von Sr.
    Poyndex."
    Cinds Augen weiteten sich. "Poyndex. Er hatte auch damit zu tun?!"
    "Aber ja. Er wußte etwas über Kyes. Ich weiß nicht, was. Aber Kyes hat den Spieß umgedreht und dieses Wissen gegen ihn angewandt. Ihn in unseren Kreis gezogen. Er war es, der Poyndex zu einem Mitglied des Kabinetts machte. Offensichtlich war es Teil eines Tauschhandels."
    "Offensichtlich", sagte Cind. Die Details dieses Handels waren sicherlich interessant, doch sie bezweifelte, daß sie ihr bei ihrer Aufgabe weiterhelfen würden. "Na schön. Sie haben den Computer also mit allen möglichen Daten gefüttert.
    Und dann? Was hat Kyes daraus erfahren?"
    "Ich bin mir nicht sicher", antwortete Lagguth.
    "Aber ich weiß, daß er gewisse Schlüsse daraus gezogen hat. Er war plötzlich sehr aufgeregt. Sie müssen wissen, daß er seine Gefühle normalerweise nicht zeigte. Doch damals war er sehr aufgeregt und befahl, das Programm abzuschalten. Dann reiste er ab. In sehr großer Eile."
    "Wohin ging er?" wollte Cind wissen.
    "Auch das weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß er die Erstwelt verließ und sehr weit weg reiste. Und als er zurückkehrte ... war sein Gehirn ... tot."
    Cind wußte, was das bedeutete. Die Grb'chev waren die einzige bekannte höherentwickelte Spezies, die durch Symbiose entstanden war. Ihre Körper -
    hochgewachsene, schön anzusehende
    Gestalten - gehörten einer ursprünglich geistig extrem zurückgebliebenen Rasse. Ihre "Gehirne"
    waren eigentlich das Ergebnis einer Art Virus, der sich in den vielfältigen Hohlräumen in den Köpfen der blödsinnigen Wesen niedergelassen und sich zu einem beeindruckenden Intellekt entwickelt hatte.
    Der Fluch der Grb'chev bestand darin, daß dieses
    "Gehirn" eine genau festgelegte Lebenserwartung von 126 Jahren hatte. Kyes gehörte zu den wenigen Grb'chev, von denen bekannt wurde, daß sie einige Jahre länger gelebt hatten. Die Tragödie bestand darin, daß der Körper glücklich umnachtet noch mindestens weitere einhundert Jahre lebte.
    Cind hatte auf den Straßen des Heimatplaneten der Grb'chev viele Beispiele dieser lebenden Toten umherwandeln sehen. Dauerhafte und schreckliche Mahnmale dessen, was jeden Angehörigen dieser Spezies erwartete.
    Cind deutete auf das Terminal. "Haben Sie versucht herauszufinden, was Kyes in jenen letzten Tagen getan hat?"
    Lagguth zögerte. Dann schüttelte er traurig den Kopf. "Ich bin kein sehr mutiger Mensch", sagte er und lachte krächzend. "Falls Ihnen das noch nicht aufgefallen sein sollte. Jeden Tag meines Lebens verbrachte ich in der Angst, daß jemand wie Sie mich aufspüren würde ... oder jemand Schlimmeres.
    Daß man mich umbringen oder einem Gehirnscan unterziehen würde, um an mein geringes Wissen zu kommen.
    Deshalb ... obwohl ich wahnsinnig gerne wissen würde, auf was Kyes da gestoßen ist... konnte ich mich nicht dazu aufraffen, etwas in dieser Richtung zu unternehmen."
    Das Geräusch drang durch eine Tür direkt neben dem Computerterminal. Cinds Hand glitt sofort zu der Stelle hinab, an der sie ihre versteckte Waffe trug.
    "Keine Sorge", beschwichtigte Lagguth sie. "Er muß nur gefüttert werden."
    Cind zog die Stirn in Falten. "Wer muß gefüttert werden?"
    "Sr. Kyes natürlich", sagte Lagguth. "Möchten Sie ihn sehen?"
    "Er ist hier?" fragte Cind erstaunt.
    "Warum nicht? Das, was von ihm übrig ist, ist hier so gut aufgehoben wie an jedem anderen Ort.
    Tatsächlich ist es ein verdammt gutes Heim. Sie geben ihm sozusagen sein Gnadenbrot, wie einem hervorragenden Rennpferd. Er bekommt alles, was er will, obwohl er, wenn ich ehrlich sein soll, viel zu blöde ist, um zu wissen, was er will. Manchmal müssen wir ihm ein bißchen dabei helfen."
    Lagguth erhob sich. "Ich muß ihn jetzt wirklich füttern. Es wäre grausam, ihn warten zu lassen."
    Cind folgte ihm in den angrenzenden Raum.
    Er war hell und freundlich, voller Spielsachen und in leuchtenden Farben eingerichtet. Kyes hockte auf einem leicht überdimensionierten Stuhl und kicherte in einen riesigen Vid-Monitor hinein, auf dem ein Kinderfilm zu sehen war: kleine Wesen, die umherwuselten und einander auf die Köpfe schlugen.
    Kyes sah Lagguth an. "Hunger", sagte er.
    "Keine Bange. Ich habe was ganz Leckeres

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