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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Punkt: Operation Suk war Keas Goldesel. Natürlich gab es Rechnungsprüfer und dergleichen, aber an dem Tag, an dem ein erfahrener Raumschiffingenieur nicht mehr in der Lage war, seiner Firma das Hemd zu klauen, während sie noch immer glaubte, sie trage das Abendkleid, an dem Tag würde wohl die Sonne verlöschen. Die Sache war um so einfacher, da Operation Suk unter derart strikter Geheimhaltung ablief.
    Sechs Jahre vergingen. Kea hatte, wie es einer seiner wohlgelitteneren, weniger angesehenen und reicheren Freunde auf dem Schürfschiff ausdrückte, mehr zu tun als ein Einbeiniger beim
    Arschtrittwettbewerb. Drastisch, aber zutreffend.
    Zum einen galt es, die Operation Suk zu führen.
    Da er der einzige war, der wirklich wußte, worauf das Projekt eigentlich hinauslaufen sollte, war es erforderlich, daß er sämtliche Labor-und
    Forschungsergebnisse vorgelegt bekam, jeden einzelnen Bericht und, was nicht selten vorkam, sogar die zugrundeliegenden Daten. Das verlieh ihm den Ruf eines Managers, der selbst anpackte, und er wurde dafür respektiert, daß man ihm nicht in die Tasche lügen konnte. Aber Respekt ersetzte weder fehlenden Schlaf noch persönliche Erholung.
    Andererseits hatte er viel damit zu tun, Austin beim Management von Bargeta Ltd. unter die Arme zu greifen. Tatsächlich war es so - und Kea sorgte dafür, daß alle Leute, mit denen er zusammenkam, das unterschwellig auch mitbekamen -, daß er die Dynastie führte. Austin wurde jetzt von einer Ebene seiner Angestellten noch mehr als Dummkopf angesehen, von ihren Vorgesetzten eher als Dilettant. Kea ermutigte Austin sogar noch, sich weiter aus der Verantwortung herauszuziehen. Bleib frisch. Bleib aktiv. Wenn du dich zu tief in diese tausend Kleinigkeiten hineinwühlst, so wie ich, wer soll dann noch darauf achten, daß wir in keine Falle stolpern?
    Er achtete darauf, daß Austin nominell weiterhin die Entscheidungen traf, und er ließ ihn auch einige fällen, die nicht besonders wichtig waren. Kea hätte die Sache von der offiziellen Bühne aus wesentlich präziser steuern können, doch er wußte nur zu gut, wie sensibel und paranoid die Inkompetenten waren.
    Er konnte auf keinen Fall riskieren, gefeuert zu werden. Abgesehen davon würde es auf seiner Ebene nicht "feuern" heißen, sondern
    "ausgeschieden, um Interessen persönlicher Natur zu verfolgen".
    Er reiste auch sehr viel inkognito. Er mußte sich mit den Leuten treffen, Industriebetriebe besuchen, die nichts mit Bargeta Ltd. zu tun hatten. Manchmal reiste er unter falschem Namen, mit falschen Papieren. Einer seiner Lieblingsdecknamen war H.
    E. Raschid, als Tribut an Burton und Scheherezade.
    Hin und wieder grinsten die Leute - und Richards machte sich eine geistige Notiz, daß diese Person es wert war, daß man auch weiter die Beziehung zu ihr pflegte.
    Seine neuen Kontakte und Freunde gingen weit über die Geschäftswelt hinaus: Politiker; Leute, die interessanten Geschäften nachgingen, manche davon schon deutlich auf der anderen Seite des Gesetzes.
    Er gab großzügig, aber sehr umsichtig Geld aus. Er war stets bereit, die Kasse eines Politprofis aufzustocken, egal welcher Partei er oder sie angehörte. Schon bald kontrollierte er eine beachtliche Anzahl von Ganymeds traditionell erwerbbaren Immobilien. Außerdem gehörte ihm ein Viertel des Mondes selbst. Das Anwesen, das er dort errichten ließ, entsprach eher einem kleinen, ultraabgesicherten Industriepark als dem weitläufigen Wohnsitz eines reichen Mannes.
    Genau das war Richards inzwischen. Das hatte er nicht nur seinem verschwenderischen Gehalt bei Bargeta Ltd. zu verdanken -mit eigenem Zugang zu den Schatztruhen hinsichtlich Projekt Suk -, auch seine neuen Freunde geizten nicht mit Tips und Anregungen. Kea spielte auf jede erdenkliche legale und illegale Weise mit dem Markt, solange es noch einigermaßen unauffällig ablief. Möglicherweise würde man seine Machenschaften eines Tages unter die Lupe nehmen, doch wenn das wirklich geschehen sollte, war er entweder tot,
    verschwunden, oder er stand schon lange über dem Gesetz.
    Dann kam der Durchbruch, in den ersten
    Monaten des neuen Jahrhunderts. Eine Expedition kehrte zurück. Nicht von den Sternen - Kea hatte große Mengen von Bargetas Kapital aufs Spiel gesetzt und zwei Stardrive-Expeditionen losgeschickt -, sondern aus dem Hinterhof des Sonnensystems. Aus jenem Gewirr aus
    Gesteinsbrocken jenseits der Plutobahn, das man einst für die Überreste eines ehemaligen elften Planeten

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