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Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Sten 8 Tod eines Unsterblichen

Titel: Sten 8 Tod eines Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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höchstwahrscheinlich nichts mehr.
    Sie sah noch immer ganz danach aus: Du kannst mich haben, wenn du willst. Aber nur, wenn du es schaffst. Einen Augenblick lang fühlte er sich wie schwerelos. Aber er ließ es sich nicht anmerken.
    Nicht ums Verrecken.
    Er war hocherfreut, sie zu sehen, und umarmte Tamara wie eine gute, lang vermißte Freundin. Er weigerte sich, auf sein Hirn zu hören, das ihm mitteilte, wie deutlich er die harten Brustwarzen unter ihrem Anzug an seiner eigenen Brust spürte.
    Keine Nachrichten durchstellen. Ein Drink. Er ließ sie auf der Besuchercouch Platz nehmen und setzte sich dicht neben sie. Aber nicht zu dicht. Er sagte, er habe all die Jahre davon geträumt, sie
    wiederzusehen. Was sie denn in der Stadt zu tun habe ? Sie wolle sich erholen, meinte Tamara. Ihre Stimme jagte ihm immer noch einen Schauer über den Rücken. Einen Schauer, der ihn daran erinnerte, daß sie ihm gezeigt hatte, was man mit kaum mehr als ein paar Eiswürfeln und einem Lederriemen alles tun konnte. Wovon sie sich erholen wolle?
    "Mein Mann und ich ... das ist vorbei." Sie zuckte die Schultern. "Er ist von seinen Rennen besessen, obwohl er in der letzten Zeit so gut wie nichts gewonnen hat. Jungs und ihre Spielsachen, du weißt schon. Vermutlich ist er nie richtig erwachsen geworden. Ich schon."
    "Tut mir leid."
    "Ich habe viel an dich denken müssen. Schon seit Jahren. Und ich dachte..." Sie hielt inne, wartete ab, ob Kea auf das Signal reagierte.
    Richards wartete ebenfalls mit geduldigem, interessiertem Gesichtsausdruck. Vielleicht wollte ihm seine alte respektierte Freundin ja eine völlig neue Idee präsentieren. Tamara versuchte es erneut.
    "Weißt du, ich erinnere mich an viele Dinge noch sehr, sehr gut. Kaminfeuer. Seide. Wir haben viel gelacht. Ein unerklärlicher Sonnenbrand." Sie zwang sich zu einem kleinen Lächeln. Kea legte die Stirn in Falten, dann erinnerte er sich bildhaft an die näheren Umstände. Tamara zog einen Augenblick die Brauen zusammen. Es lief nicht ganz so, wie sie es geplant hatte ...
    "Vor allem erinnere ich mich jedoch an die Fehler, die ich gemacht habe. Besonders an einen."
    "Richtig. Ich auch."
    "Ich glaube, ich kann jetzt nur gestehen, daß ich damals ein ziemliches kleines Aas gewesen bin", sagte sie, die Augen bescheiden niedergeschlagen, die Hände im Schoß gefaltet. "Es dauerte einige Zeit, bis ich reifer wurde. Ich kann dir nur sagen, wie leid es mir tut und daß ich es gerne wiedergutmachen würde."
    Es gelang ihr sogar, eine Träne
    hervorzuquetschen. Kea fand ein Taschentuch für sie. Er zuckte mit den Achseln. "Wir waren damals alle noch nicht sehr erwachsen", sagte er. "Die Fehler halten sich wohl die Waage."
    Tamara wollte etwas sagen, ließ es dann aber sein. Verwundert dachte sie darüber nach, was Kea wohl mit seiner letzten Bemerkung gemeint haben könnte. Dann fuhr sie fort: "Zumindest war Austin nicht so dumm wie ich. Deshalb bist du nicht einfach so verschwunden, und das Leben gibt einem manchmal ... Ich meine, wir leben in der wirklichen Welt. Manchmal kriegt man eine zweite Chance, oder?"
    Er nahm sie in die Arme. Küßte sie. Nicht gerade auf brüderliche Weise, aber auch nicht besonders leidenschaftlich. "Aber selbstverständlich. Und ...
    auch ich habe dich nie vergessen."
    Kea erhob sich und zog sie sanft mit einer Hand unter ihrem Ellbogen mit sich hoch. "Jetzt haben wir Zeit genug, um uns richtig kennenzulernen. Sieh mal, sobald ich von diesem... dieser Geschäftsreise zurück bin, rufe ich dich an. Wir könnten uns zum Essen verabreden. Wir haben uns so viel zu erzählen."
    Er ging zu seinem Schreibtisch zurück. Tamara starrte ihn an. Dann bildete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Er erwiderte es. Sie ging langsam auf die Tür zu und öffnete sie, drehte sich noch einmal um. Er lächelte immer noch. Tamara ging hinaus, die Tür schloß sich mit einem leisen Zischen. Kurz bevor sie fest zu war und noch bevor die Dämmung das Geräusch abfing, lachte Kea.
    Laut. Ein harsches, grausames Lachen. Ein Marslachen. Dann vergaß er sie.
    Kea Richards verschwand aus den Gefilden der Menschen. Er und das Sternenschiff, dem er nicht einmal einen Namen gegeben hatte. Er suchte sich seinen Weg kreuz und quer durch die Galaxis zum Alva Sektor. Er näherte sich der Diskontinuität.
    Wieder sah er die Funken vor der schwarzen Leere zwischen den Sternen sprühen, wie ein
    Riesenfeuerwerk am Unabhängigkeitstag vor einer mondlosen Nacht. Dort kollidierten winzige

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