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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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vor?«, fragte Susan. »Oder kennst du sie?«
    »Ich habe sie schon mal gesehen«, sagte Bliss.
    »Im Salon oder in einem Yogakurs?«
    Bliss zog die Beine in die Lotus-Stellung. Dann griff sie nach der Bong und nahm einen Zug. Das Wasser gurgelte.
    Susan wartete.
    Bliss atmete einen beeindruckenden Lungeninhalt Rauch aus. »Nein«, sagte sie. »Woanders.«
    Das Video auf der Website lud wieder. »Ich hasse diese Website«, brummte Susan.
    »Warum gehst du nicht auf die Seite des Herald ?«
    Weil sie sie gefeuert hatten. »Aus Prinzip«, sagte Susan.
    Bliss stand auf und streckte sich wieder. »Ich gehe meditieren«, sagte sie.
    Das war die Chiffre für Schlafengehen.
    »Lass dich nicht von den Bettwanzen beißen«, sagte Susan.
    Bliss tätschelte Susans Kopf. »Das wird schon noch mit ihm«, sagte sie. Sie ging ein paar Schritte, machte noch einmal kehrt, um die Bong zu holen, und ging wieder.
    Das wird schon mit ihm.
    Susan stellte fest, dass sie nicht wusste, welchen Mann in ihrem Leben ihre Mutter meinte – Leo oder Archie.
    Sie schloss die Website und suchte im Internet nach Informationen über den Mord an Mrs. Beaton, fand aber nichts, was ihr weiterhalf. Archie ging nicht ans Telefon. Deshalb konzentrierte sich Susan auf ihren Artikel, las noch einmal, was sie bisher hatte, und redigierte die ersten Absätze. Sie würde Mrs. Beatons Ermordung am Ende einarbeiten – das ergab einen großartigen Schluss. Susan musste zugeben, dass diese Geschichte einfach immer besser wurde. Es war ein besonderes Vergnügen, Gretchens körperlichen Verfall zu beschreiben. Sie hatten natürlich ein Foto von ihr gebracht, das so glamourös wie immer war. Es war ihre Schönheit, die die Leute anzog. Wäre sie nicht eine solche Cover-Schönheit gewesen, wäre sie überhaupt nicht zu dieser Medienikone geworden. Hässliche Menschen töteten ständig. Aber wenn es schöne Menschen taten, erregte es Aufmerksamkeit.
    Die Ziege meckerte an der Hintertür. Bliss ließ das Ding frei im Garten herumlaufen. Es hatte bereits den größeren Teil eines hundert Jahre alten Rosenstocks gefressen und ein paar Clogs aus Krokodillederimitat, die Susan an der hinteren Tür stehen hatte.
    Jetzt stampfte sie mit den Hufen auf die Stufen.
    Sie wollte etwas.
    Was wollten Ziegen?
    Obst?
    Heu?
    Antidepressiva?
    Die Ziege stampfte erneut.
    »Okay«, rief Susan. »Ich komme.« Sie stand auf und ging durch die Küche zur Hintertür. Die Tür stand offen, damit Luft hereinkam, und der hölzerne Rahmen des Fliegengitters schlug sanft im Wind.
    Sie sah die Ziege nicht.
    Vielleicht hatte sie die Tür gehört.
    »Ziege?«, rief sie.
    Sie machte das Licht auf der hinteren Veranda an, und ein Halbkreis des Gartens wurde beleuchtet, aber das ließ alles außerhalb dieses Kreises nur umso dunkler aussehen.
    Susan spähte zum Ziegenhaus am anderen Ende des Gartens.
    Sie ging ein paar zögerliche Schritte die hintere Treppe hinunter und auf den Rasen. Das trockene Gras fühlte sich spröde an unter ihren nackten Füßen. Sie trat vorsichtig auf, um nicht in Ziegenkot zu treten. Die zehn Meter hohe Bambushecke um den Garten herum bildete eine dunkle Wand vor dem sternenübersäten Himmel.
    Sie ging am Komposthaufen und der Feuerstelle vorbei, und als sie zum Ziegenhaus kam, schaute sie hinein und sah nur Schwärze.
    »Ziege?«, rief sie.
    Ein Rascheln ließ eine Gänsehaut auf Susans Arme treten.
    Etwas näherte sich aus dem Dunkeln.
    Zwei glühende Augen. Und dann eine weiße Schnauze.
    Susan seufzte erleichtert, als die Ziege meckernd auf sie zustakste. Sie rieb den Kopf des Tiers. Es stieß die Schnauze an sie.
    Die Ziege war einsam, das war alles.
    Sie streichelte sie ein paar Minuten, dann ging sie zurück ins Haus. Es war beinahe kühl, wenn man mit nackten Beinen draußen war.
    Die Hintertür sperrte sie diesmal ab.

42
    »So bald zurück?«, fragte Gretchen.
    Sie war nicht im Bett, sondern saß, mit Lederriemen an den Hand- und Fußgelenken gefesselt, in einem Rollstuhl. Ein breiterer Riemen war direkt unter ihren Brüsten um ihren Rumpf geschlungen und band sie an das Rückenteil des Stuhls. Ihre Brüste drückten an den grauen Stoff des Krankenhauspyjamas. Schweiß perlte an ihrem Hals und färbte den Ausschnitt des Oberteils dunkel. Ihre Knie waren geöffnet. Die graue Pyjamahose war zu lang und ergoss sich einige Zentimeter über die Lederriemen an den Knöcheln, was ihre nackten Füße besonders klein aussehen ließ.
    Es war einfacher, Gretchen nachts zu

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