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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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»Dann werden Sie gegen die Unterstützung nichts einzuwenden haben.«
    Es war ihr Zuständigkeitsbereich. Und sie kannte den Ort. Es war möglich, dass sie etwas sehen würde, was sie nicht sahen. »Okay«, sagte Archie.
    »Ich melde mich«, sagte Huffington.
    Sie ging zurück ins Schlafzimmer, und Archie ließ sich neben Henry auf der Couch nieder, was sofort eine Wolke von Corgi-Haaren aufwirbelte. Archie hörte die drei Beamten draußen nach dem Hund rufen. Als sie gegangen waren, hatten noch mehr Fliegen den Weg ins Haus gefunden. Sie schwirrten im Wohnzimmer herum und suchten nach der Quelle des Verwesungsgeruchs. Archie betrachtete das Foto in seiner Hand. »Ich muss sie noch einmal besuchen«, sagte er.
    Henry seufzte, aber er sah nicht überrascht aus. »Diesmal komme ich mit«, sagte er.
    Archie protestierte nicht. Henry hatte Gretchen seit der Anhörung nicht mehr gesehen. Eine angenehme Überraschung stand ihm bevor.
    Die Beaton-Familie blickte ihm aus dem seltsamen Porträt entgegen. Drei Personen auf diesem Bild waren bereits tot. Archie hielt es vorsichtig in der Hand, um keine noch zu rettenden Fingerabdrücke zu zerstören.
    Henry beugte sich vor und sah das Bild lange an. »Du glaubst, das Mädchen auf dem Foto, das du gesehen hast, war Gretchen«, sagte er leise.
    Archie nickte. Er bekam kaum Luft. Noch nie war er ihr so nahe gekommen, der Person, der sie wirklich war. Die erste dokumentierte Spur von Gretchen Lowell war ein gefälschter Scheck gewesen, den sie mit neunzehn ausgeschrieben hatte. Zuvor: nichts. Keine Geburtsurkunde. Sie hatten keine Ahnung, woher sie kam, wer ihre Familie war oder auch nur, wie alt sie tatsächlich war. Er wusste nicht einmal, ob Gretchen ihr richtiger Name war.
    »Wo ist sie also?«, fragte Henry.
    Archies Zeigefinger schwebte über einem dunklen Schatten im Gras am unteren Rand des Fotos – dem Schatten eines jungen Mädchens, das eine Kamera ans Gesicht hält. »Sie ist die, die das Foto macht«, sagte er.

41
    Bliss bot Susan die Bong an. »Willst du mal?«, fragte sie. »Es ist Northern Lights.«
    Die Bong war aus mundgeblasenem Glas. Einer von Bliss’ Exfreunden hatte sie vor Jahren gemacht. Er nannte seine Werke »funktionale Glaskunst«, aber jeder wusste, was gemeint war.
    »Ich arbeite, Mom«, sagte Susan.
    Bliss hielt ein Feuerzeug an die Schüssel und machte einen langen Zug. Susan hörte das vertraute Gurgeln des Wassers in der Bong. Als Bliss endlich ausatmete, stieg der süß riechende Rauch auf und vermischte sich mit dem Marihuana-Nebel, der bereits über dem Wohnzimmer hing. »Du sollest das Ding nicht auf dem Schoß haben«, sagte Bliss. »Davon bekommst du Krebs.«
    Susan sah auf ihren Laptop hinunter. Sie saß mit gekreuzten Beinen auf dem Sofa, den Laptop auf den nackten Oberschenkeln. »Das ist ein Laptop«, sagte sie. »Er würde nicht so heißen, wenn er nicht dazu gedacht wäre, dass man ihn auf dem Schoß hält.«
    »Es heißt nicht Laptop«, sagte Bliss. »Es heißt Notebook. Sie achten darauf, es nicht Laptop zu nennen, damit man sie nicht verklagen kann, wenn man Schoßkrebs bekommt.«
    Die Sonne war untergegangen, und es war endlich kühl genug, die Vorhänge zur Seite zu ziehen, die Fenster aufzustemmen, die nicht von Farbe zugeklebt waren, und den schwachen Strom frischer Abendluft zu genießen, der durchs Haus zog. Bliss hatte Kerzen angezündet, aber der Ventilator blies sie ständig aus.
    Susan nahm den Computer von ihrem Schoß und stellte ihn neben sich auf das Sofa. Sie hatte zwar noch nie etwas von Schoßkrebs gehört, aber wozu ein Risiko eingehen?
    Bliss stand auf und streckte sich. Sie trug einen blaugrünen und roten Bodysuit, den sie gern an den Abenden trug, an denen sie im Arlington Club Yoga lehrte. Es war ein einteiliger, ärmelloser Gymnastikanzug mit einem blaugrün-weiß gestreiften Oberteil, einem roten Ring um die Mitte, wo ein Gürtel sitzen würde, und blaugrünen Leggins mit Schlaufen. Bliss trug keinen BH, wahrscheinlich überhaupt keine Unterwäsche. Susans Mutter hatte seit dem Tag, an dem Ronald Reagan gewählt wurde, keinen BH mehr getragen. Eine Art persönlicher Protest. Susan war sich ziemlich sicher, dass Bliss den Gymnastikanzug trug, um die Damen der höheren Gesellschaft im Arlington zu schockieren, aber das war schwer zu sagen bei Bliss; vielleicht dachte sie auch, dass sie besonders schick darin aussah.
    Susan war mit ihrem Pixies-T-Shirt und einem Höschen bekleidet. Für eine Hose war es zu

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