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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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drei Cocktails zu viel getrunken hat. »Es steht mir nicht zu zu spekulieren«, sagte sie. Sie leckte sich ein Körnchen getrockneten Speichel aus dem Mundwinkel. »Das ist euer Job.«
    Henry beugte sich in seinem Stuhl vor, seine Rückenmuskeln spannten sich unter dem Hemd. »Versuchen Sie es einfach«, sagte er.
    Eine blonde Locke fiel vor eins von Gretchens blauen Augen. Aus dem anderen sah sie Archie an. »Wenn ich eine Vermutung wagen dürfte«, sagte sie im gespielten Flüsterton, »würde ich annehmen, dass es Ryan Motley war.«
    Henrys Miene verhärtete sich. Er warf einen Blick zu Archie. Archie sah ihn mit einem Gesichtsausdruck an, der besagte: Wenn du sie würgst, hat sie gewonnen.
    Henry atmete langsam aus und mahlte mit den Kiefern. Dann fixierte er Gretchen wieder. »Sie wollen uns glauben machen, dass er die ganze Zeit mordend durchs Land gezogen ist, und wir haben nichts davon bemerkt?«, sagte er. »Ist er unsichtbar oder was?« Henry fuchtelte in der Luft herum. »Schleicht er sich nachts in Kinderzimmer?«
    »Nein«, sagte Gretchen ungerührt. »Das ist die Zahnfee.«
    Henry ballte seine großen Hände zu Fäusten. Er war nahe an ihr, näher als es Archie wagte. An seiner Schläfe zeichneten sich die Adern ab. Sie war ebenso sehr Henrys Schwachstelle wie Archies. Henry hatte seine Gefühle immer im Griff, außer wenn es um sie ging. Manchmal fragte sich Archie, was Henry mehr störte – dass Gretchen ihn beinahe umgebracht hätte oder dass sie eine Affäre gehabt hatten. »Sie denken sich irgendwelche Scheiße aus«, sagte Henry.
    Gretchen verzog keine Miene. Ihre Schönheit mochte entstellt sein, aber wenn sie sich benahm, strahlte sie eine königliche Haltung aus. Das gefiel Henry nicht. Archie sah es seinem Gesicht an. Er wollte sie besiegt sehen.
    »Da draußen sind viele Menschen, die andere Menschen töten«, sagte sie. »Es gibt Serienmörder, von denen ihr nichts wisst und die ihr nie fassen werdet. Sie werden im Kreise ihrer Enkel eines natürlichen Todes sterben, und niemand wird je erfahren, was für grausliche Trophäen Großvater in den Gläsern unter dem Schuppen versteckt hat.«
    »Warum sollte Ryan Motley Dusty Beaton töten wollen?«, fragte Henry.
    Gretchen sah Archie an. »Weil du zu nahe gekommen bist, Darling.«
    »Reden Sie mit mir«, sagte Henry und schlug sich an die Brust. »Ich bin derjenige, der die Fragen stellt.«
    Archie konnte nicht anders. »Zu nahe an was?«, fragte er.
    Gretchen schlug die verklebten Lider zu ihm auf. »Bist du jetzt bereit, mit mir zu sprechen?«
    Henry stand auf, trat vor Archie und schloss die Hände um Gretchens Unterarme. Dann schob er den Rollstuhl ein Stück zurück.
    Archie blickte jetzt auf Henrys Rücken.
    »Es ist nicht wie bei den anderen, Prinzessin«, sagte Henry. »Er hat keine Blume zurückgelassen. Er hat die Leiche nicht an einen höheren Ort verlegt.«
    »Er ahmt mich nach«, sagte Gretchen. »Manchmal ahmt er mich nach.«
    Archie konnte die Stoppeln auf Henrys rasiertem Schädel sehen, und wenn er den Hals reckte, sah er Gretchen hinter Henrys Schulter. Ihr Haar bedeckte jetzt die Hälfte des Gesichts. Eine Strähne klebte in der Kruste im Mundwinkel fest. Hinter ihr, an der weißen Wand, sah Archie weitere eingeritzte Botschaften. Sie versucht, mich zu töten.
    » Wie bei all den Kindern, deren Ermordung man Sie bezichtigt«, sagte Henry. »Er ist der wahre Mörder, und Sie werden fälschlicherweise beschuldigt.«
    »Ja«, sagte Gretchen. Sie zuckte mit den Achseln. »Ich meine, ich habe all die anderen getötet. Ich finde es einfach lieblos, mir das Verdienst an Taten zuzuschreiben, die ich nicht begangen habe.«
    »Verstehe«, sagte Henry. »Er kopiert Sie also manchmal, und manchmal tötet er Kinder auf seine eigene perverse Art, mit der Folter und den Lilien, und dann wieder tötet er Erwachsene mit Folter und Lilien.« Er wandte den Kopf zu Archie um. »Der Kerl liebt die Abwechslung.«
    »Er hat schon immer viel Eigeninitiative entwickelt.«
    »Du kennst ihn seit einer Weile«, sagte Archie.
    Gretchen reckte den Kopf um Henry herum und sah Archie in die Augen. »Länger, als ich dich kenne«, sagte sie.
    Henry beugte sich zur Seite und versperrte Gretchen die Sicht. »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«, fragte er. Er verlagerte sein Gewicht auf das gesunde Bein. Das tat er immer am Abend, wenn ihm das Bein mehr zu schaffen machte. Archie hoffte, dass Gretchen es nicht sah.
    »Erst vor ein paar Tagen«, sagte

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