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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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stickig. Auch wenn eine Hose wahrscheinlich einen gewissen Schutz vor Schoßkrebs geboten hätte.
    Ihre Mutter machte noch einen Zug von der Bong und zündete eine Kerze mit dem Feuerzeug neu an.
    Susan spähte auf ihren Monitor.
    Der Chefredakteur des New York Times Magazine hatte ihr zwei Tage bis zur Abgabe ihres Artikels gegeben. Sie hatte das Interview mit Gretchen abgeschrieben und die Zitate, die sie benutzen wollte, in ihr Dokument kopiert. Sie fragte sich, welche Zitate sie ihr streichen würden. Vermutlich hatte der stilistische Leitfaden der Times das eine oder andere zu Gretchens Talent für drastische Details zu bemerken. Seine Leser morgens in aller Frühe anzuekeln konnte nicht gut fürs Geschäft sein. Andererseits bildeten sie ständig hungernde Babys auf der Titelseite ab …
    »Ich überlege, einen Kurs im Maurerhandwerk zu belegen«, sagte Bliss. Sie drehte ihre Beine nach außen, winkelte das linke Bein an und setzte den Fuß an die Innenseite des rechten Oberschenkels. So balancierte sie dann in der Baum-Stellung. »Ich würde gern eine Steinmauer bauen. Ich habe mich immer für Steine interessiert.« Sie legte die Hände in Gebetshaltung vor der Brust zusammen und hob sie dann langsam über den Kopf, bis die Arme gestreckt waren. »Erinnerst du dich, wie wir früher mit Schläuchen den White Salmon River hinuntergefahren sind und ich immer Flusskiesel gesammelt habe? Ich kannte einen Mann, der eine Steinsammlung besaß. Er hatte als Kind oft den Sommer an der Ostküste verbracht und ging regelmäßig zu diesem besonderen Strand, den er liebte, seinem geheimen Strand, und er kam immer mit einem Stein zurück. Er war in den Sechzigern, als ich ihn kannte, und er hatte ein ganzes Regalfach voll mit diesen Steinen. Er war seit seiner Kindheit nicht mehr an diesem Strand gewesen, aber von diesen Steinen hatte er sich nie getrennt. Eines Tages kam eine Bekannte von ihm vorbei, sah die Steine und sagte, sie habe eine ähnliche Sammlung. Es stellte sich heraus, dass sie als Kind ebenfalls die Sommer an der Ostküste verbracht hatte, in derselben Stadt wie er. Sie war an genau denselben Strand gegangen und hatte ihre eigenen Steine von dort mitgebracht.«
    »Du bist bekifft«, sagte Susan.
    Bliss ergriff ihren linken Zeh, dann beugte sie sich vor und zog den linken Fuß hinter ihren Kopf. Sie hielt ihn dort.
    Susan hatte getan, was Archie wollte. Sie hatte Ryan Motley aus der Geschichte herausgehalten. Falls Archie es zur Sprache brachte, würde sie sagen, sie habe es ihm zuliebe getan, aber die Wahrheit war, dass sie sich keine Kopie des USB -Sticks gemacht hatte, ehe sie ihn unerwartet zurückgeben musste.
    Sie fragte sich, ob er nicht vielleicht genau gewusst hatte, was er tat, als er alle Ausdrucke an sich genommen hatte. Ohne den Stick und die Ausdrucke hatte sie jetzt nichts mehr in der Hand.
    Ihr Handy läutete. Es lag neben ihrem Laptop auf der Couch, und Bliss, die den Fuß immer noch hinter dem Kopf hatte, schielte darauf.
    »Es ist Leo«, sagte sie.
    Susan hatte den Klingelton erkannt. »Ich rufe ihn zurück«, sagte sie.
    Wer hatte überhaupt einen Schrank im Badezimmer? Reiche Leute, die hatten so etwas. Was hatte sie erwartet? Sie hatte gewusst, worauf sie sich einließ. Archie hatte sie förmlich davor gewarnt, ihr erzählt, womit Leos Vater sein Geld verdiente. Vielleicht hatte Leo ja eine absolut vernünftige Erklärung dafür, warum er ein Päckchen Kokain von der Größe eines Toasters in seiner Sporttasche aufbewahrte.
    Sie lauschte nach dem Ton, der sie darauf aufmerksam machte, dass eine Nachricht hinterlassen worden war. Aber Leo hinterließ keine.
    Archie arbeitete wahrscheinlich gerade.
    Sie fragte sich, ob er sie überhaupt anrufen würde, wenn er etwas entdeckte. Früher, als sie noch beim Herald gearbeitet hatte, erfuhr sie es immer sofort, wenn es etwas Neues gab.
    Jetzt musste sie sich anstrengen.
    Sie öffnete die Lokalnachrichten-Seite von KGW auf ihrem Laptop. Starmoderatorin Charlene Wood lächelte vom Banner am oberen Rand der Seite. Charlene hatte die Arme schwungvoll gekreuzt, und sie blinzelte, als wollte sie sagen: Ich bin eine seriöse Journalistin, aber trotzdem eine verdammt geile Braut.
    ZWEITER MORD !, schrie die Schlagzeile. WAHRZEICHEN VON PORTLAND BESGHÄDIGT! SERIENKILLER AM WERK? KGW IST UM 11 VOR ORT !
    Das war das Problem bei Lokalnachrichten: zu viele Ausrufezeichen. Susan fand, Ausrufezeichen sollten nur ironisch eingesetzt werden. Oder wenn jemand

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