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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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gesehen«, stellte Susan klar. »Als ein Mann kam, um sie zu ermorden. Vorausgesetzt, ihre Geschichte stimmt überhaupt.«
    Bliss nickte weise. Susan wusste, was sie vorhatte. Sie versuchte, die verantwortungsbewusste Erwachsene zu spielen. Sie tupfte sich sogar mit ihrer Stoffserviette den Mund ab, was sie sonst nie tat. »Und hier ist sie vor diesem Mann sicher«, sagte Bliss. Sie setzte sich aufrecht hin und zog ihren Kimono fester zu. »Ende der Diskussion.«
    »Wie bitte?«, sagte Susan, die ihren plötzlichen Drang, noch eine Tasse zu zerdeppern, kaum bezähmen konnte. »Nein. Wenn sie die Wahrheit sagt, ist der Kerl, der auf sie losgegangen ist, wahrscheinlich derselbe, der diese Leute getötet hat. Diese Artikel, die ich neulich Abend über die ganzen Morde an Kindern ausgedruckt habe – Archie glaubt, es ist derselbe Kerl.« Sie sagte es noch einmal, für den Fall, dass Bliss es nicht verstanden hatte. »Archie glaubt, der Typ, der diese zwei Leute getötet hat, hat auch all die Kinder getötet. Der Kerl ist ein Serienkiller. Wenn Pearl die Wahrheit erzählt hat, heißt das, sie kann ihn identifizieren. Sie muss mit einem Polizeizeichner arbeiten. Wenn die Polizei sein Bild hat, können sie herausfinden, wer er ist. Sie können ihn fassen.«
    »Und was, wenn er ein Polizist ist?«, fragte Bliss.
    Dann saßen sie mächtig in der Patsche. Dann würden sie Pearl gegen ihr Leben eintauschen und nach Norwegen ziehen.
    »Dazu fällt mir noch was ein«, sagte Susan.
    Bliss starrte in eine Kaffeetasse. Sie benutzte sie nicht für Kaffee. Sie benutzte sie für Tee. Auf der Tasse war ein Bild von einem Elch. »Sie bleibt hier«, sagte sie.
    Susan hatte ihrer Mutter die Tasse vor etwa hundert Jahren zum Muttertag gekauft. Es war eine alberne Tasse, aber Bliss benutzte sie fast jeden Morgen.
    »Fürs Erste«, sagte Susan.
    Bliss schloss die Augen, atmete aus und nickte. Dann stand sie auf und begann Rohrzucker, Bio-Honig und hausgemachte Himbeermarmelade vom Frühstückstisch zu räumen.
    »Ich weiß, warum du das tust«, sagte Susan.
    »Sie erinnert mich an jemanden«, sagte Bliss.
    »Ich war nie so ein Ärgernis.«
    Es roch immer noch nach Blaubeerpfannkuchen. Susan klaubte einen Krümel davon vom Tisch und aß ihn. »Mom?«, rief sie. »Machst du mir bitte einen Pfannkuchen?«
    Bliss trocknete Geschirr ab. »Du weißt, wo der Herd ist«, sagte sie.
    Susan stand auf, um zu telefonieren. Auf dem Tisch stand ein Glas mit einem Rest Orangensaft darin, und sie nahm es mit zur Couch. Bis ihr bewusst wurde, dass sie eine tote Fruchtfliege im Rachen hatte, blieb ihr keine andere Wahl mehr, als sie zu schlucken.

45
    Archie ließ sich alle Fotos und Dokumente der Beatons, die Huffington in Kartons gepackt hatte, in seine Wohnung liefern. Er und Henry packten die Kartons aus, ohne zu sprechen, und legten den Inhalt auf dem Boden von Archies Wohnzimmer aus.
    Die toten Kinder waren im Schlafzimmer.
    Die persönlichen Papiere einer toten Frau füllten das Wohnzimmer.
    Das hatte schon seine Richtigkeit.
    »Gretchen könnte lügen«, sagte Henry. »Was die ganze Sache angeht. Es könnte alles gelogen sein.«
    »Wir müssen die Fotos thematisch ordnen«, sagte Archie. »Wenn du denkst, es ist der Junge, leg es hierhin.« Er hielt inne. »Ich will alle Bilder von Mädchen im Teenageralter sehen.«
    Es klopfte an der Tür, und dann wurde sofort am Türknopf gerüttelt. Archie stand auf und öffnete die Tür.
    Susan kam hereinspaziert.
    »Ich brauche Ihre Hilfe«, sagte sie. Sie ging an ihm vorbei zur Küche und öffnete den Kühlschrank. »Claire sagte, dass Sie hier sind«, erklärte sie und nahm sich einen Apfel aus der Gemüseschale. »Ich bin nicht mehr böse auf Sie.«
    »Bedienen Sie sich«, sagte Archie.
    Susan ging mit dem Apfel ins Wohnzimmer. »Ah, hallo, Henry«, sagte sie.
    »Hi«, sagte Henry.
    Susan schob einen Stapel Fotos zusammen, die Henry gerade sortiert hatte, und legte sie beiseite, damit sie sich setzen konnte. Henry sah ihrem Treiben völlig verdattert zu. Sie schien es nicht zu bemerken.
    »Ich weiß, wo Pearl ist«, sagte Susan. Sie hielt inne, als erwartete sie, dass anschwellende Orgelmusik einsetzte.
    Archie hatte keine Zeit für so etwas. Er musste anderen Spuren folgen. Er drückte sich an der Tür herum, in der Hoffnung, dass Susan den Wink verstehen würde. »Pearl hat nichts gesehen«, sagte er.
    »Und wenn doch?«, sagte Susan.
    »Wir arbeiten hier«, sagte Henry vom Boden her. Er griff sich den

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