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Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
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wenn sie die Wahrheit sagte, dann war die Sache ernst. »Du musst zur Polizei gehen, Pearl«, sagte sie. »Du hast diesen Kerl gesehen. Was, wenn er der Mörder ist? Sie können ihn fangen.«
    Pearl schaute betrübt drein. »Du kapierst es nicht. Margaux ist mein Behördenname. Sonst benutze ich ihn nirgendwo. Ich bin in der Wohngruppe als Margaux Clinton angemeldet. Mein Jungendstrafregister läuft unter diesem Namen. Und vermutlich steht in den Polizeiberichten Margaux. Was, wenn er doch ein Bulle war und meinen Namen kannte, weil er Zugang zu diesen Unterlagen hat?«
    »Du hast gesagt, er sah nicht aus wie ein Bulle«, rief ihr Susan in Erinnerung.
    Pearl beugte sich mit großen Augen vor und sah plötzlich aus wie ein verängstigter Teenager. »Vielleicht ist er ein schlechter Bulle.«
    »Zwei Leute sind ermordet worden«, sagte Susan. Dabei war die Witwe Beaton noch nicht einmal mitgezählt, und weiß der Himmel, was mit ihr passiert war. Dann kam ihr zu Bewusstsein, dass Pearl eventuell noch nicht einmal von Gabby Meester wusste. Susan bemühte sich, aufrecht zu sitzen, die Erwachsene in ihr hervortreten zu lassen. »Nach Jake Kelly wurde noch eine Frau ermordet, zu Holzkohle verbrannt. Sie glauben, dass ein Serienmörder am Werk ist. Möglicherweise kannst du mithelfen, ihn zu finden, bevor er wieder zuschlägt.« Bevor er wieder zuschlägt? Hatte sie das tatsächlich gesagt?
    »Ich habe an diesem Morgen nichts gesehen«, jammerte Pearl. »Ich kannte Jake Kelly kaum.«
    »Du könntest etwas gesehen haben, ohne es zu wissen«, sagte Susan. Das hätte auch von Archie stammen können. »Auf jeden Fall bist du Zeugin deiner eigenen versuchten Entführung. Es sei denn«, fügte Susan an, »du hast dir das Ganze nur ausgedacht.«
    Pearl sah aufrichtig gekränkt aus. »Ich habe die vorletzte Nacht auf der Straße geschlafen«, sagte sie. »Unter einer Brücke.«
    Bliss hielt erschrocken den Atem an, trat hinter Pearl und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Armes Ding«, entfuhr es ihr.
    Und das von einer Frau, die in den Sechzigerjahren monatelang an einem Strand gehaust hatte.
    »Also, bitte«, sagte Susan und stöhnte auf. »Es war fünfundzwanzig Grad warm letzte Nacht. Das ist wie campen.«
    Bliss warf Susan einen vernichtenden Blick zu.
    »Du hast es selbst gesagt«, sagte Pearl zu Susan. »Dieser Kerl hat zwei Menschen getötet. Und nun ist er hinter mir her. Es spielt jetzt keine Rolle mehr, ob ich etwas gesehen habe oder nicht, oder? Ich habe ihn gesehen. Jetzt muss er mich töten.« Sie sah Bliss aus großen Rehaugen an. »Bitte lass mich hierbleiben.«
    »Mutter«, sagte Susan streng.
    Bliss tätschelte Pearls Schultern. Ihre Spülhände hatten Seifenschaum auf Pearls T-Shirt hinterlassen, was aber keiner der beiden zu bemerken schien. »Du gehst jetzt nach oben und nimmst ein schönes langes Bad«, sagte Bliss, »dann ziehst du ein paar Sachen von Susan an, und wir klären alles Weitere hier unten.«
    Pearl nickte und stand mit einem letzten jammervollen Blick in Richtung Susan auf, griff sich noch ein Stück Toast für unterwegs und schleppte sich dann nach oben.
    »Sie ist keine bosnische Kriegswaise«, sagte Susan und verschränkte die Arme. »Sie ist eine junge Gaunerin. Sie hat Archie mit einer Elektroschockpistole betäubt, damit ihr Freund ihn an Fleischerhaken hängen konnte.«
    »Exfreund«, rief Pearl von der Treppe herunter. »Und ich habe gesagt, dass es mir leidtut.«
    »Du hast in diesem Alter auch einige Dummheiten gemacht«, sagte Bliss.
    »Ich habe nie einen Polizisten betäubt!«, rief Susan empört.
    Bliss setzte sich auf den Stuhl, auf dem Pearl gesessen hatte. »Sie ist hier sicher«, sagte sie.
    »Das Ganze ist höchstwahrscheinlich strafbar«, sagte Susan und beugte sich vor. »Einer flüchtigen Person Unterschlupf gewähren. Sich in Vormundschaftsangelegenheiten mischen.« Sie versuchte, sich weitere beängstigend klingende Anklagepunkte auszudenken, aber ihr fielen keine ein.
    »Sie ist keine flüchtige Person«, sagte Bliss. »Sie wird als Zeugin gesucht, nicht als Verdächtige. Sie ist eine für mündig erklärte Minderjährige, nur so konnte sie das Pflegeelternsystem verlassen. Sie hat sich entschieden, für eine Übergangszeit in der betreuten Wohneinrichtung zu leben, und sie kann sich entscheiden, sie zu verlassen. Sie sagt, sie hat an dem Morgen, an dem diese Küchenhilfe ermordet wurde, nichts gesehen, und ich glaube ihr.«
    »Sie hat zwei Tage später etwas

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