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Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Sterbenswort: Thriller (German Edition)

Titel: Sterbenswort: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegfried Langer
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was ich weiß. Ihr liebtet all ihn einst nicht ohne Grund: Was für ein Grund wehrt euch, um ihn zu trauern? O Urteil, du entflohst zum blöden Vieh, der Mensch ward unvernünftig! – Habt Geduld! Mein Herz ist in dem Sarge hier beim Cäsar, und ich muss schweigen, bis es mir zurückkommt.«
    Dann hob der Mann den Arm, streckte ihn mitsamt Hand und Fingern.
    »Ave, Cäsar, morituri te salutant«, endete er und schlug die Hacken zusammen.
    Das wiederholte der Jugendliche nicht.
    Stattdessen blickte er ungläubig zu seinen beiden Kumpeln.
    »Hat der grade Hitlergruß gemacht?«, fragte er.
    »Isch glaub, der hat grade Hitlergruß gemacht, ja«, sagte der andere Blonde.
    »Is Hitlergruß nich verboten?«
    Dann wandte er sich an den Mann.
    »Hast du grade Hitlergruß gemacht? Bist du Nazi, oder was?«
    Sein Gegenüber schien durch ihn hindurchzusehen.
    »Hey, isch red mit dir.«
    Der Mann nahm seine Plastiktüte auf und drehte sich um.
    »Kottbusser Tor«, erklang die aufgezeichnete Frauenstimme.
    Die U-Bahn stoppte, die Türen glitten auf.
    »Hey, warte. Isch red mit dir!«
    Das schien den Mann nicht zu bekümmern, er stieg aus.
    »Hinterher«, sagte der Türkischstämmige und sprang auf.
    Ehe die Türen sich wieder schließen konnten, waren sie alle drei draußen.
    Die anderen Passagiere taten so, als interessierten sie sich nicht für das Geschehen.
    Während die U-Bahn den Hochbahnhof verließ, schlurfte der Mann bereits den leeren Bahnsteig entlang, in Richtung der hinteren Treppe.
    »Der läuft einfach weiter.«
    »Scheiß Nazi.«
    »Los, den kriegen wir.«
    Die drei eilten los. Bereits nach wenigen Schritten hatten sie ihn eingeholt.
    Der eine Blonde rannte einfach auf den Mann drauf, dieser stolperte. Der andere Blonde rempelte ihn nun an.
    »Hey, redst du nich mit uns, oder was?«
    »Bist du Nazi?«
    »Hast du voll Hitlergruß gemacht?«
    Der Mann ließ sich wie ein Ball zwischen den dreien hin und her schubsen. Als das Spiel schneller wurde und er ins Straucheln geriet, verlor er seine Plastiktüte. Alte Kleidungsstücke quollen daraus hervor, auch Lebensmittel: eine halb leer getrunkene PET -Flasche Mineralwasser, zwei Schrippen, abgepackte Salami, angebräunte Bananen. Dazwischen eine verbeulte Taschenlampe.
    Der Mann blickte irritiert auf seine Habseligkeiten, dann wieder zu den Jugendlichen.
    Er wehrte sich nicht, wirkte noch nicht einmal ängstlich.
    »Kannst du nicht reden, oder was?«
    Der eine Blonde wurde nun aggressiver, stieß den Mann so stark, dass der Türkischstämmige ihm aus dem Weg ging, um beim Aufprall nicht mitgerissen zu werden.
    Der Mann krachte gegen einen Fahrkartenautomaten der BVG . Es gelang ihm gerade noch, das Gleichgewicht zu halten.
    Doch der nächste Angriff folgte sofort.
    Der Blonde nahm den Kopf des Mannes und stieß ihn roh gegen das metallene Gehäuse. Ein dumpfes Geräusch erklang. Der Mann rutschte nach unten, hinterließ am Gelb des Automaten eine rote Blutspur.
    »Hey, is hier Video-Aufzeichnung?«
    Der Türkischstämmige hörte sich plötzlich furchtsam an. Er sah sich um.
    »Besser, wir hau’n ab.«
    Sprach’s und trat noch einmal auf den am Boden Liegenden.
    Dann schlug er die Hacken zusammen und machte den Hitlergruß.
    Die anderen beiden lachten, danach rannten alle drei gemeinsam zum Ausgang.

16
    Heute
    A ls sie Mia zu Bett gebracht hatte, schob Kathrin im Wohnzimmer die Obstschale zur Seite und stellte ihren Laptop auf den Tisch.
    Lieber hätte sie gemeinsam mit Heinrich nach den früheren Freunden recherchiert, doch er hatte sofort nach dem Besuch im Café weitere Termine gehabt und war jetzt, abends, zu einem Empfang geladen.
    Kathrin tippte ›das örtliche‹ in die Suchmaschinenzeile ihres Browsers.
    ›Wen/Was‹ las sie dann auf dem Bildschirm, und ›Wo‹. Sie füllte die entsprechenden Felder mit ›stutzkeis‹ und ›berlin‹ aus. Kein Treffer.
    Nicht wesentlich erfolgreicher erwies sich ›thomas pfeiffer‹. Lediglich eine Eintragung fand sich in der Liste.
    Aber vielleicht reichte das eine Ergebnis ja …
    Ohne lange zu zögern, rief sie dort an.
    »Pfeiffer«, meldete sich eine schrille Frauenstimme.
    »Guten Abend, hier ist Kathrin Voss. Könnte ich bitte mit Thomas sprechen?«
    »Kathrin wie?«
    »Kathrin Voss.«
    »Ich kenne keine Kathrin Voss.«
    Kathrin vermutete, dass sie Thomas’ Ehefrau in der Leitung hatte.
    Hörte sich ganz schön resolut und bestimmend an, die Dame.
    »Ich bin eine alte Freundin Ihres Mannes.«
    »Er hat mir nie

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