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Sterbestunde - Hübner, M: Sterbestunde

Sterbestunde - Hübner, M: Sterbestunde

Titel: Sterbestunde - Hübner, M: Sterbestunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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hätten.«
    Voller Verachtung sah Sven zu ihm auf. »Ich wollte Ihnen doch nicht den ganzen Spaß verderben«, fauchte er zynisch. »Dabei sind Sie es, der verloren hat, Hees. Oder was gedenken Sie jetzt mit dieser Information zu tun? In die Redaktion stürmen und alle über den Haufen schießen?«
    »Zerbrechen Sie sich nicht meinen Kopf, Herr Kommissar.«
    »Nein, bestimmt nicht. Aber es gibt da noch etwas, das Sie wissen sollten«, sagte Sven mit letzter Kraft. »Wenn Hofer sich nicht jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit telefonisch in der Redaktion meldet, gehen diese Unterlagen an die Polizei. Sie sollten also lieber beten, dass er noch am Leben ist, oder schon mal anfangen, Ihre Koffer zu packen. Es ist vorbei, Hees, so oder so. Dieses Mal können Sie sich nicht herauswinden. Nur schade, dass ich nicht mehr erleben werde, wie Ihnen der Arsch auf Grundeis geht. Es wäre mir wirklich ein Vergnügen gewesen, Sie betteln zu sehen. Und jetzt bringen Sie’s endlich zu Ende, damit ich Ihre hässliche Visage nicht länger ertragen muss!«
    »Sie haben recht, Herr Kommissar«, schnaufte Hees. »Es wird Zeit, dieses Gespräch ein für alle Mal zu beenden.« Er hob die Pistole.
    In diesem Moment schrillte der Alarm los.

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    W as zum Teufel ist denn das nun schon wieder?«, schrie der Polizist, als der Alarm über das Gelände hallte. Ratlos starrte er den Wachmann an. Er schien mit der Situation sichtlich überfordert zu sein.
    »Feueralarm!«, brüllte Meier aus dem Wachhaus herüber.
    »Was?«, stieß Wagner hervor. Er hatte alle Hände voll zu tun, seinen Hund zu bändigen. »Aber das ist doch unmöglich, ich meine … Verflucht noch mal, was ist hier eigentlich los?«
    »Das versuche ich Ihnen ja die ganze Zeit zu erklären!« Seifert umklammerte verzweifelt das Aufnahmegerät. Zweimal hatte er es den Beamten bereits vorgespielt. Doch die schienen noch immer nicht überzeugt zu sein. »Die Aufnahme ist echt! Da drin sind Menschen in Gefahr! Was muss noch passieren, damit Sie uns glauben?«
    »Ist der Eigentümer schon verständigt?«, wandte sich der Polizist an Wagner.
    »Meier versucht es immer wieder, aber in seinem Büro geht keiner ran, und sein Handy muss ausgeschaltet sein.«
    »Verdammt!« Unschlüssig trat der Beamte von einem Fuß auf den anderen, ohne die vier aus den Augen zu lassen. »Können Sie den Alarm von hier aus abschalten?«
    »Nein. Das geht nur über die Hauptstromversorgung.«
    »Also gut«, entschied er verdrossen und deutete mit dem Finger auf Seifert. »Ich warne euch, wehe, wenn das hier wieder nur eine von euren Aktionen ist, dann kommt ihr dieses Mal nicht mit einer Verwarnung davon, das verspreche ich euch. Herr Wagner, Sie passen mir auf diese Bande auf. Dass mir ja keiner von denen verloren geht, klar?« Er wandte sich an seinen Kollegen. »Holger, du setzt dich mit der Zentrale in Verbindung und forderst zwei weitere Einheiten an. Außerdem einen Notarztwagen. Möglich, dass jemand verletzt ist. Ach, und verständige vorsichtshalber die Feuerwehr.«
    »Was hast du vor, Dieter?«
    »Wir gehen verdammt noch mal da rein und schauen nach, was da los ist.«

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    V orsichtig öffnete Hees die Tür und spähte in den Flur hinaus, die Pistole schützend vor sich ausgestreckt. Rastlos folgte sein Blick dem Lauf. Rechts, links, wieder rechts … Doch er fand kein Ziel, der Gang war leer. Er trat hinaus und wischte sich den Schweiß aus den Augen. Das durchdringende Klingeln des Feueralarms schmerzte in seinen Ohren. Sein Blick fand den kleinen quadratischen Kasten, in dem sich der Alarmknopf befand. Das Glas war eingeschlagen. Der kleine Metallklöppel an der Seite pendelte an seiner Kette noch leicht hin und her. Darunter ragte eine leere Halterung aus der Wand.
    Er hörte ein leises Poltern, riss augenblicklich die Pistole herum und zielte den Flur hinunter in Richtung Treppenhaus. »Professor Staude?«, versuchte er das stetige Schrillen zu übertönen. »Staude, sind Sie das?« Behutsam schob er sich auf die Schwingtür zu, zögerte jedoch plötzlich. Dann wich er zurück, Schritt für Schritt. Zuerst langsam, dann drehte er sich um und rannte los. Er stürzte zurück ins Labor und schloss die Tür. Keuchend fuhr er sich mit dem Jackenärmel über die Stirn und verharrte einige Sekunden regungslos.
    »Probleme?«, fragte Sven. Plötzlich musste er lachen. Eigentlich wusste er nicht, weshalb er lachte, aus Schadenfreude oder weil

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