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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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den Begehrlichkeiten des Priesterkönigs von Tenelian, der die Vorherrschaft über alle Reiche des grünen Südens für sich forderte.
    Eine weißmagische Präsenz im Strom forderte nun Salavars Aufmerksamkeit. Nixen gab es zwar häufiger als weiße Katzenmenschen, doch hier in den Dämmerlanden traf man sie selten an. Er spürte die instinktive Abwehr, die Naika ausstrahlte, und fühlte sich in seinem Verdacht bestärkt. Die Katzenfrau und die Nixe waren gekommen, um nachzusehen, was hier geschah. Auch die Anwesenheit des Bärenmenschen passte dazu. Im Allgemeinen blieben die Bor’een für sich in ihrem Waldland und trieben nur an wenigen Stellen Handel mit anderen Leuten. Reisen unternahmen sie selten. Selbst Edessin Dareh besuchten sie meistens nur, um den Tod des alten Königs und die Thronbesteigung des neuen in die Stammtafeln des weißen Tempels eintragen zu lassen.
    »Es ist zum Verrücktwerden!«, fluchte Salavar leise.
    »Was sagt Ihr, Herr?« Kedrok wunderte sich, denn so besorgt hatte sein Anführer nicht einmal ausgesehen, als der weiße Magier aufgetaucht war, den er in die Falle gelockt hatte.
    »Nichts!« Salavar zwang sich zur Ruhe und richtete seine magischen Sinne auf die Stadt. Seltsamerweise nahm er die Katze nur als weichen, weißen Fleck wahr. Wäre er ihr irgendwo aus Zufall begegnet, hätte er sie für ein magisch eher minderbegabtes Wesen gehalten. Doch sie konnte ihre wahren Kräfte genauso unter einem Abschirmzauber verbergen, wie er es tat. Salavar glaubte zu verstehen, weshalb die Nixe im Wasser geblieben war. Von dort aus konnte sie jederzeit mit einem Wesen in der näheren oder weiteren Umgebung, das magisch dazu in der Lage war, Kontakt aufnehmen. Sie brauchte diesen Leuten das, was sich in der Stadt tat, nur telepathisch übermitteln, wie es auch die Art der Eirun war.
    Der Gedanke an dieses verhasste Volk ließ Salavar mit den Zähnen knirschen. Vielleicht versammelte sich weiter oben am Fluss gerade in diesem Augenblick ein Eirun-Heer, um nach Gamindhon vorzustoßen und ihn um die Früchte seines Tuns zu bringen. Verzweifelt überlegte er, wie viel Zeit ihm noch blieb, um das, was er bis jetzt gesammelt hatte, in Sicherheit zu bringen. Am besten war es wohl, wenn er noch heute die große Kristallsäule auf dem Marktplatz einsetzte, die er in ein starkes Beeinflussungsartefakt verwandelt hatte, um den Zug nach Osten in die Wege zu leiten. Verärgert dachte er daran, dass er bis jetzt nur einen Bruchteil seiner Pläne verwirklicht hatte. Doch mehr zu wagen hieß, die Kräfte der goldenen Seite stärker herauszufordern, als er es verantworten konnte.
    Mit unbewegter Miene, der nicht zu entnehmen war, welche Stürme in ihm tobten, wandte Salavar sich an Kedrok. »Du wirst morgen zum Strom aufbrechen und in den Freistädten alles an Booten und Schiffen besorgen, was du finden kannst. Es müssen Zehntausende über den Strom geschafft werden.«
    »Also geht es endlich los!« Kedroks Augen glitzerten, denn er hoffte nach diesem Streich reich genug zu sein, um sich zum Herrn einer der größeren Freistädte aufschwingen zu können. Außerdem gab es unter den Pilgerinnen einige besonders hübsche Mädchen, die er insgeheim schon für seinen Harem ausgewählt hatte.
    Salavar nickte. »Du sagtest vorhin, dass wir die Menschenmassen, die hier zusammengelaufen sind, kaum mehr ernähren können. Daher ist jetzt die beste Zeit aufzuhören. Bevor du aufbrichst, wirst du noch eine kleine Aufgabe erledigen: Nimm deine Leute und fange die Nixe, die sich draußen im Fluss herumtreibt. Ich gebe euch Amulette mit, die euch gegen ihre Kräfte schützen werden. Holt sie mit Netzen aus dem Wasser, dann wird der Betäubungsstaub sie wehrlos machen.« Bei sich dachte der Magier, dass die Nixe ebenfalls eine gute Beute war, mit der er im Schwarzen Land brillieren konnte. Auch die Katzenfrau würde ihre Neugier mit einem Aufenthalt in den Kerkern das Schwarzen Landes bezahlen. Salavar rieb sich die Hände, als er sich die dummen Gesichter seiner Feinde zu Hause vorstellte, wenn er mit solch einer Beute zurückkehrte. Zusammen mit Khaton würden ihm die neuen Gefangenen einen Großteil seines verlorenen Ansehens zurückbringen.
    Während Kedrok verschwand, um seinen Auftrag auszuführen, ließ Salavar seinen Koch rufen. Der Mann stammte ebenfalls aus einer der Freistädte und wusste mit den Anweisungen, die er erhielt, sofort etwas anzufangen.
    »Gib dir Mühe! Ich will ein Festmahl mit allen Gewürzen der

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