Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
Vom Netzwerk:
Symbol begrüßten und dann leise miteinander redeten. Dabei war auch von einem Hohen Herrn aus dem Blauen Land die Rede, der Yahyeh als Evari ablösen solle.«
    Laisa begriff, dass ihre Freundin noch mehr wusste, dies aber hier nicht sagen wollte. Daher hing sie auf dem Weg durch die langsam erwachende Stadt ihren eigenen Gedanken nach und bemerkte nicht, dass ihnen jemand folgte. Erst als Maraandlion hinter ihnen lag und sie ihre Pferde ausgreifen ließen, wurde sie auf den Reiter aufmerksam der ihnen in einem gebührendem Abstand folgte.
    »Das ist sicher ein Spion, der uns in Sarliks Auftrag überwachen soll«, bemerkte Ysobel giftig.
    Borlon schüttelte den Kopf. »Für einen Spion benimmt sich der Reiter arg auffällig. Seht nur, wie eng er sich in seinen Mantel hüllt. Beinahe könnte man glauben, er will nicht erkannt werden. Ich schlage vor, wir warten hier auf ihn.«
    »Damit würden wir nur unnütz Zeit verlieren. Ich möchte Sarliks Machtbereich so bald wie möglich hinter mir lassen«, widersprach Laisa.
    »Das will ich auch«, stimmte Ysobel ihr zu. »Ich war früher schon einmal in Maraandlion. Damals war es noch eine normale Stadt und keine Heimstatt von Gesetzlosen. Ich habe zufällig ein paar Bedienstete im Palast belauscht und erfahren, dass die Bürger der Stadt Sarlik und sein Gesindel lieber heute als morgen verjagen würden. Doch ohne Hilfe von außen sind sie dazu nicht in der Lage.«
    Laisa fühlte sich angesprochen und schüttelte verärgert den Kopf. »Für die Leute kann ich nichts tun. Selbst wenn ich Sarlik die Kehle durchbeiße, setzt sich einer seiner Untergebenen an seine Stelle. Da müssten die Bürger sich diesmal schon selber helfen.«
    Ysobel lachte auf. »Ich dachte da eher an Maraand und dessen Verbündete. Diese Reiche müssten doch die Kraft aufbringen, ihre eigenen Ufer von solchem Gelichter zu säubern.«
    »Wie es aussieht, haben sie diese Kraft nicht. Auch der blaue Tempel von Edessin Dareh kann ihnen nicht helfen, denn du hast selbst gehört, dass der Einfluss dieses Frong bis in dessen Spitzen und in viele Reiche hineinreicht. Auf diese Weise vermag er sehr viel zu verhindern, aber auch sehr viel anzuleiern!«, antwortete Laisa nachdenklich.
    »Wer ist eigentlich dieser Frong?«, fragte Borlon interessiert, der als Sklave nicht an dem Bankett hatte teilnehmen dürfen. Daher wusste er nicht, über wen Laisa und Ysobel sich unterhielten.
    »Ich halte ihn für einen verderbten Magier ähnlich wie Tedenrhol. Der Blaue dürfte jedoch um einiges gefährlicher sein!«
    »Was weißt du noch über Frong?«, fragte Laisa und hielt ihre Stute zurück, bis ihre Freundin neben ihr ritt.
    »Ich habe den Namen schon öfter gehört! Vor ein paar Jahrzehnten ist eine unserer Sippen spurlos verschwunden. Das Letzte, was man von ihnen gehört hatte, war, dass sie einem gewissen Frong auf der Spur waren, dem sie den Mord an einer ihrer zauberkräftigen Stammesmütter nachsagten.«
    »Diesen Kerl würde ich mir gerne ansehen«, sagte Laisa und wusste doch, dass es nicht ging. Khaton hatte ihr einen Auftrag erteilt, und den musste sie erfüllen. Vorher aber galt es erst einmal, ein kleineres Rätsel zu lösen.
    »Was machen wir mit unserem Verfolger?«, fragte sie und zeigte mit der ausgefahrenen Daumenkralle nach hinten.
    Der Reiter hatte inzwischen mächtig aufgeholt. Besonders gut saß er jedoch nicht im Sattel, denn er schwankte hin und her und hatte sichtlich Mühe, sich bei diesem Tempo auf seinem Reittier zu halten. Dabei ritt er nicht gerade ein edelrassiges Pferd, sondern einen Klepper, der aussah, als würde er die Geschwindigkeit, zu der ihn sein Reiter zwang, nicht mehr lange durchstehen.
    Nach einer Weile stellte Laisa fest, dass es sich bei ihrem Verfolger nicht um einen Mann, sondern um eine Frau handelte, und nach einem prüfenden Atemzug wusste sie auch, wer da ritt, nämlich die schwarze Sklavin, die Sarlik als Schreiberin benutzt hatte.
    »Kommt, wir reiten langsam weiter, damit sie aufholen kann. Dann werden wir schon sehen, was sie von uns will.«
    »Sie?«, fragte Ysobel verwirrt.
    Da schlug die Reiterin ihren Mantel zurück und zeigte ihr Gesicht, so als wolle sie nun erkannt werden. Sie winkte ihnen auch zu und stieß dem Pferd die Fersen in die Flanke, um es noch einmal anzuspornen.
    Nun hielt Laisa an, um auf die Sklavin zu warten. Diese atmete sichtlich auf, als sie die Gruppe erreichte, stieg dann steifbeinig vom Pferd und verbeugte sich vor Laisa. »Verzeiht mir,

Weitere Kostenlose Bücher