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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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Ort zu bringen, als sie noch einmal aufsah.
    »Was ist mit unseren Pferden? Ich will sie nicht einfach hier in der Wildnis zurücklassen.«
    »Denke an sie, und der Stern wird sie mitnehmen.« Tharons Stimme klang bereits ein wenig unwirsch, so als richte er seine Gedanken bereits auf andere Dinge.
    »Und was ist mit meinem Geschenk, das du mir versprochen hast?«
    »Und mit meinem Spielzeug?«, krähte Rongi dazwischen.
    »Ihr werdet alles bekommen, und nun verschwindet, bevor ich es mir anders überlege!« Tharons ärgerliche Handbewegung war das Letzte, was Laisa sah, dann fühlte sie sich von einem goldenen Licht umhüllt und fortgetragen.
     
    Das Aufsetzen geschah so sanft, als wären sie auf einem dicken Bett aus Federn gelandet. Eben noch hatten sie sich in Tharons Turm befunden, und nun sah Laisa die mächtigen Fluten des Großen Stromes vor sich und die Schiffe, die darauf verkehrten. An diesem Tag hatten weitaus mehr Schiffe am Pier der Fährstation angelegt als beim letzten Mal. Der Hafen von Maraandlion wirkte hingegen so leergefegt, als wären die Schiffer Hals über Kopf von dort geflüchtet.
    Noch während Laisa sich staunend umsah, stieß Ysobel einen erstickten Laut aus. Laisa wirbelte herum und starrte auf eine Reihe von gestapelten Kästen, in denen sich den Aufschriften nach versteinerte Magier und Eirun befinden sollten. Sie zählte neun Stück, und gerade als sie den ersten der Kästen berührte, hörte sie Tharons lachende Stimme im Kopf.
    »Du wolltest doch ein Geschenk, und hier ist es. Bringe die Leute zu Khaton, damit er sie entsteinert. Den Letzten von ihnen habe ich erst vor fünf Jahren im Südkrieg gefangen. Ich schenke sie dir, damit keiner im Schwarzen Land auf den Gedanken kommt, ich müsse sie dort abliefern. Sagt dir übrigens der Name Salavar etwas? Ja, dachte ich es mir doch. Schade, dass ich nicht eher darauf gekommen bin, wer meinem alten Freund drüben in Gamindhon diesen Streich gespielt hat.
    Oder besser gesagt, Giringar sei Dank! Wenn du nämlich nicht gekommen wärst, hätte Wassarghan in aller Ruhe meinen Turm ausräumen können. Auch wenn es mir nicht passt, stehe ich in deiner Schuld, und das tut Salavar ebenfalls. Zwar würde er dir am liebsten sämtliche Knochen brechen, doch die Sache ist für ihn doch noch gut ausgegangen. Unser erhabener Herr Giringar hat diesmal sehr rasch reagiert und Salavars Absetzung als Kommandant der Schwarzen Festung für ungültig erklärt, weil Wassarghans Intrigen daran schuld waren. Mein Freund ist daher vollkommen rehabilitiert und wird seinen Posten nach seiner vollständigen Genesung wieder antreten können.«
    Damit verstummte Tharon, und Laisa sah sich von ihren Begleitern umringt. Meanil zeigte sich zwar äußerst nervös, weil sie sich noch am östlichen Ufer des Großen Stromes befanden.
    Da entdeckte Laisa auch schon den blauen Fährkapitän und hob grüßend die Hand. »Ilyna sei mit dir, Rekk. Sag, wann kannst du auslaufen und uns übersetzen? Diesmal hast du Passagiere und Fracht zu befördern.«
    »Das sehe ich!« Rekk beäugte die Eirun, die ihn um mehr als anderthalb Köpfe überragte, mit einem ängstlichen Blick, und zeigte dann auf die Masse an Schiffen.
    »Am besten fahren wir heute noch. Die Herberge ist so voll, dass wir sogar schon Leute unserer Seite jenseits des Striches einquartieren mussten. Da findet nicht einmal mehr ein Kätzchen Platz. Entschuldigung, ich wollte sagen, ein Mäuschen.«
    »Mir ist es recht, wenn wir bald abfahren. Ich muss das alles drüben abliefern«, erklärte Laisa zufrieden.
    »Da wünsche ich Euch Glück.« Rekk schüttelte sich dabei, sagte sich dann aber, dass er von dieser Begegnung wohl noch seinen Enkeln erzählen würde.
    Laisa interessierte unterdessen mehr, was in der Stadt geschehen war. »Was geht da drüben eigentlich vor? Normalerweise sammeln sich die Stromschiffer doch nicht alle bei euch.«
    »In Maraandlion ist derzeit der Tenelin los. Sarlik hat sich mit einem seiner Offiziere überworfen, und die beiden kämpfen jetzt um die Macht in der Stadt. Den Schiffern ist es daher zu gefährlich, dort an Land zu gehen. Die Lanarer sprechen bereits davon, eine Galeerenflotte zu schicken, um hier wieder für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Wollte Ilyna, dass es dazu käme. Aber nun tretet ein! Auch wenn die Gaststube voll ist, so gibt es noch Fisch und einen ausgezeichneten Pudding mit Minzenkraut.«
    Das war eine in Laisas Augen derart üble Mischung, dass sie am liebsten den

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