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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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das, wir verweigern den Sunderanern unsere Hilfe?«, fragte Shanelle bestürzt.
    »Ich habe vor einundzwanzig Jahren damit aufgehört, sämtliche Planeten eigenhändig zu retten«, knurrte Tedra. »Und je früher wir nach Hause kommen, desto eher können wir die zuständigen Behörden informieren, die sich von Amts wegen mit solchen Problemen befassen.«
    »Aber dann ist es vielleicht schon zu spät! Wenn erst einmal ein Krieg im Gange ist, mischt sich die Liga nicht mehr ein.«
    »Ich gehe nicht davon aus, dass Jorran kriegerische Absichten hegt«, antwortete Tedra. »Was meinst du dazu, Martha?«
    »Krieg? Höchst unwahrscheinlich.« Martha sprach wieder in dem gelangweilten Ton, den sie gern anschlug, bevor sie eine Bombe platzen ließ. »Gnadenlose Unterwerfung und absolute Alleinherrschaft sind mehr nach Jorrans Geschmack.«
    Tedra zog eine Grimasse. Unterwerfung war ein Begriff, den sie von Herzen verabscheute. Nichts anderes hatten die Sha-Ka’ani mit ihrem Planeten versucht. Auch die Sha-Ka’ari stammten ursprünglich von Sha-Ka’an, waren aber vor mehr als dreihundert Jahren als Arbeitssklaven in eine Minenkolonie auf einem abgelegenen Planeten in der Centura-Galaxie gebracht worden. Als kraftstrotzende und kampferprobte ehemalige Krieger war es ihnen jedoch ein Leichtes gewesen, die Herrschaft über die Kolonie an sich zu reißen, ihre Bewohner zu unterjochen und damit ihren seither andauernden Eroberungszug zu beginnen. Die moralischen Grundsätze und die Traditionen ihres Heimatplaneten hatten sie längst abgelegt, ja sie wussten wahrscheinlich nicht einmal mehr, woher sie eigentlich stammten. Inzwischen unterschieden die Sha-Ka’ari sich grundlegend von den Sha-Ka’ani auf dem Mutterplaneten. Die Sha-Ka’ari galten zwar ebenfalls als Barbaren, waren noch immer Sklavenhalter und Schwertkämpfer, doch reichte ihre Körpergröße nicht ganz an die ihrer Vettern auf Sha-Ka’an heran. Das war eine Folge ihrer Jahrhunderte andauernden Vermischung mit den von ihnen versklavten Völkern. Auch Challen und sein Volk nannten sich stolz Barbaren und rümpften die Nase über sämtliche Errungenschaften technisch hoch entwickelter Planeten. Die Sha-Ka’ari hingegen fanden nichts dabei, sich allerhand moderne Erfindungen anzueignen, wenn sie ihnen nützlich erschienen. Dafür nahmen sie selbst Reisen zu weit entfernten Welten in Kauf.
    Jorran und seine Leute von Century III glichen in vielem den Sha-Ka’ari. Ihr eigener Entwicklungsstand war eher mittelalterlich. Doch seit sie vor einigen Jahren entdeckt worden waren, verirrten sich immer wieder Besucher von fremden Planeten zu ihnen, und die Sha-Ka’ari sahen keinen Grund, auf die Segnungen der modernen Technik, mit der sie auf diese Weise in Berührung kamen, zu verzichten. Sie schickten regelmäßig Abgesandte und Handelsvertreter auf fast alle bekannten Planeten, und ihre Könige reisten oft und gern durch das Weltall. Dennoch wusste man nicht allzu viel über sie, denn sie gehörten nicht zur Centura Liga.
    Die Liga der Vereinigten Planeten umfasste inzwischen nicht weniger als ein halbes Dutzend benachbarter Galaxien und zählte somit achtundsiebzig Planetarwelten zu ihren Mitgliedern. Sie erkannten die Regeln und Übereinkünfte dieser Vereinigung zum Wohle aller an. Die Neva-Galaxie, die erst vor kurzem entdeckt worden war, musste sich erst noch in den Bund einfügen, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis all ihre Planeten den Status vollwertiger Mitglieder erhielten. Century III, ein eigenständiges und mit modernen Transportmitteln leicht erreichbares System, unterhielt zwar gute Handelsbeziehungen mit der Liga, war aber nicht zum Beitritt aufgefordert worden. Der erste Kontakt der Sha-Ka’ani mit den Humanoiden von Century III hatte im Übrigen keinen erfreulichen Verlauf genommen. Großkönig Jorran und sein Gefolge waren im vergangenen Jahr auf Sha-Ka’an erschienen. Challen hatte die Einreisebeschränkungen gelockert und alle Planeten eingeladen, an den Wettkämpfen teilzunehmen. Unter den Siegern wollte er einen Lebensgefährten für Shanelle auswählen. Shanelle wusste nicht, wozu diese Veranstaltung diente, und Challen gab niemandem eine Garantie, dass der Sieger seine Tochter unter allen Umständen zur Gefährtin bekommen würde. Doch Jorran hatte eigene Pläne. Bei den eigentlichen Wettkämpfen trat er gar nicht erst an. Solche Volksbelustigungen waren aus seiner Sicht mit der Würde seines hohen Standes nicht vereinbar. Er ließ

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