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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Abendessen für einen neu angekommenen Botschafter. Die Catrateri wurden ebenfalls dazu gebeten und bestanden darauf, die Verhandlungen beim Essen fortzusetzen. Jorran lud sich selbst ein, und der Leiter des Besucherzentrums wollte ihn nicht beleidigen, indem er ihn aufforderte, uns zu verlassen.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Man hat Mr Rampon diesen Posten übertragen, weil er durch und durch diplomatisch veranlagt ist. Ich bezweifle, dass er überhaupt weiß, wie man jemanden beleidigt. Das liegt ihm einfach nicht im Blut.«
    »Manchmal wünschte ich, ich wäre ähnlich beschaffen.« Die Art, wie Dalden das sagte, ließ Tedra augenblicklich erröten. Challen beleidigte nie irgendjemanden. Daher sprach Dalden sicher nicht von den Veranlagungen, die er von seinem Vater geerbt hatte. »Bleiben wir beim Thema«, knurrte sie. »Wie kamst du dazu, mit Jorran zu reden? Der Speisesaal des Zentrums ist riesengroß. Du hättest mühelos den ganzen Abend mehr als zehn Meter Abstand von diesem centurischen Scheusal halten können.« »Mag sein. Aber Jorran suchte immer wieder meine Nähe, weil er mich über Falon aushorchen wollte. Er gab sich dabei auch keinerlei Mühe, seinen Ärger über das Objekt seiner Neugier zu verbergen.« »Er steckt seine Nase scheinbar gern in Dinge, die ihn nichts angehen. Nur schade, dass die meditechnische Einheit das, was Falon diesem Riechorgan verpasste, wieder in Ordnung gebracht hat.« »Ich nehme an, Jorran hat im Besucherzentrum auf Falons Rückkehr gewartet, um sich an ihm für seine Niederlage zu rächen. Nur wusste Falon nichts davon. Sonst hätte er Jorran vielleicht sogar den Gefallen getan und es auf eine neuerliche Kraftprobe ankommen lassen. Aber er war mit Shanelle direkt nach Ba-Har-an zurückgekehrt. Und dort sind im Augenblick keine Besucher erwünscht. Der Großkönig musste also wohl oder übel unverrichteter Dinge nach Hause zurückkehren. Seine Abfahrt war für den folgenden Aufgang geplant.«
    »Hast du die Wechselruten erwähnt, als er dich über Falon ausfragte?«
    Dalden schüttelte seufzend den Kopf. »Ich habe mich geweigert, mit Jorran über Falon zu reden, und ließ ihn lediglich wissen, Falon sei für ihn unerreichbar. Doch schon die wenigen Worte, die ich mit diesem Widerling gewechselt habe, hinterließen einen schlechten Geschmack auf meiner Zunge. Ich versuchte, ihn mit Mieda-Wein hinunterzuspülen.« »Du hättest sofort nach Hause gehen sollen.« »Das weiß ich inzwischen auch.« »Und wie kam das Gespräch dann auf die Ruten?« »Das war gegen Ende des Abendessens. Ich habe kein Wort mehr mit Jorran gewechselt, aber ich blieb in seiner Nähe, denn ich wollte hören, was er sagte. Er unterhielt sich mit den Leuten an seinem Tisch über das mühsame Verfahren der Gedankenkontrolle in den Gefängnissen von Century III. Man versucht dort, Gesetzesbrecher zu rehabilitieren und wieder zu nützlichen Mitgliedern des centurischen Herrschaftsbereiches zu machen. Ich konnte es nicht lassen und habe gestichelt, dass sogar computertechnisch rückständige Völker wie die Sunderaner die hohe Kunst der Gedankenkontrolle aufs Feinste beherrschen, und zwar wann und wo immer sie es wünschen. Das war natürlich eine absichtliche Beleidigung, für die ich mich nun schäme.«
    Worte wie hohe Kunst und aufs Feinste zu verwenden, waren eher ungewöhnlich für Dalden. Ein Krieger nahm solche Ausdrücke eigentlich nicht in den Mund. Doch einerseits stammte Daldens Mutter aus einer anderen Welt, und andererseits ließ sich daraus schließen, wie betrunken er gewesen sein musste. Wahrscheinlich war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, dass jedwede Technik, die Jorrans Leute anwendeten, um die Gedanken ihrer Gefangenen zu kontrollieren, nie und nimmer auf Century III ersonnen worden war. Der Planet galt nicht nur als technisch rückständig – es gab dort eigentlich überhaupt keine eigenständige technische Entwicklung. Aber angesichts des Schadens, den Dalden mit seinen unbedachten Worten angerichtet hatte, war das nun zweitrangig.
    »Martha, wusstest du, was Dalden in jener Nacht angestellt hat?«, wollte Tedra wissen.
    »Selbstredend. Du hattest mich damals auf dem Rover zurückgelassen, damit ich ein wenig auf Shanelle achten konnte. Und nach Jorrans Auftritt bei den Wettkämpfen stand er ganz oben auf meiner Liste zu überwachender Zielpersonen.«
    »Warum hast du mir das alles denn nicht längst gesagt?«
    »Ganz einfach. Jorran hatte die Absicht, auf seine eigene Welt

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