Stern der Liebe ueber Kenia
die Staaten zurück?"
"Ich fliege nicht", erklärte Shanna.
"So? Erhoffen Sie sich etwas davon, in der Nähe Ihres Freundes Rand zu bleiben?"
Die Unverfrorenheit der Frau war kaum zu noch überbieten! Wartete sie nur darauf, sich selbst an Rand heranmachen zu können?
Shanna trank einen Schluck Wein und zuckte gleichgültig die Schultern. Mit diesem Spiel kannte sie sich aus. "Warum nicht? Er ist ein toller Mann, ich lebe gern auf seiner Ranch und habe hier viele Freunde. Kein schlechtes Leben. Wer möchte schon nach Boston zurück?"
Die Frau kniff die Augen zusammen und überdachte Shannas Worte.
"Sie wissen doch sicher, warum er sie gebeten hat zu bleiben?" fragte sie boshaft.
"Natürlich." Shanna trank einen Schluck Wein. "Weil ich ausgezeichnet koche."
Lulu oder Lola sah sie so verblüfft an, dass Shanna fast gelacht hätte.
"Sie glauben nicht, dass das der Grund ist?" fragte sie.
„Er hat Sie gebeten zu bleiben, weil er sich seiner Sache sicher war." Lady Charme lächelte hämisch.
"Sicher?" Shanna fragte sich, warum sie dieser grässlichen Frau überhaupt zuhörte.
"Er fühlte sich sicher, weil er wusste, dass Sie sowieso wieder gehen würden", bemerkte die Frau. "Wenn das Buch beendet ist, würden Sie nach Hause fliegen.
Sehr bequem für ihn. Völlig unverbindlich, ohne Verpflichtung."
Shanna tat überrascht. „Ach, Sie meinen, er meint es mit mir nicht ernst?"
"Richtig, Schätzchen." Miss Geier trank die giftgrüne Flüssigkeit aus. "Er hat bei keiner Frau ernste Absichten gehabt. Bilden Sie sich also nicht ein, die Ausnahme zu sein."
"Freut Sie das?" Kalte Wut stieg in Shanna auf. Die bittere Wahrheit schmerzte.
Einen Augenblick lang sah die Frau sie verunsichert an. "Wieso sollte mich das freuen?"
"Weil es Ihnen Spaß zu machen scheint, mir reinen Wein einzuschenken.
Feingefühl und Takt zählen offensichtlich nicht zu Ihren Stärken."
Beherrscht drehte Shanna sich um, ließ die Frau stehen und ging in den vom Mond erhellten Garten hinaus. Ihre Beine zitterten, und sie legte die Arme um sich und kämpfte gegen die Tränen an.
Alle wussten es. Alle hatten sie gewarnt. Sie hatte geglaubt, ihnen zu beweisen, dass sie sich irrten.
Doch ihre Liebe genügte nicht, und sie wusste jetzt nicht mehr, was sie tun sollte. Wie konnte sie Rand dazu bringen, ihr zu vertrauen, sich ihr zu öffnen?
Verloren schlenderte sie tiefer in den Schatten des Gartens und ließ den Tränen freien Lauf. Ihre Situatio n war hoffnungslos.
„Shanna?" hörte sie Lynns Stimme aus dem Dunkeln. "Was hat sie dir gesagt?
Ich habe ihr Gesicht gesehen."
Shanna zuckte die Schultern und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen fort, weil sie kein Taschentuch hatte.
"Du weinst? Was hat sie gesagt?"
Unglücklich presste Shanna die Lippen zusammen. "Das Gleiche wie alle anderen. Das alte Lied."
"Ich dachte, zwischen dir und Rand wäre jetzt alles gut", sagte Lynn hilflos.
"Es sieht nur so aus. Alle hatten Recht. Ich muss jetzt einsehen, dass ich mir falsche Hoffnungen gemacht habe."
"Ach Shanna", flüsterte Lynn. "Komm her." Tröstend drückte sie die Freundin an sich.
"Ich komme mir so dumm vor", gestand Shanna unglücklich. "Irgendwie hatte ich geglaubt, die Sache mit offenen Augen anzugehen, dabei war ich blind wie eine Fledermaus."
"Das passiert, wenn man liebt." Lynn schob Shanna sanft auf das Haus zu.
Gefasst machte Shanna sich am nächsten Tag auf den Rückweg zur Ranch.
Während der Fahrt hatte sie Zeit zum Nachdenken.
Schließlich gelang es ihr, die trüben Gedanken beiseite zu schieben, und sie genoss die Weite der Landschaft, den Blick auf die fernen Berge und den endlosen Himmel.
Impala sprangen über die Felder, Giraffen ästen von Akazien. In den Lehmhüttendörfern roch es nach Holzrauch und Staub und Ziegen, vertraute, seltsam beruhigende Gerüche. Kinder am Straßenrand winkten Shanna freudig zu.
"Jambo! Jambo! " riefen sie, und ihre Augen leuchteten.
"Jambo! " Sie streckte den Arm aus dem Fenster und winkte lächelnd zurück.
Eine Warzenschweinfamilie trottete in die Büsche davon, als Shanna vorbeifuhr, die dünnen Schwänze wie Antennen steil in die Höhe gestreckt. Der Anblick war so komisch, dass Shanna lachen musste.
Sie konnte noch lachen.
Und sie hatte nicht aufgegeben.
Rand beobachtete Shanna, die mit Kamau in der Küche über die Lebensmittel scherzte, die sie aus Nairobi mitgebracht hatte. Inzwischen sprach sie erstaunlich gut Suaheli, wie Rand auffiel.
Seit ihrer
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