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Stern der Liebe ueber Kenia

Stern der Liebe ueber Kenia

Titel: Stern der Liebe ueber Kenia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen van der Zee
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ganz weich, und ihre Lippen bebten.
    "Er ist so groß geworden", sagte sie nur leise.
    Rand wusste nicht, wie er reagieren sollte. Was für ein Glück, sie weint nicht, das war alles, was er denken konnte.
    "Babys wachsen so schnell", flüsterte Shanna nachdenklich. Dann schob sie die Fotos zusammen und steckte sie wieder in den Umschlag. "Ich packe sie nur kurz weg", sagte sie ruhig. Zu ruhig, wie er fand.
    Den ganzen Nachmittag über plagte Rand ein bedrückendes Gefühl, das er sich nicht recht erklären konnte. Bis er eine Dorffrau sah, die mit ihrem Baby auf dem Rücken in Gedanken versunken auf der Straße vorbeiging.
    Das Gefühl war Schuldbewusstsein.
    Er dachte an Shanna, an die Sehnsucht in ihrem Blick - nach einem Kind, das ihr nicht gehörte, das sie niemals haben konnte. Sie war eine Frau und wünschte sich Kinder. Was war daran falsch?
    Nichts.
    Aber er hatte ihr deutlich genug erklärt, dass das für ihn nicht in Frage kam.
    Dass ihr Leben mit ihm nicht von Dauer sein konnte.
    Trotzdem schlief er mit ihr.
    Und sie schlief mit ihm. Sie war aus freien Stücken hier und konnte jederzeit gehen.
    Aber sie wollte nicht.
    Weil sie ihn liebte.
    Doch das hatte er schon vorher gehört, und es hatte ihm letztlich nichts gebracht. Liebe. Eine Illusion. Etwas, das nicht von Bestand war.
    Das bedrückende Gefühl blieb.
    Es verfolgte ihn in seinem Büro, in seinem Wagen, überall.
    "Willst du wirklich wie dein Vater enden?" hörte er Antonia fragen. "Dann lebst du wie ein Einsiedler in dem großen Haus, und nur die Hunde halten's bei dir aus."
    Rand unterdrückte eine Verwünschung. Antonia und ihr lächerlicher Hang zum Dramatischen!
    Shanna betrachtete Sammys Fotos erneut, las die Zeilen der unbekannten Sozialfürsorgerin, die ihr mitteilte, dass es Sammy in seinem neuen Zuhause bestens gehe. Es tat Shanna gut, zu wissen, dass ihr Liebling geliebt und verwöhnt wurde, dass er glücklich war und seinen Adoptiveltern viel Freude bereitete. Jetzt hatte er einen Vater und eine Mutter und sich wunderbar eingelebt. Schon allein das erleichterte sie.
    Warum weinte sie dann?
    Es war Zeit, Sammy endgültig loszulassen, ihre eigene Zukunft anzugehen.
    Shanna wusste, was sie wollte. Sie wollte Rand. Sie wollte heiraten, kein unverbindliches Verhältnis. Und sie wollte eigene Kinder haben. Vielleicht wartete sie vergeblich darauf, dass Rand es sich doch noch anders überlegte.
    Um ihre Gedanken zu ordnen, ging Shanna spazieren und kam schließlich ins Arbeiterdorf und in Rosemarys Haus.
    Ihre Freundin nahm gerade einen Türknauf auseinander und versuchte herauszufinden, warum er nicht funktionierte.
    Shanna lachte. "Eines Tages sitzt du oben auf dem Dach und reparierst eine undichte Stelle."
    "Hab ich schon getan." Rosemary strahlte. "Gut, dass du da bist. Ich muss unbedingt mit jemandem reden."
    "Ich auch", gestand Shanna. "Du zuerst."
    Mit einem Glas Ananassaft setzten sie sich auf die Veranda. "Ich will nicht lange herumreden ... Ich bin schwanger", platzte Rosemary aufgeregt heraus.
    "Das ist ja wundervoll, Rosemary! Ich freue mich so für dich."
    "Ich kann's kaum fassen. Seit einem Jahr haben wir's versucht, und jetzt hat's endlich geklappt!
    "Seit wann weißt du es?"
    Eine Weile sprachen sie über das große Ereignis, dann fragte Rosemary: "Und was hast du auf dem Herzen, Shanna?"
    "Ich bin drauf und dran, es bei Rand mit einer Schocktherapie zu versuchen."
    Nachdenklich sah Rosemary sie an. "Du willst ihm sagen, dass du gehst, wenn er sich nicht ändert?"
    "Ich könnte ihm einen Heiratsantrag machen."

11. KAPITEL
    Eine Woche später kam Rand abends nach Hause und fand das Wohnzimmer von romantischem Kerzenlicht erhellt vor. Im Hintergrund spielte romantische Musik. Ein exotisches rotes Tischtuch mit einem kunstvollen Goldfadenmuster zierte den Tisch. In einer Blumenschale prangte ein üppiger Blumenstrauß, und emie Flasche Champagner stand im Eiskübel bereit.
    In einem atemberaubenden kognakfarbenen Kleid kam Shanna Rand lächelnd entgegen. In dem sanften Licht schimmerten ihre grünen Augen wie Smaragde.
    "Erwarten wir Gäste?" fragte Rand überflüssigerweise, denn der Tisch war nur für zwei gedeckt.
    Zärtlich küsste sie ihn. "Nein. Wir sind allein."
    Er rückte ihr den Stuhl zurecht. "Also? Was feiern wir?"
    "Das Buch. Es ist fertig. Ich hab's heute Morgen abgeschickt." Sie setzte sich und strahlte ihn an.
    "Ich wusste nicht ... " Rand war verwirrt. "Ich hatte keine Ahnung, dass du schon so bald damit fertig

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