Stern der Liebe ueber Sizilien
dass sie sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen konnte.
„Aber noch sind wir es nicht. Hat Papa keine Angst, ich könnte mich kompromittieren und dem Ansehen der Familie schaden?“
Antonio verkrampfte die Hände am Steuerrad. „Es tut mir leid.“
„Was tut dir leid?“
„Dass ich deinen Vater missverstanden und dir und mir dadurch so viel Kummer verursacht habe.“
„Ist dir nie in den Sinn gekommen, dass er mit seiner Bemerkung etwas anderes gemeint haben könnte als meinen losen Lebenswandel?“
„Ich sage dir doch, dass es mir leidtut.“
„Wie konntest du nur so von mir denken?“ Jede Spur von Sarkasmus war verschwunden. „Habe ich dir jemals Grund gegeben, an mir zu zweifeln?“
„Nein.“
„Dann verstehe ich dich nicht.“
Er wusste, dass er ihr eine Erklärung schuldete, so schwer es ihm auch fiel. Denn er war nicht gerade stolz auf sich. „Ich wollte um jeden Preis mit dir schlafen.“
„Das ist mir mittlerweile klar.“
„Wenn ich geglaubt hätte, dass du noch unschuldig bist, wäre das unmöglich gewesen.“
„Weil du nichts Festes im Sinn hattest.“
„ Si.“ Eine Welle der Scham überflutete ihn, denn zu jenem Zeitpunkt hatte er tatsächlich ans Heiraten gedacht. Nur dass er nicht sie, sondern eine andere Frau hatte heiraten wollen. Doch gegen das irrsinnige Verlangen, das Elisa in ihm entfachte, war er machtlos gewesen, und so war gekommen, was hatte kommen müssen.
„Du hast dir gesagt: ‚Warum soll ich mir entgehen lassen, was andere schon vor mir hatten?‘ So war es doch, oder?“
Da er es nicht bestreiten konnte, nickte er stumm.
„Hatte es mit Sofia zu tun?“
„Nein, mit meinem verdammten Stolz. Bist du jetzt zufrieden?“
Er hasste diese Art von Gespräch. Gefühle einzugestehen war schlimm genug – sie erklären zu müssen eine Tortur. Frauen schwelgten darin, jede Empfindung bis ins Kleinste zu zerlegen, sonst waren sie nicht glücklich.
Ein solches Verhalten erwartete er nun auch von ihr, doch sie blieb stumm. Sie sprach kein Wort, bis sie vor der Villa hielten und er ihr aus dem Auto half.
„Danke.“ Das war alles.
Und obwohl das jeglicher Logik entbehrte, störte es ihn, dass sie nicht mehr wissen wollte. War ihr egal, was er von ihr dachte? War er ihr egal? Seit dem Wiedersehen hatte sie ihm nicht ein einziges Mal gesagt, dass sie ihn noch liebte. Andererseits waren ihre Reaktionen nicht die einer Frau, der es lediglich um Sex ging.
Und wenn er sich irrte? Wenn sie nur darauf wartete, wieder aus seinem Leben zu verschwinden? Dazu durfte es nicht kommen.
Sowie sie die Vorhalle betraten, hob Antonio sie auf die Arme, bevor sie auf ihr Zimmer gehen konnte, und trug sie die Treppe hinauf.
„Wohin bringst du mich?“ Ihre Stimme klang weder ablehnend noch einladend.
„In mein Bett.“
„Ohne mich zu fragen?“
Er versteifte sich. „Willst du allein schlafen?“
Eine Sekunde verging, eine weitere und noch eine – jede kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Er wagte kaum zu atmen.
Dann lehnte sie den Kopf an seine Schulter und seufzte leise.
„Nein.“
10. KAPITEL
Hörbar atmete Antonio auf und trug sie in sein Schlafzimmer. Er wusste nicht, was er getan hätte, wäre die Antwort auf seine Frage ja gewesen.
Ohne das Licht einzuschalten, legte er sie aufs Bett und streifte ihr die Kleider ab. Diesmal musste er sie im Dunkeln lieben, jetzt gleich.
Schnell zog er sich aus und legte sich zu ihr. Besitzergreifend streichelte er die sanften Kurven des schönen Körpers – sie war sein. Er liebkoste die runden Brüste, saugte an den harten Knospen und steigerte Elisas Erregung, bis sie glaubte, vor Lust zu vergehen.
„O ja …“, stöhnte sie, als sie seine Hand zwischen ihren Schenkeln spürte.
„Ich will dich“, flüsterte er rau.
„Dann komm“, wisperte sie.
Mit einer leichten Bewegung der Beine machte sie Raum für ihn, um sich ganz dem erotischen Spiel seiner Finger hinzugeben. Wie gut er wusste, wonach sie verlangte! Ihr Atem ging schneller, dann schrie sie leise und bäumte sich auf. „Ich will dich auch, Antonio!“
„Nur jetzt oder für immer?“
„Bitte …“
Einen Moment lang war er versucht, sie hinzuhalten, um auf diese Weise ihr Jawort zu erzwingen. Ob das nun fair war oder nicht, jedes Mittel war ihm recht. Doch letztlich war sein Verlangen ebenso groß wie ihres. Ohne die Umarmung zu unterbrechen, drehte er sich auf den Rücken und flüsterte: „Diesmal bist du an der Reihe.“
„Wenn du möchtest
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