Stern der Rebellen
wieder da!‹«
»Ich kapier’ sowieso nicht, warum ihr euch soviel Gedanken über so’n Quatsch macht«, meinte Alex abschließend. »Kommt sowieso keiner von uns lebend aus Mantis raus.- Dann kippte er seinen Drink hinunter und schenkte sofort nach. Er wirkte nicht im geringsten betroffen.«
Schweiß tropfte vom Gesicht des Beraters auf seine schmutzigen, zerrissenen Gewänder. »An der Geschichte war einfach nichts dran. Meine Geschäfte mit euch Migs …«
»Auch wenn wir dieses Wort verwenden«, sagte ein stämmiger Mig, »aus deinem Mund klingt es irgendwie nicht richtig.«
»Entschuldigung. Natürlich hast du recht. Aber … ich habe wirklich nie versucht, einen von euch … Wanderarbeitern zu meiner persönlichen Bereicherung um seine rechtmäßig verdiente Zeit zu betrügen. Das ist eine Lüge. Das müssen sich meine Feinde ausgedacht haben.«
Die fünf Zellenführer brachten gleichzeitig den gleichen ungläubigen Gesichtsausdruck zustande.
Sten beobachtete die »Gerichtszene« interessiert durch die nur von seiner Seite aus durchsichtige Scheibe. Sie befanden sich in einem verlassenen Lagerhaus. Zu seiner Verwunderung stellte er fest, dass er dem Berater keinen Hass mehr entgegenbrachte. Andererseits verspürte er keinen Wunsch, in das Verhör einzugreifen. »Ihr könnt meine Akte überprüfen«, fuhr der Berater fort. »Ich war seit jeher für meine Fairness bekannt.«
Was er sonst noch hatte sagen wollen, ging in bitterem Gelächter unter. »Du rührst uns zu Tränen«, sagte Alvor. »Bleibt noch die Kleinigkeit, dass du Migs zu bestimmten Schichten eingeteilt hast, um sie umbringen zu lassen, nur weil sie dir nicht das geben wollten, was du von ihnen wolltest. Ich kenne zwei, wahrscheinlich sogar drei Leute, denen auf dein Betreiben hin das Gehirn gelöscht wurde.«
Der Mig, der den Berater die ganze Zeit über vom anderen Ende des Tischs schweigend betrachtet hatte, stand plötzlich auf. »Eine Frage noch, Jungs. Ich möchte sie diesem Drecksack hier selbst stellen. Was hast du von meiner Janice gewollt, dass sie davongelaufen ist und sich den Delinqs angeschlossen hat?«
Der Berater fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Der Mig packte ihn an den Haaren und zog ihn vom Stuhl hoch. »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.«
»Das … das war nur ein Mißverständnis; ich war wohl nicht deutlich genug bei meinem Versuch einer Kommunikation.«
»Kommunikation. Das war’s also? Sie war erst zehn Jahre alt.« Sten erhob sich. Doch der Mig, der den Berater noch immer am Schopf gepackt hielt, bremste sich und blickte die anderen Zellenführer an. »Mir genügt das vollkommen. Schuldig.« Die anderen stimmten ihm einmütig zu.
»Einstimmig« ‚fasste Alvor zusammen. »Wie lautet das Urteil?« Sten schaltete die Scheibe auf normale Durchsicht. »Übergebt ihn seinen Freunden. Draußen.«
Der Berater riss entsetzt die Augen auf. Wem? Als ihn die Zellenführer packten, fing er an zu kreischen und unkontrolliert um sich zu schlagen. Sie stießen die Doppeltür auf und warfen ihn hinaus. Halb fallend, halb rennend torkelte der Berater in die Arme der Arbeiter, die draußen bereits sehnsüchtig auf ihn warteten.
Alvor zog die Tür zu, doch der Lärm des Mobs draußen ließ keine Zweifel aufkommen.
Das war der erste.
»Als würde man eine Reihe Dominosteine umwerfen«, sagte Sten. Er und Alex befanden sich auf dem Rückweg zum Schiff. »Noch drei Zyklen mehr, und wir müssen uns nicht mehr im Gebüsch verstecken. Dann bricht die Revolution erst richtig los und wir können die Garde in Bewegung setzen.«
»Gacker mal nicht über umgelegte Eier.«
»Was zum Teufel soll das denn nun wieder heißen?«
»Weiß ich auch nicht, aber meine Oma hat es immer gesagt, wenn was in die Hose gegangen ist.«
»Kannst du nicht ordentlich imperial reden?«
»Mach ich doch. Deine Ohren gehören nur mal anständig durchgepustet.«
»Wahrscheinlich. Aber hör mal zu. Wir haben es so gut wie geschafft. A, wir haben den Widerstand organisiert. B, wir beseitigen alle Missstände und bringen jeden Manag um, außerdem jeden Tech, der mit geschlossenen Augen bis zehn zählen kann.«
»Stimmt. Soweit keine Einwände.«
»C, wir stellen Waffen her und zeigen den Migs, wie man damit umgeht. D, wir setzen eine Gegenregierung ein, so wie es uns der Konditionierer beigebracht hat. Dann, E, schnippen wir dreimal mit den Fingern und die Revolution ist in vollem Gange.«
Alex streifte das Gewehr von der
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