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Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Schulter und blieb stehen. Ihr Sektor war inzwischen so gesichert, dass sie in aller Öffentlichkeit bewaffnet umherspazieren konnten.
    »Du musst nur eins bedenken, Sten«, sagte er. »Egal ob Männlein oder Weiblein, sobald sie eine Waffe in den Fingern haben, kann man nicht mehr genau kontrollieren, was sie damit anstellen. Ich nenn dir mal ’n Beispiel. Mein Bruder, der war auch Mantis. Wurde auf irgendso ’ne Barbarenwelt geschickt, weil der Imperator meinte, die brauchen ’ne neue Regierung.
    Biste noch auf ’m Traktor? Gut. Also, sie bringen die Bevölkerung in Rage, Aufstand und alles, und zeigen ihnen, wie man richtig kämpft. Bringen ihnen bei, stolz auf sich zu sein, sich nicht mehr wie elende Würmer zu fühlen und so.«
    »Ich kann dir noch folgen«, sagte Sten.
    »Sie hissen also die verdammte rote Fahne der Revolution und die Kiste geht los. Das Volk schlachtet den Adel in seinen Betten ab. Mein Bruder marschiert mit der neuen Regierung an, die sie gebildet haben, um die alten Schurken zu ersetzen. Aber die Leute sind so im Blutrausch, dass sie die neue Regierung genauso zu Hackfleisch verarbeiten wie die alte. Mein Bruder schafft’s grade noch, sich zu verzieh’n, aber einen Arm muss er zurücklassen, und Krüppel nehmen sie nich’ mehr. Jetzt hockt er wieder in Edinburgh und hütet Schafe, und ich ziehe herum, damit der Name von unserm Clan nich’ in Vergessenheit gerät. Aber ich hab wohl zu weit ausgeholt – den Rest kannste dir selber zusammenreimen. Wenn die Scheune erstmal brennt, weiß man nie, was so alles abgefackelt wird.«
    Mit diesen Worten schulterte er erneut sein Gewehr und ging mit Sten zur Luftschleuse des Schiffes.
    Dort wurden sie von Idas Wutgeheul begrüßt. »Verdammte Scheiße!«, kreischte sie, und ein Computerterminal flog durch die Luft, bevor es an einem Gemälde zerbarst.
    »Was ist los, Ida?«
    »Alles in Ordnung. Aber seht mal, was eure verdammten Migs da anstellen!« Sie gestikulierte über die Bildschirme, die im ganzen Raum flimmerten. Sten sah jetzt, dass auch Bet und die anderen Mitglieder des Teams schweigend auf die Schirme starrten.
    »Das sind alles Kanäle der Sicherheit. Seht euch nur diese Idioten an!«
    »Verdammt noch mal, Ida, sag schon, was los ist!«
    »Soweit wir unterrichtet sind«, sagte Doc, »hat die Soziopatrouille mehrere unverbesserliche Migs nach Süden, in die Exotiksektion überführt. Einer dieser Migs muss viele Freunde haben.«
    Sten überflog die Bildschirme und genehmigte sich ein Glas aus dem Alkspender.
    »Sie haben beschlossen, ihren Kumpel zu retten«, fuhr Ida fort. »Natürlich wurde die Patrouille verstärkt, und auch die Befreier forderten Verstärkung an. Woraufhin fast alle unserer Zellen in Süd-Vulcan in die Geschichte verwickelt sind. Sieh nur!«
    »Sieht so aus«, sagte Jorgensen, »als hätten sie alle Waffen ausgegraben und gehen jetzt auf Bärenjagd.«
    Ida blickte Sten schnaubend an und spielte dann den Ton zu den einzelnen Schirmen ein. Sten setzte sich und schaute fasziniert zu.
    Er sah, wie eine Horde brüllender Migs auf eine Formation von Wachleuten losging, die sich hinter umgestürzten A-Grav-Schlitten verschanzt hatten. Straßenkampfgewehre blitzten auf, und die Migs wurden niedergemäht.
    Auf einem anderen Monitor führte ein weiblicher Mig, den abgetrennten Kopf eines Wachmanns hoch über sich schwenkend, eine Gruppe von Widerstandskämpfern in V-Formation gegen einen Patrouillentrupp in den Kampf.
    Das Bild fing leicht zu flackern an und erlosch, doch es sah so aus, als wären diesmal mehr Wachleute auf der Strecke geblieben als Migs.
    Ein dritter Bildschirm zeigte eine statische Szene am Eingang zur Exotiksektion. Das Schott war verbarrikadiert, auch ringsum hatten die Wachmänner Barrikaden errichtet. Sie wurden aus den angrenzenden Korridoren und aus den Schächten heraus von einzelnen Migs beschossen.
    Sten wandte sich ab und trank sein Glas aus. »Verdammte Scheiße!«
    »Meine Worte«, bemerkte Ida.
    Sten blickte Jorgensen an. »Miyitkina.« Jorgensens Blick wurde glasig. Er verfiel in Trance. »Prognose beobachteter Vorfälle.«
    »Exakte Berechnung unmöglich. Insgesamt jedoch eher ungünstig.«
    »Details.«
    »Wenn eine Revolution, besonders eine, die wie die vorliegende von außen initiiert wurde, vor dem günstigsten Zeitpunkt ausbricht, treten folgende Probleme auf: Die fähigsten und motiviertesten Widerstandskämpfer fallen dem verfrühten Aufstand als erste zum Opfer, weil sie spontan

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