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Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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gegenüberstehen.«
    »Nein«, entgegnete Vinnettsa. »Habe ich nicht. Aber selbst wenn, so wäre es eine verdammt gute Idee.«
    Doc saß direkt im Eingang eines Mausoleums; seine kleinen dicken Pranken hielten die Pistole fest umschlossen. Vinnettsa überprüfte ein letztes Mal den Raketenwerfer und ihre Willygun und ließ das Gewehr an dem elastischen Gurt wieder unter den Arm schnalzen.
    »Rache. Noch so ein unangenehmer, typisch menschlicher Charakterzug«, sagte Doc.
    »Kriegt ihr euch denn nie in die Wolle?«
    »Natürlich nicht. Anthropomorphismus. Natürlich sind wir hin und wieder gezwungen, die Entscheidung, die das ihr würdet es das ›Schicksal‹ nennen – getroffen hat, etwas zurechtzurücken.«
    Vinnettsa wollte gerade antworten, als der Donner der ersten Explosion über den Friedhof rollte.
    Und dann rannten die beiden aus der Grabstätte heraus und auf die Unterkunft der Wachen zu, die im Innern eines Tunnels direkt vor ihnen lag.
    Eine Woche zuvor hatten bestochene Wächter die Ladung im Innern des Wachthauses am Haupttor einzementiert.
    Die erste Explosion war nicht sehr beeindruckend. Alex hatte den Sprengsatz aus etwas Sprengstoff, einem Lehmmantel und jeder Menge Glasperlen, die er auf dem Basar besorgt hatte, zusammengebastelt. Jetzt wurden die Murmeln wie Kanonenkugeln herausgeschleudert und setzten die zehn Wachen, die sich in der unmittelbaren Umgebung des Tors aufhielten, außer Gefecht.
    Alex hatte die Ladung unterhalb der Gürtellinie anbringen lassen. »Je mehr Geschrei und Geheul und Verwundete, umso größer die Ablenkung.«
     
    Vinnettsa schob den Marschflugkörper in den Werfer, senkte das Gerät leicht schräg nach unten und zielte. Während sie bis zehn zählte, hörte sie das Gebrüll der Offiziere, die ihre Eingreiftruppen antreten ließen, um sie durch den Tunnel ins Gefängnis zu schicken.
    Vinettsa berührte den Auslöser. Die Rakete kam fauchend heraus, gab ein zögerndes Räuspern von sich und fraß sich durch den Erdboden.
    Vinnettsa warf sich flach auf den Boden, als das Geschoß die Steinmauern durchschlug und im Innern des Tunnels explodierte.
    Dann richtete sie sich wieder auf und sah gerade noch, wie das Tunneldach einstürzte. Ein zusätzlicher Effekt, dachte sie, und machte sich auf zu Alex’ Standort.
    »Wenn ich blöd wäre, wäre ich jetzt nicht hier. Zweite und dritte Ladung.« Alex drückte auf die unter seinem Gewand versteckte Fernbedienung. Zwei weitere Ablenkungsexplosionen gingen an verschiedenen Seiten des Gefängnisses hoch.
    »Die Garde ist meine Familie. Mehr brauch’ ich nicht. Nummer vier und fünf.« Wieder drückte er.
    »Und jetzt wird es Zeit, dass wir uns verdrücken.« Er fingerte am Schalter für die Hauptladung herum und drehte sich interessiert um.
    Das Drom hörte auf zu existieren. Ebenso die Mauer.
    Die Druckwelle blies die Hauptmauer um, deren riesige Steinbrocken die dicht dahinterliegende, innere Mauer des Gefängnisses durchschlugen. Das Gebäude stürzte in sich zusammen. Gefangene heulten vor Angst und Schmerzen auf.
    Alex hob die Willygun vom Boden auf und hielt sie schussbereit vor sich.
    Einige blinzelnde Gefangene torkelten benommen ins Freie. »Weiter! Geht schon!« brüllte er sie heiser an. Mehr Ermutigung brauchten sie nicht. »Komm her, Sten, mein Junge. Die Zeit drängt. Meine Mutter hat keine Waschlappen aufgezogen.«
    Sten sowie ein älterer, bärtiger Mann und mehrere andere Männer, die an ihrer zerfetzten Kleidung als Nomaden zu erkennen waren, kamen heraus auf die Straße gerannt.
    Alex sah, wie ein Wachtrupp im Laufschritt um die Ecke kam und auf ihn zuhielt. »Ihr werdet’s nicht glauben, aber damit hab ich fast gerechnet«, murmelte er und löste die letzte Ladung aus. Eine Sprengladung, die er vor einigen Sekunden auf dem Pflaster ausgelegt hatte, explodierte direkt zwischen den herbeistürmenden Wachen.
    Alex rannte los und warf Sten ein Gewehr zu. »Können wir los?« fragte er. »Mir wird’s langsam langweilig, hier so nichtsnutzig herumzulungern.«
    Sten lachte, ließ sich auf ein Knie nieder und schickte eine Geschoßgarbe die Straße hinunter. Dann folgten die noch immer völlig verdutzten Nomaden den beiden Soldaten, die schleunigst das Weite suchten.
    Doc winkte eifrig mit der Pfote. Zwei Willyguns knatterten. Die vier Wächter am Tor kippten nach hinten um, als die Geschosse in ihrer Brust explodierten.
    Jorgensen und Vinnettsa knieten sich schussbereit auf den Boden, als Sten, Alex und die Nomaden

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