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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Planet ist von einen Netz von vielen Sverenssens und Verikoffs umspannt. Sie verstecken sich hinter Fahnen und Schlagwörtern, mit denen sie Befreiung fordern, aber in Wirklichkeit meinen sie damit nur ihre eigene Befreiung und nicht die ihrer Gefolgsleute.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Pacey. »Wir haben auch einen Teil davon aufgedeckt. Was ist die Antwort?«
    Sobroskin hob einen Arm und deutete auf die andere Seite des Sees. »Es ist gut möglich, daß diese Kinder dort noch andere Welten unter anderen Sonnen sehen werden.
    Der Preis dafür jedoch ist Wissen. Und Wissen ist der Feind der Tyrannei in jeder Verkleidung. Wissen hat mehr Menschen vor Armut und Unterdrückung bewahrt als alle Ideologien und Überzeugungen der gesamten Geschichte zusammengenommen. Jede Form von Sklaverei folgt nur aus der Versklavung des Geistes.«
    »Ich bin nicht sicher, worauf Sie hinauswollen«, sagte Pacey. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie zu uns überwech-seln wollen, oder was?«
    Der Russe schüttelte den Kopf. »Der Krieg, auf den es wirklich ankommt, hat mit Fahnen nichts zu tun. Er wird zwischen denen, die den Geist dieser Kinder befreien wollen, und denen, die ihnen Thurien verweigern möchten, ausgetragen. Die letzte Schlacht haben wir verloren, aber der Krieg geht weiter. Vielleicht werden wir eines Tages wieder mit Thurien reden. In der Zwischenzeit aber steht eine andere Schlacht bevor, und zwar um die Macht im Kreml, und an ihr muß ich teilnehmen.« Er griff hinter sich, holte ein Päckchen hervor, das er dort auf der Bank abgelegt hatte, und reichte es Pacey. »Wir haben bei der Bereinigung unserer inneren Angelegenheiten eine Tradition von Härte und Skrupellosigkeit, die Ihnen fehlt. Es ist möglich, daß viele Menschen die nächsten Monate nicht überleben werden, und zu ihnen könnte auch ich gehören.
    Wenn es so kommen sollte, möchte ich gern mit dem Gedanken sterben, daß meine Arbeit nicht umsonst war.« Er ließ das Päckchen los und zog seinen Arm zurück. »Es enthält eine vollständige Aufzeichnung von allem, was ich weiß. Bei meinen Kollegen in Moskau wäre es nicht sicher, weil ihre Zukunft wie meine unsicher ist. Ich weiß aber, daß Sie die Informationen mit Weisheit benutzen werden, denn Sie wissen so gut wie ich, daß wir in dem Krieg, auf den es wirklich ankommt, auf der gleichen Seite kämpfen.«
    Damit stand er auf. »Ich bin froh, daß wir uns getroffen haben, Norman Pacey. Es ist beruhigend zu sehen, daß es auf beiden Seiten Bande gibt, die stärker verbinden als die Farben auf der Landkarte. Ich hoffe, wir sehen uns wieder, aber wenn es nicht so kommen sollte...« Er sprach den Satz nicht zu Ende und streckte eine Hand aus.
    Pacey stand auf und packte sie mit festem Griff. »Wir werden uns wiedersehen, und dann wird die Lage besser für uns aussehen«, sagte er.
    »Das hoffe ich.« Sobroskin löste seinen Griff, drehte sich um und begann, am Seeufer entlang davonzugehen.
    Paceys Hand verkrampfte sich um das Päckchen, während er dem kleinen, gedrungenen Russen nachsah, der mit unsicheren Schritten seinem Rendezvous mit dem Schicksal entgegenstrebte. Vielleicht würde er sterben müssen, damit später die Kinder lachen konnten. Er brachte es einfach nicht fertig; er konnte ihn nicht weggehen lassen, ohne daß der tapfere Russe es wußte. »Mikolai!« rief er.
    Sobroskin blieb stehen und sah sich um. Pacey wartete.
    Der Russe kam zu ihm zurück.
    »Wir haben die Schlacht nicht verloren«, sagte Pacey.
    »Wir stehen über einen anderen Kanal mit Thurien in Verbindung... von den Vereinigten Staaten aus. Das Relais ist dazu nicht nötig. Wir stehen schon seit Wochen mit den Thuriern im Gespräch. Das ist der Grund, warum Karen Heller zur Erde zurückgekehrt ist. Es ist alles in Ordnung.
    Alle Sverenssens der Welt können uns nicht mehr aufhalten.«
    Sobroskin starrte ihn lange an, bis ihm die Bedeutung der Worte endlich klarzuwerden schien. Endlich nickte er langsam und kaum merklich. Seine Augen blieben ausdruckslos und abwesend, und er murmelte leise: »Danke.«
    Dann drehte er sich um und ging wieder fort. Diesmal waren seine Schritte langsam, als sei er in Trance. Als er ungefähr zwanzig Schritte weit gegangen war, blieb er stehen, starrte noch einmal zurück und hob den Arm zu einem wortlosen Gruß. Dann drehte er sich um und setzte sich wieder in Bewegung, und schon bald wurden seine Schritte leichter und schneller.
    Selbst aus dieser Entfernung hatte Pacey die Begeiste-rung in seinem

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