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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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ausfüllen?«
    »Lyn wird schon damit fertig!«
    »Sie dürfen das nicht zulassen.«
    »Ich kann sie nicht aufhalten. Sie hat Urlaub und besucht ihre Mutter.«
    »In diesem Fall möchte ich sofort Sonderurlaub nehmen.
    Ich habe in New York eine dringende persönliche Angelegenheit zu erledigen.«
    »Abgelehnt. Sie haben hier zuviel zu tun, was wichtiger ist.«

    Sie unterbrachen ihre Diskussion, während sie durch das Vorzimmer in Caldwells Allerheiligstes gingen. Caldwells Sekretärin, die gerade eine Mitteilung in den automatischen Schreiber diktiert hatte, sah auf und nickte ihnen grüßend zu.
    »Gregg, das geht einfach zu weit«, begann Hunt wieder, als sie die Tür hinter sich zugemacht hatten. »Da sind...«
    »Da sind mehr Möglichkeiten darin, als Sie denken«, unterbrach ihn Caldwell. »Ich habe von Norman Pacey und der CIA genug erfahren, um sicher zu sein, daß es sich ge-lohnt hat, die Möglichkeit zu nutzen, als sie sich ergeben hat. Lyn wußte das auch.« Er hängte seine Jacke über einen Bügel neben der Tür, trat hinter seinen Schreibtisch und legte die Aktentasche, die er in der Hand gehabt hatte, darauf. »Hinter Sverenssen steckt ungeheuer viel mehr, als wir uns hätten träumen lassen, und noch eine ganze Menge mehr, wovon wir keine Ahnung haben. Also hören Sie jetzt mit Ihrem neurotischen Getue auf. Setzen Sie sich hin, und hören Sie mir fünf Minuten lang zu. Dann erzähle ich Ihnen alles.«
    Hunt stieß einen Seufzer der Kapitulation aus, breitete resignierend seine Hände aus und sank auf einen der Stühle. »Wir werden weit mehr als fünf Minuten brauchen, Gregg«, sagte er, als Caldwell sich ihm gegenüber hinsetzte. »Warten Sie bloß ab, bis Sie erfahren, was uns die Thurier gestern erzählt haben.«
    Viereinhalbtausend Meilen von Houston entfernt saß Norman Pacey neben dem Serpentinensee im Londoner Hyde-park auf einer Bank. Spaziergänger in offenen Hemden und sommerlichen Kleidern, die das Beste aus dem ersten war-

    men Tag des Jahres herausholen wollten, trugen bunte Farbtupfer in die Grünflächen, die von im Verlauf der letzten fünfzig Jahre kaum veränderten würdigen und be-eindruckenden Häusern umringt waren. Mehr hatten sie nie gewollt, dachte er bei sich selbst, während er die Bilder und Geräusche um sich herum aufnahm. Alles, was die Menschen auf der ganzen Welt je gewollt hatten, war, in Ruhe ihr Leben zu leben, dafür zu bezahlen, was sie brauchten, und sonst in Frieden gelassen zu werden. Wie also war es den wenigen, die andere Wünsche hatten, immer wieder gelungen, die Macht an sich zu reißen, um sich und ihr System der Mehrheit aufzuzwingen? Was war das größte Übel – ein Fanatiker mit einem Ziel oder hundert Menschen, die frei genug waren, um sich aus Zielen nichts zu machen? Wem aber die Freiheit wichtig genug war, um dafür zu kämpfen, der machte die Freiheit zu einem Ziel und ihre Verteidiger zu Fanatikern. Zehntausende von Jahren hatte die Menschheit mit diesem Problem gekämpft und keine Lösung dafür gefunden.
    Ein Schatten fiel vor ihm auf den Boden, und Mikolai Sobroskin setzte sich neben ihm auf die Bank. Trotz des schönen Wetters trug er einen dicken Anzug und eine Krawatte, und auf seinem Kopf glitzerten die Schweißtröpf-chen im Sonnenlicht. »Ein erfrischender Kontrast zu Bruno«, bemerkte er. »Was wäre es für eine Verbesserung, wenn die Maria auf dem Mond wirklich Meere wären.«
    Pacey riß seinen Blick von dem See los und lächelte.
    »Und vielleicht noch ein paar Bäume dazu, was? Ich denke, die UNWO-Leute haben in der nächsten Zeit schon genug mit ihren Plänen zur Abkühlung der Venus und der Schaffung einer sauerstoffreichen Atmosphäre für den Mars zu tun. Der Mond steht ganz weit unten auf der Liste.
    Selbst wenn das nicht der Fall wäre, hätten sie damit Schwierigkeiten, weil bisher noch niemand auf eine gute Idee gekommen ist, wie das Problem anzupacken wäre.
    Aber wer weiß? Vielleicht eines Tages doch...«
    Der Russe seufzte. »Es ist möglich, daß wir das nötige Wissen schon in der Hand hatten, aber wir haben es weggeworfen. Ist Ihnen eigentlich klar, daß wir vielleicht das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit erlebt haben? Es kann durchaus sein, daß die Welt davon nie etwas erfahren wird.«
    Pacey nickte, wartete eine Sekunde lang ab und fragte in etwas geschäftsmäßigerem Tonfall: »Und?... Was gibt es Neues?«
    Sobroskin zog ein Taschentuch aus seiner Brusttasche und wischte sich den Schweiß

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