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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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»Das ist der Grund, warum ich befehle und Sie gehorchen. Nur das Genie kennt den Unterschied zwischen einem akzeptablen Risiko und Tollkühnheit und ist deshalb bereit, um einen hohen Einsatz zu spielen. Mit halbherzigen Maßnahmen ist noch nie Großes erreicht worden.« Er schnaubte. »Was sollen die Thurier außerdem schon machen? Sie sind uns kräftemäßig unter-legen, und sie sind wegen ihres genetischen Erbes nur sehr schlecht dafür ausgerüstet, sich mit den Realitäten des Universums unter den Bedingungen auseinanderzusetzen, die das Universum diktiert.«
    »Trotzdem haben sie lange überlebt«, bemerkte Estordu.
    »Nur künstlich, weil sie sich nie der Prüfung eines Konflikts unterziehen mußten«, erklärte General Wylott, der neben Broghuilio saß. »Die Prüfung durch den Kampf jedoch ist das eherne Gesetz des Universums. Wenn wir die Ereignisse ihren natürlichen Verlauf nehmen lassen, können sie nicht siegen. Sie sind nicht hart genug geschmiedet, um als Speerspitze des Fortschritts in die unbekannten Bereiche der Galaxis vorzustoßen.«
    »Da spricht ein Soldat«, sagte Broghuilio und sah Estordu und die anderen Wissenschaftler mit gerunzelter Stirn drohend an. »Sie blöken wie die ganymedischen Schafe, solange Sie in der Herde in Sicherheit sind, aber wer wird Sie schützen, wenn Sie in den Bergen dem Löwen gegen-
    übertreten müssen?«
    In diesem Augenblick meldete sich JEVEX wieder:
    »Analyse der letzten Meldung liegt jetzt vor.« Sofort senkte sich eine atemlose Stille über die jevlenesische Kommandozentrale. »Ziel wird von dem Spürgerät nicht mehr erfaßt. Es ist spurlos verschwunden. Vernichtung hundertprozentig erfolgreich durchgeführt. Auftrag ausgeführt.«
    Die Spannung hob sich abrupt, und überall brach ein er-leichtertes Gemurmel aus. Broghuilio erlaubte sich ein grimmiges Lächeln der Befriedigung, als er sich zu voller Größe aufrichtete, um die Glückwünsche entgegenzunehmen, die von allen Seiten an ihn gerichtet wurden. Seine Brust schwoll in dem Gefühl von Macht und Autorität an, die von seiner Uniform symbolisiert wurde. Wylott drehte sich um und hob zur Anerkennung des Führers den Arm zu einem knappen jevlenesischen militärischen Gruß. Die übrigen Militärs taten es ihm nach.
    Broghuilio gab den Gruß flüchtig zurück, wartete einige Sekunden, bis sich die Aufregung etwas gelegt hatte, und hob einen Arm. »Das ist erst ein leichter Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird«, eröffnete er ihnen mit einer dröhnenden Stimme, die bis in die hintersten Winkel des Raums drang. »Nichts wird sich Jevlen auf seinem Marsch zu seiner schicksalhaften Bestimmung in den Weg stellen. Die Thurier werden wie Strohhalme in dem Orkan weggeblasen werden, der zuerst das Sonnensystem und dann die gesamte Galaxis durchtoben wird. WAGT IHR

    ES, MIR ZU FOLGEN?«
    »WIR WAGEN ES!« war die Antwort.
    Wieder lächelte Broghuilio. »Ich werde euch nicht enttäuschen«, versprach er. Er wartete, bis wieder Ruhe im Raum herrschte, und sagte dann in milderem Tonfall:
    »Aber in der Zwischenzeit müssen wir für unsere ganymedischen Herren unsere Pflicht tun.« Er verzog dabei sarka-stisch den Mund, was auf manchen Gesichtern in seiner Gefolgschaft ein Grinsen erscheinen ließ. Er hob leicht den Kopf. »JEVEX, setz' dich über VISAR mit Calazar in Verbindung und sage ihm, daß Estordu, Wylott und ich ihn in einer äußerst dringenden Angelegenheit sprechen möchten.«
    »Ja, Exzellenz«, bestätigte JEVEX. Eine kurze Pause folgte, und dann meldete JEVEX: »VISAR informierte mich, daß Calazar im Augenblick in einer Konferenz sitzt und fragen läßt, ob die Angelegenheit nicht noch etwas Zeit hat.«
    »Ich habe gerade eine äußerst ernste Nachricht erhalten«, sagte Broghuilio. »Es hat also keine Zeit. Calazar möchte mich bitte entschuldigen, aber ich muß darauf bestehen, daß VISAR uns sofort mit Thurien verbindet. Sage VISAR, daß wir Grund zu der Annahme haben, daß die Shapieron einer Katastrophe zum Opfer gefallen ist.«
    Eine oder zwei Minuten verstrichen. Dann verkündete JEVEX: »Calazar wird Sie sofort empfangen.«

    27
    Caldwell hatte in Houston Hunt das Netz von realer Macht beschrieben, das wahrscheinlich schon seit Jahrhunderten geheim auf der Erde existierte und dessen Ziel es war, Pri-vilegien zu erhalten und das eigene Interesse dadurch zu fördern, daß der wissenschaftliche Fortschritt gehemmt und kontrolliert wurde. Der Versuch, die Kommunikationen mit Thurien

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