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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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es zu so etwas kommen konnte.« Das war zwar gelogen, aber er hatte wahrscheinlich großes Vertrauen in seine Überzeu-gungsfähigkeit. »Wir haben Ihnen doch gesagt, die Erde würde es nie zulassen, daß die Shapieron Thurien erreicht.«
    Auf der anderen Seite des Raums trat ein stählerner Ausdruck in Garuths Augen, und sein Gesicht zeigte soviel Bösartigkeit, wie das einem Ganymeder überhaupt möglich war. »Nur Geduld, Garuth«, rief Hunt ihm zu. »Sie kommen auch bald an die Reihe.«
    »Es ist wirklich ein Glück, daß die Ganymeder wirklich geduldig sind«, antwortete Garuth. Die Jevleneser hörten davon nichts. Es war unheimlich.
    »Wirklich?« antwortete Calazar nach einer Pause. Er klang weder überzeugt noch beeindruckt. »Ihre Anteilnahme ist wirklich rührend, Sekretär Wylott. Es klingt fast so, als würden Sie Ihre eigenen Lügen glauben.«
    Wylotts Kinnlade sank herab, und er erstarrte. Er war offensichtlich völlig verwirrt. Der dritte Jevleneser, der Estordu sein mußte, war ein hagerer Mann mit einem schmalen Gesicht und einer Hakennase. Er trug ein auffälliges hellgrünes Kleidungsstück mit Goldstickereien über einem gelben Hemd. Er hob schockiert die Hände. »Lügen? Ich verstehe Sie nicht. Warum sagen Sie das? Sie haben die Reise des Schiffes doch selbst verfolgt. Hat VISAR unsere Angaben denn nicht bestätigt?«
    Broghuilios Gesicht verfinsterte sich. »Sie haben uns beleidigt«, knurrte er drohend. »Wollen Sie vielleicht behaupten, daß VISAR unsere Angaben nicht bestätigt?«
    »Die Angaben zweifle ich nicht an«, sagte ihm Calazar.
    »Ich würde Ihnen aber nur raten, sich Ihre Erklärung für sie noch einmal zu überlegen.«
    Broghuilio richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sah die Thurier fest an. Er besaß offensichtlich die Frech-heit, bei seiner Geschichte zu bleiben. »Das müssen Sie schon erklären, Calazar«, knurrte er.
    »Aber wir warten doch auf eine Erklärung von Ihnen «, sagte Showm, die neben Calazar saß. Sie sprach leise, flüsterte fast, aber ihre Stimme war gespannt wie eine Stahl-feder. Broghuilio riß den Kopf herum und sah sie an. Seine Augen zuckten mißtrauisch von einer Seite zur anderen, als hätte ihm sein sechster Sinn verraten, daß er in eine Falle gegangen war. »Aber lassen wir die Shapieron erst einmal beiseite«, sprach Showm weiter. »Wie lange verfälscht JEVEX schon die Berichte über die Erde?«

    »Was?« Broghuilio traten die Augen hervor. »Ich verstehe nicht. Was soll das...«
    »Wie lange?« fragte Showm noch einmal mit plötzlich scharfer Stimme, die die Luft zu zerschneiden schien. Ihr Tonfall und die Gesichtsausdrücke der anderen Thurier verrieten deutlich, daß jeder Versuch, es abzustreiten, sinnlos gewesen wäre. Broghuilios Gesicht verfärbte sich dunkelrot, aber er schien zu verblüfft, um ihre Frage beantworten zu können.
    »Welche Gründe haben Sie für eine derartige Anschuldigung?« fragte Wylott. »Die Abteilung, die die Überwachung durchführt, ist mir unterstellt. Ich betrachte das als einen persönlichen Angriff.«
    »Beweise?« Showm stieß das Wort verächtlich aus, als sei die Frage zu absurd, um sie ernst nehmen zu können.
    »Die Erde hat sich in der zweiten Dekade dieses Jahrhunderts strategisch entwaffnet, und seitdem leben die Menschen dort in friedlicher Koexistenz, aber das hat JEVEX
    nicht erwähnt. Statt dessen ist in seinem Bericht von Kernwaffen in Umlaufbahnen, Strahlungsprojektoren auf Luna, militärischen Anlagen im gesamten Sonnensystem und noch einer ganzen Menge anderer Dinge die Rede, die es nie gegeben hat. Wollen Sie das abstreiten?«
    Estordu dachte krampfhaft nach, während er zuhörte.
    »Korrekturen«, platzte er plötzlich heraus. »Das waren Korrekturen und nicht Verfälschungen. Unsere Quellen brachten uns zu der Überzeugung, daß die Regierungen der Erde unsere Überwachung entdeckt haben. Sie haben sich daraufhin verschworen, ihre kriegerischen Absichten zu verbergen. Deshalb haben wir JEVEX die Anweisung erteilt, das Bild zu korrigieren, indem er durch Extrapolation der vorherigen Entwicklungen herausbekam, was passiert wäre, wenn die Menschen die Überwachung nicht entdeckt hätten. Das haben wir dann als Fakten weitergegeben, um sicherzustellen, daß unsere Vorsichtsmaßnahmen nicht vernachlässigt werden.« Die Thurier starrten ihn offensichtlich verächtlich an, und er sagte lahm weiter: »Es ist natürlich möglich, daß diese Korrekturen... äh... unabsichtlich etwas

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