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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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hielten mehr als ein halbes Jahrhundert lang, aber trotz der ständigen Bemühungen der Jevleneser ist es doch nie ganz zu der globalen Katastrophe gekommen, die zu entfachen ihr Ziel war.« Der nächste Teil war reine Vermutung, aber sie sprach weiter, ohne ihren Tonfall zu ändern. »Sie sind schließlich zu dem Ergebnis gekommen, daß sie ihrem Rivalen eines Tages selbst würden gegen-
    übertreten müssen. Sie bauschten den Thuriern gegenüber die Kriege und die Rüstung auf der Erde auf, um es vor ihnen zu rechtfertigen, daß sie eine eigene ›Verteidigungs-streitmacht‹ als Schutz vor dem angeblich so aggressiven Planeten brauchten. Zur gleichen Zeit änderten sie ihre Politik auf der Erde und benutzten ihr Netz zur Förderung von Entspannung und Abrüstung. Sie ermöglichten es damit zwar den Menschen, ihre Talente und Ressourcen kreativ zu entwickeln, wie sie sich das schon immer gewünscht hatten, aber nur, um damit der Erde die Möglichkeit zu nehmen, sich gegen einen Angriff militärisch zur Wehr zu setzen. Das Bild, das sie den Thuriern lieferten, wurde allmählich zu einer reinen Erfindung von JEVEX, weil sie eine Rechtfertigung für ihre eigene Aufrüstung brauchten.«
    Heller machte wieder eine Pause, aber dieses Mal war kein Laut zu hören. Sie fuhr herum, zeigte auf die Jevleneser und richtete mit nun wieder lauter Stimme ihre Anklage an sie. »Sie beschuldigen uns, wir würden uns gegenseitig umbringen, und dabei wissen sie ganz genau, daß ihre Agenten die schlimmsten Katastrophen und Gemetzel in der Geschichte der Erde herbeigeführt haben. Sie haben mehr Menschen umgebracht als alle Führer der Erde zusammengenommen.« Ihre Stimme senkte sich zu einem bedrohlichen Flüstern. »Aber die Ankunft der Shapieron hat all diese Pläne durcheinandergebracht. Plötzlich gab es eine Gruppe von Ganymedern, die das ganze Netz von Lügen zerreißen würden, wenn man es zuließ, daß sie mit Thurien in Verbindung traten. Das war der wirkliche Grund, warum Shapieron mit keinem Wort erwähnt wurde.« Broghuilios Gesicht verlor die Farbe. Wylott dagegen hatte sich tiefrot verfärbt, und anscheinend fiel ihm das Atmen schwer, während Estordu auf Broghuilios anderer Seite vor Schweiß triefte und deutlich zitterte. Auf der anderen Seite des Raums lehnten sich Garuth, Shilohin und Monchar gespannt vor, denn sie spürten, daß der Augenblick bald kommen würde, sich zu zeigen.
    »Und nun kommen wir zu dem Problem Shapieron «, sagte Heller. Ihr Tonfall war fast sanft, aber ihre Augen glänzten unverkennbar drohend, als sie die Jevleneser ansah. »Vorhin ist der Verdacht geäußert worden, wir von der Erde hätten sie zerstört. Dieser Verdacht gründet sich ausschließlich auf Lügen, wie wir gesehen haben. Die Shapieron war während der sechs Monate auf der Erde keine Sekunde auch nur in der geringsten Gefahr. Im Gegenteil, unsere Beziehungen zu den Ganymedern waren sehr freundschaftlich. Wir haben genug Aufzeichnungen, um das beweisen zu können.« Sie machte eine kurze Pause.
    »Wir brauchen uns aber nicht auf diese Aufzeichnungen zu verlassen, um zu beweisen, daß weder dem Schiff noch der Mannschaft auf der Erde etwas zugestoßen ist. Dafür haben wir weit überzeugendere Beweise.« Auf der anderen Seite des Raums richteten sich Garuth und seine Begleiter auf.
    Calazar machte sich bereit, VISAR die entsprechende Anweisung zu erteilen.
    Und dann verschwanden die Jevleneser.
    Der Platz, wo sie gerade noch gestanden hatten, war plötzlich leer. Überall breitete sich überraschtes Gemurmel aus. Nach einigen Sekunden verkündete VISAR: »JEVEX
    bricht alle seine Verbindungen ab und ignoriert sämtliche Bitten, sie wiederherzustellen.«
    »Was soll das heißen?« fragte Calazar. »Ist jegliche Verbindung mit Jevlen unterbrochen?«
    »Der gesamte Planet isoliert sich«, antwortete VISAR.
    »Sämtliche jevlenesische Welten brechen ebenfalls die Verbindung ab. JEVEX hat sich von mir getrennt und ist nun ein unabhängiges System, zu dem ich keinerlei Zugang habe. Sämtliche Anweisungen, die Verbindung wiederherzustellen, werden beharrlich ignoriert. Damit sind jegliche Kommunikation und Besuche unmöglich geworden.«
    Die Verblüffung, die sich unter den Thuriern ausbreitete, zeigte deutlich, daß sich hier etwas Ungewöhnliches abspielte. Hunt drehte sich um, fing von Danchekker einen fragenden Blick auf und zuckte die Achseln. »Es sieht so aus, als hätte Jevlen die diplomatischen Beziehungen abgebrochen«, sagte

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