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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Erfindungen einzuspeisen. Wenn er es zum Beispiel schaffen würde, in jenen Teil von JEVEX
    vorzudringen, der für das Überwachungssystem zuständig war, könnte VISAR wahrscheinlich JEVEX dazu bringen, alles mögliche über die Ereignisse auf der Erde zu glauben
    – daß sich zum Beispiel eine ganze Armada dazu bereit-machte, Jevlen aus der Galaxis herauszusprengen. Wie Danchekker gesagt hatte – eine herrliche Vorstellung.
    »Man könnte eine Verabredung mit den Thuriern vortäuschen, laut der wir ihre Toroiden dazu benutzen dürfen, um eine Angriffsflotte gegen Jevlen zu schicken«, sagte Hunt. »Wir könnten so von JEVEX die Ankündigung verbreiten lassen, es würde nur noch Tage dauern, bis die Flotte eintrifft. Wenn nun schon die Aufzeichnungen bis weit in die Vergangenheit durcheinandergebracht worden sind, würde das genau zu dem passen, was er schon seit Jahren als Wahrheit zu melden glaubt. Die Jevleneser würden wissen, daß das nicht stimmt – aber auf der anderen Seite haben sie ihn ihr ganzes Leben lang nie angezweifelt, und deshalb wüßten sie vielleicht nicht, was sie glauben sollten. Was meinen Sie wohl, wie Broghuilio darauf reagieren würde?«
    »Er würde einen Herzanfall bekommen«, sagte Lyn.
    »Was meinen Sie dazu, Chris?«
    Danchekker wurde plötzlich ernst. »Ich weiß nicht so recht«, antwortete er. »Aber hier haben wir ein Beispiel für genau das, was ich vorher angesprochen habe. Die Idee, Methoden zu finden, um einen Gegner zu verwirren, ist für die Menschen eine ganz natürliche Sache, aber für die Ganymeder nicht. Sie werden es mit der direkten Methode versuchen und JEVEX einfach zerstören wollen – direkt, logisch und ohne jeden Täuschungsversuch. Nehmen wir aber einmal an, die Jevleneser haben sich auf so etwas vorbereitet und Ersatzsysteme eingerichtet, die in der Lage sind, auch ohne JEVEX autonom zu funktionieren. Wenn das der Fall ist, könnte sich die Shapieron auch dann noch in erheblicher Gefahr befinden, wenn sie ihre Gegenwart durch die Zerstörung von JEVEX enthüllt, vorausgesetzt, die gelänge ihr. Ich denke, Sie verstehen, was ich meine.«
    Danchekker richtete einen ernsten Blick auf die anderen beiden und fuhr dann fort. »Wenn sie auf der anderen Seite geplant hätten, JEVEX zu kontrollieren , statt zu zerstören, um dann die Jevleneser durch Listen wie die eben geschilderte zu desorientieren, so könnten sich zahlreiche Gelegenheiten bieten, die dann entstehende Lage auszunutzen und weiter zu verschärfen. Solche Gelegenheiten werden beim gegenwärtigen Stand der Dinge nie geschaffen werden.« Er sah wieder zum Himmel hinauf und schüttelte traurig den Kopf. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß unsere ganymedischen Freunde zu einer solchen Taktik greifen werden.«
    Die Belustigung, die noch vor wenigen Minuten auf Hunts Gesicht gestanden hatte, verschwand, während er zuhörte. Er hatte es versucht, Caldwell hatte es versucht, und Heller hatte es versucht, aber noch immer nagte an ihm der quälende Zweifel, ob sie es nicht noch energischer hätten versuchen können. Nach Danchekkers Ausführungen erkannte er, daß dieser die gleichen Gedanken unterdrückt hatte. »Wir hätten mitgehen müssen«, sagte er mit schwerer Stimme. »Wir hätten Gregg dazu bringen müssen, sie einfach dazu zu erpressen.«
    »Ich bezweifle, daß das etwas geändert hätte«, sagte Danchekker. »Haben Sie denn nicht bemerkt, daß Garuth mit Broghuilio eine persönliche Rechnung zu begleichen hat? Er wollte aus prinzipiellen Gründen niemand anders beteiligen. Das wußte auch Calazar. Daran hätten wir nichts geändert, ganz gleich, was wir gesagt hätten.«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht.« Hunt seufzte. Er sah wieder zu Taurus hinauf, starrte eine Weile in den Himmel und riß sich dann plötzlich aus seiner Träumerei heraus, um die anderen beiden nacheinander anzusehen. »Es wird kalt«, sagte er. »Gehen wir hinein und trinken wir einen Kaffee.«
    Sie drehten sich um und gingen langsam über das Vorfeld auf die Messe zu.
    Viele Lichtjahre weit entfernt glitt die Shapieron lautlos aus ihrer Umlaufbahn um Thurien. Etwas mehr als einen Tag lang verfolgte VISAR ihren Weg aus dem Gigastern-System heraus und überwachte ihren Transfer durch den Hyperraum bis zu einem Punkt direkt außerhalb der von JEVEX kontrollierten Zone am Rand des jevlenesischen Sternensystems. Die Energie- und Kontrollstrahlen der beiden unbemannten Ablenkungsschiffe, die mitgeschickt worden waren,

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