Stern der Riesen
Garuth und zögerte dann.
Calazar wartete einige Sekunden lang. »Ja, Kommandant?«
Garuth breitete seine Arme aus und ließ sie wieder herabsinken. »Die Terraner. Sie werden auf jeden Fall auch mitkommen wollen. Ich kenne sie. Sie werden das Perzeptron benutzen wollen, um persönlich nach Thurien zu kommen und sich uns anzuschließen.« Er sah Shilohin und Eesyan flehentlich an, als brauchte er Hilfe. »Aber dieser...
Krieg wird ausschließlich mit den hochentwickelten ganymedischen Technologien und Techniken ausgefochten werden, und dazu könnten die Menschen nichts beitragen.
Es gibt keinen Grund, warum man es ihnen gestatten sollte, sich einem Risiko auszusetzen. Außerdem haben uns bisher Informationen von der Erde enorm weitergeholfen, und vielleicht wird sich das auch in Zukunft wiederholen. Wir können es uns mit anderen Worten nicht leisten, zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Verbindung mit McClusky ab-reißen zu lassen. Die Terraner haben dort eine wichtigere Aufgabe zu erledigen. Ich würde es daher lieber sehen, wenn eine entsprechende Bitte abgelehnt würde – vor al-
lem zu ihrem eigenen Besten.«
Calazar sah Garuth in die Augen und bemerkte in ihnen wieder die Härte, die er schon einmal erlebt hatte, als Broghuilio die Zerstörung der Shapieron gemeldet hatte. Calazar hatte mit seiner Vermutung recht gehabt – das war ein persönlicher Rachefeldzug gegen Broghuilio, und Garuth wollte keine Außenseiter, nicht einmal Hunt und seine Kollegen, dabei dulden. Das war für einen Ganymeder eine merkwürdige Reaktion. Er sah Shilohin und Eesyan an und bemerkte, daß es auch ihnen aufgefallen war, aber sie wollten Garuths Stolz und Würde nicht dadurch verletzen, daß sie es aussprachen. Auch Calazar wollte das nicht.
»Also gut«, sagte er und nickte. »Ich werde Ihrem Wunsch entsprechen.«
29
Nacht umgab die sowjetische Militärmaschine, die mit nördlichem Kurs zwischen Franz-Josefs-Land und dem Pol über das Eis flog. Der Konflikt, der im Kreml und in der gesamten Führungsschicht der Sowjetunion ausgebrochen war, konnte noch lange nicht als beigelegt angesehen werden, und die Streitkräfte des Landes waren in zwei Lager aufgeteilt. Der Flug war daher geheimgehalten worden, um das Risiko so minimal wie möglich zu halten. Während Verikoff steif zwischen zwei bewaffneten Wachen im hinteren Teil der verdunkelten Kabine saß und das halbe Dutzend Offiziere, die den Flug begleiteten, entweder dösten oder sich mit leiser Stimme unterhielten, starrte Sobroskin durch das Fenster neben sich in die Nacht hinaus und dachte über die verblüffenden Ereignisse der vergangenen achtundvierzig Stunden nach.
Die Fremden bewiesen im Verhör nicht allzuviel Festigkeit, wie er entdeckt hatte. Das traf zumindest für den Fremden Verikoff zu. Das nämlich war Verikoff – Angehöriger eines Netzes von Agenten, die aus dem menschlichen Teil der thurischen Zivilisation stammte. Sie waren für die Überwachungsoperation verantwortlich gewesen und schon im Verlauf der gesamten Geschichte der Menschheit dort eingeschleust worden. Auch Nils Sverenssen gehörte dazu.
Die Entmilitarisierung der Erde sollte die Grundlage dafür schaffen, daß die Jevleneser sie als herrschende Elite der Erde einsetzen konnten. Sverenssen war als Herrscher über die Erde auserkoren. Allmählich sollte jegliche Industrie von der Erde verschwinden und der Planet zu einem Erho-lungsort für die jevlenesische Aristokratie werden. Ihre treuen Diener durften erwarten, mit riesigen Landsitzen belohnt zu werden. Wie ein auf diesen Zustand reduzierter Planet jenen Anteil der Bevölkerung ernähren sollte, der nicht für Arbeits- oder Dienstleistungen gebraucht wurde, war nicht erklärt worden.
Nachdem dies alles herausgekommen war, hatte Verikoffs Haut viel von ihrem Wert verloren. Um sie zu retten, bot er seine Kooperation an, und um seine Glaubwürdigkeit zu beweisen, gab er Einzelheiten über die Kommunikationsverbindung zwischen Jevlen und der Erde preis. Die Anlage dafür stand in Sverenssens Haus in Connecticut und war von jevlenesischen Technikern eingebaut worden, die bei einer amerikanischen Baufirma angestellt waren.
Auch sie hatte man als Tarnung für manche andere Aktivitäten der Jevleneser gegründet. Über diese Verbindung hatte Sverenssen Details über den Versuch der Thurier weitermelden können, einen Dialog mit der Erde zu eröffnen, und die Anweisung erhalten, auf der Erde die Leitung über dieses Unternehmen in die Hand zu
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