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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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ergeben?«
    Broghuilio sah ihn überrascht und mit unverhohlener Zustimmung an. »Für einen Wissenschaftler denken Sie zur Abwechslung einmal recht schnell«, sagte er. Er hob seine Stimme. »Hören Sie das? Der Wissenschaftler denkt mehr wie ein General als Sie alle. Die Thurier finden am Krieg keinen Geschmack – ihnen fehlt sogar die Vorstellung davon. In diesem Augenblick werden sie glauben, daß wir uns in unser Schneckenhaus zurückgezogen haben und sie sehr lange nicht belästigen werden. Zur Zeit fühlen sie sich noch sicher, und das macht sie verwundbar.«
    Er ging langsam zu einer Seite der Kupplung und starrte einige Sekunden lang auf die weit entfernte Kugel von Uttan. Dann kam er wieder in die Mitte des Raums zurück und fuhr fort. »Ich werde Ihnen sagen, was die Thurier im Augenblick denken. Es ist ihnen klar, daß wir eine Bedrohung darstellen und daß sie nicht den Mut haben, sich damit auseinanderzusetzen. Die Terraner auf der anderen Seite haben diesen Mut, aber sie besitzen nicht die nötige Technologie, um es mit uns aufzunehmen. Die wiederum besitzen die Thurier. Wie also wird ihre Strategie ganz offensichtlich aussehen?«
    Wylott begann langsam zu nicken. »Sie werden die Ter-

    raner als stellvertretende Truppen bewaffnen und ausrüsten«, sagte er. »Thurien wird die Erde für die ganymedische Sache kämpfen lassen.«
    »Genau!« rief Broghuilio. »Die Erde ist aber entmilitari-siert und außerdem sowieso technisch nicht in der Lage, es mit uns aufzunehmen – und zur Zeit haben die Thurier nichts, womit sie sie bewaffnen könnten. Sie werden mit anderen Worten für ihre Lösung Zeit brauchen, aber wir nicht, weil wir gerüstet sind . Unsere Streitkräfte mögen vielleicht im Vergleich zu ihrer zukünftigen Stärke unbedeutend sein, aber in der gegenwärtigen Lage steht ihnen beim Feind nichts gegenüber. Wir sind unseren Feinden also unendlich überlegen. Dieser Vorteil wird uns nicht ewig bleiben, und so groß, wie er jetzt ist, wird er nie mehr sein. Das ist der Grund, warum wir sofort handeln müssen und nicht erst später.«
    Wylotts Augen leuchteten, als er zu verstehen begann, worauf Broghuilio hinauswollte. »Wir könnten eine Streitmacht in Schiffen mit selbständigem Antrieb losschicken und die Thurier ultimativ dazu auffordern, uns die Kontrolle über VISAR zu übertragen«, sagte er. »Da sie Ganymeder sind, bleibt ihnen keine Wahl. Danach wären sie hilflos, und wir könnten die volle Kontrolle über die Reiche von VISAR und von JEVEX übernehmen.«
    »Und die Terraner werden ihre Waffenlieferanten verlieren«, sagte Broghuilio. »Sie haben keinerlei Chance, uns ohne die Hilfe der Thurier in zwei Jahren einzuholen. Damit haben wir den Rücken frei und können unsere Vorbereitungen abschließen, um das Problem Erde ein für allemal aus der Welt zu schaffen und die Thurier endgültig zu neutralisieren.« Er drehte sich um, sah Wylott fest ins Ge-

    sicht, verschränkte die Arme vor der Brust und schob das Kinn vor. »So, General, sieht der Plan aus – mein Plan.«
    »Ein genialer Zug«, erklärte Wylott. Ein gemurmeltes Echo aus den Reihen hinter ihm bestätigte diese Einschätzung. »Wir werden sofort mit den detaillierten Vorbereitungen beginnen.«
    »Kümmern Sie sich darum«, befahl Broghuilio. Er drehte sich um und richtete einen finsteren Blick auf Sverenssen. »Und wenn Sie glauben, Sie sind in der Lage, Ihre Scharten wieder auszuwetzen, dann kehren Sie auf die Erde zurück. Ich wünsche, daß jeder Verräter in Ihrer Organisation aufgespürt, verfolgt und ausgeschaltet wird. Alle bis zur Rangstufe B2. Die Leute mit höherem Rang sollen festgehalten werden, bis wir eine Landung arrangieren und sie hierher zurücktransportieren können. Um sie werde ich mich persönlich kümmern.« Seine Stimme senkte sich zu einem bedrohlichen Knurren, und seine Augen blitzten.
    »Und wenn Sie dabei auch versagen, Sverenssen, werden Sie auf jeden Fall hierhergeschafft werden, selbst wenn ich persönlich auf die Erde kommen muß, um das zu erledigen.«

    31
    Einige Tage verstrichen, ohne daß die Shapieron von sich hören ließ. VISAR analysierte alle verfügbaren Konstruktionsdaten von JEVEX und räumte ZORAC eine Chance von fünf Prozent ein, elektronisch all die Schichten von Sicherheitsüberprüfungen und Zugangsrestriktionen durchdringen zu können, die das feindliche System schützten.
    Das Problem lag in der Tatsache, daß die von den Ganymedern konstruierten Molekularschaltkreise

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