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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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setzen? Wo steht die Anlage dafür? Wie sieht Ihr Plan aus, sie zu vernichten? Wie sind sie hinter Ihre Operation gekommen? Wer waren die Verräter? Ich hoffe, Sie wissen darauf gute Antworten, Sverenssen.«
    »Ich muß protestieren«, sagte Sverenssen mit schok-kierter Stimme. »Ja, ich gebe zu, die Thurier haben irgendwie eine Verbindung hergestellt, aber der Vorwurf, wir hätten es zugelassen, daß sie hinter unsere Operation gekommen sind, entbehrt jeglicher Grundlage. Es gibt keine Beweise, die...«
    »Dann sind Sie entweder blind oder dumm!« fuhr Broghuilio ihn an. »Ich war da, in Thurios. Sie nicht. Ich sage Ihnen, sie wußten alles. Die Terraner müssen die Hälfte der Idioten in Ihrer Organisation schon vor Jahren umgedreht haben, so daß sie gegen uns arbeiten. Wie lange hat man von der Erde aus bereits eine direkte Verbindung mit VISAR?«
    »Das... das haben wir bisher noch nicht mit Sicherheit herausbekommen können, Exzellenz«, gab Sverenssen zu.
    »Offensichtlich schon lange bevor man auf der Rückseite des Monds etwas unternommen hat«, sagte Broghuilio. »Die ganze Operation in Bruno war nur eine Fassade, um Sie zu täuschen und beschäftigt zu halten, und Sie sind voll darauf hereingefallen.« Er verzog das Gesicht und sagte in übertrieben unterwürfigem Ton: »›Wir haben alles völlig unter Kontrolle, Exzellenz‹, hat man mir gesagt.
    Pah!« Broghuilio schlug sich mit einer geballten Faust in die Handfläche. »Unter Kontrolle! Sie sind von ihnen manipuliert worden wie eine Marionette – und das wahrscheinlich schon seit Jahren. Herrscher über die Erde? Sie würden sich schon lächerlich machen, wenn Sie nur versuchen würden, einen Kindergarten zu beherrschen.« Sverenssen wurde blaß, und die Muskeln in seinen Wangen arbeiteten, aber er sagte nichts.
    Broghuilio hob an die anderen gewandt die Arme hoch, als wollte er sie als Zeugen für seine Notlage anrufen. »Sehen Sie, womit ich mich hier herumschlagen muß – unfähige Konstrukteure und unfähige Agenten. Und was ist mit Ihnen? Es ist ja wohl klar, daß der Feind nicht untätig her-umsitzen wird, bis wir unsere Vorbereitungen abgeschlossen haben, und das soll angeblich noch zwei Jahre dauern.
    Wir befinden uns also in einer problematischen Lage und müssen handeln, solange die Initiative noch in unserer Hand ist. Darf ich um Ihre Pläne bitten?«

    Manche von den Generälen sahen sich unsicher an.
    Schließlich antwortete Wylott zögernd: »Wir sind noch immer mit der Analyse der jüngsten Ereignisse beschäftigt.
    Die neue Lage macht eine vollständige Umarbeitung...«
    »Lassen Sie mich mit Ihren akademischen Analysen und Überlegungen zufrieden. Haben Sie feste Pläne für eine sofortige Offensive ausgearbeitet, um unsere Position zu sichern, bis das Quadriflex-Programm abgeschlossen ist?«
    »Nein, aber wir haben noch nie...«
    »Der Herr General hat keinen Plan«, teilte Broghuilio den anderen mit. »Da sehen Sie es – ich habe es überall nur mit Vollidioten zu tun. Wir haben aber alle Glück, denn ich habe einen Plan. Unsere Rüstungsindustrie hier auf Uttan hat ja wohl nach Plan gearbeitet, oder? Wir haben Schiffe, Waffen und eine ausreichende Energie-Kapazität, um sie sofort zum Gigastern zu transportieren, während die Thurier nichts haben. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen kühnen Schachzug gekommen.«
    Wylott machte einen besorgten Eindruck. »So war es aber in unseren langfristigen Plänen nicht vorgesehen«, sagte er. »Wir hatten nie vor, Thurien ohne Provokation direkt anzugreifen. Es könnte uns schwerfallen, ein solches Vorgehen vor der Bevölkerung zu rechtfertigen. Die Waffen sollten gegen die Cerier eingesetzt werden. Angriff auf Thurien wäre nicht populär.«
    »Habe ich etwa gesagt, wir sollten Thurien angreifen?«
    fragte Broghuilio. »Können Sie sich denn keine anderen Methoden vorstellen als brutale Gewalt und Tolpatschig-keit?« Er drehte seinen Kopf herum, um sich an alle zu richten. »Im Krieg kommt es ebensosehr auf Psychologie wie auf Waffen an und besonders auf die psychologische Einschätzung des Gegners. Sehen Sie sich die Geschichte der Erde oder sogar Minervas an. Es sind schon viele große Siege dadurch errungen worden, daß jemand eine psychologisch günstige Gelegenheit beim Schopf ergriffen hat, und eine solche psychologisch günstige Gelegenheit bietet sich uns jetzt.«
    »Was haben Sie vor?« fragte Estordu unruhig. »Wollen Sie Thurien so einschüchtern, daß die Ganymeder sich

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