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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Kopf und lauschte eine Sekunde. Dann ging er zu einer der Glasschiebetüren hinüber, die einen Teil der Wand bil-

    deten. »Es ist ein Taxi«, sagte er über seine Schulter. »Es fliegt über dem Dach ein.« Sie hörten, wie das Taxi auf der anderen Seite des Hauses in der vorderen Einfahrt landete.
    Die Türglocke erklang, und unmittelbar darauf folgten die Fußtritte eines der Dienstmädchen, das zur Eingangstür eilte. Er hörte eine gedämpfte Unterhaltung von zwei Frau-enstimmen, und kurz darauf erschien verbindlich lächelnd Lyn Garland. Sverenssens Mund öffnete sich in einer Mischung von Überraschung und Ärger.
    »Nils!« rief sie. »Ich habe versucht, Sie anzurufen, aber anscheinend ist die Leitung gestört. Ich dachte, Sie hätten nichts dagegen, wenn ich einfach so hereinplatze. Ich habe nämlich über das nachgedacht, was Sie zu mir sagten. Wissen Sie was, vielleicht haben Sie tatsächlich recht, und wir könnten uns wieder versöhnen.« Ihre Hand ruhte lässig auf ihrer Schultertasche, während sie sprach. Sverenssen war nicht im Kommunikationsraum. Colonel Shearer hatte darauf bestanden, das müsse auf jeden Fall sicher sein, bevor er losschlug. Lyns Finger fanden den Mikrosender oben in ihrer Tasche und drückten dreimal auf den Knopf.
    »O nein, doch jetzt nicht!« stöhnte Sverenssen. »Sie müßten es eigentlich besser wissen, als mich so zu über-fallen. Ich bin äußerst beschäftigt und muß mich um wichtige Angelegenheiten kümmern. Außerdem dachte ich, ich hätte mich bei Ihrem letzten, nicht allzu erfreulichen Besuch klar ausgedrückt. Guten Tag. Vickers, würden Sie Miss Garland bitte wieder zu ihrem Taxi bringen.«
    »Wenn Sie mir bitte folgen würden«, sagte Vickers, trat einen Schritt vor und nickte dem Dienstmädchen zu, das noch unsicher herumstand.
    »Doch, doch, das haben Sie schon«, sagte Lyn mit dem Blick auf Sverenssen und ignorierte Vickers. »Sie haben sich äußerst klar ausgedrückt. Und ich war so töricht, nicht wahr, wie Sie ganz richtig festgestellt haben. Jetzt aber, nachdem ich die Möglichkeit hatte, darüber nachzudenken, kommt mir das so dumm vor...«
    »Schaffen Sie sie hier raus«, murmelte Sverenssen und drehte sich um. »Ich habe heute keine Zeit für albernes Weibergeschwätz.« Vickers packte Lyn am Arm und schob sie bestimmt durch den Gang zur Eingangstür, während das Dienstmädchen vorausrannte, um die Tür aufzuhalten. Das Taxi war noch da. In dem Augenblick, als sie die Tür erreichten, bog ein Wagen vom Reparatur-Service der Southern New England Dataphon um die Kurve an der Einfahrt und hielt vor dem Haus an. Er hielt so nahe an dem Taxi, daß die Leiter an seiner Seite über den Luftwagen hinausragte und dessen Start verhinderte.
    Der Taxifahrer kurbelte das Fenster herunter, lehnte sich heraus und brüllte zu dem Lieferwagen hinüber: »He, du Arsch! Hast du deinen Führerschein bei der Wohlfahrts-lotterie gewonnen? Wie soll ich denn hier rauskommen?«
    Zwei Mechaniker waren aus der Beifahrertür ausgestiegen, und ein dritter kletterte aus der hinteren Tür heraus. Der Motor des Lieferwagens gab eine Reihe von jaulenden Geräuschen von sich, spuckte kurz und verstummte wieder.
    »Ich habe Probleme mit der Zündung«, rief eine Stimme durch das offene Fenster auf der Fahrerseite des Lieferwagens. »Als wir gerade von der Zentrale wegfuhren, ist mir genau das gleiche passiert.«
    »Mensch, dann sieh eben zu, daß du das Scheißding in Gang bekommst, aber schnell. Zeit ist Geld.«
    Vickers hatte Lyns Arm losgelassen und murmelte Flü-

    che vor sich hin. Die Auseinandersetzung in der Einfahrt lenkte sowohl ihn als auch das Dienstmädchen ab. Keiner von beiden bemerkte, daß Lyn leise wieder in das Haus hineinging.
    »Dann stoß doch zurück, mein Gott. Was ist eigentlich los mit dir? Weißt du nicht, wo der Rückwärtsgang liegt, oder was?«
    »Ich kann doch hier nicht zurückstoßen. Sieht das da hinter dir nicht wie ein Blumenbeet aus? Du brauchst wohl eine Brille, oder was?«
    Ein weiterer Techniker stieg aus der Hintertür des Lieferwagens. Der Reparatur-Service war sowieso schon mit mehr Technikern angetreten, als das für eine einfache Störung nötig gewesen wäre, aber Vickers und das Dienstmädchen waren von dem Streit für ein paar entscheidende Sekunden zu sehr abgelenkt, um diese Tatsache zu regi-strieren. Außerdem hatten sie nicht bemerkt, daß die Moto-rengeräusche hinter den Bäumen neben der Einfahrt ständig lauter geworden

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