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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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und Vierek-ken, die mit Symbolen beschriftet waren, den Weg in JEVEX hinein zeigte, den ZORAC mühsam Stück für Stück zusammengestellt hatte. Als Quelle dafür hatte er statistische Analysen und Korrelationsmuster der Reaktionen benutzt, die ihm seine Sonden zurückgemeldet hatten.
    ZORAC gelang es jedoch nicht, bis in den Kern von JEVEX vorzustoßen, den er erreichen mußte, wenn er die Blöcke von JEVEX ausräumen wollte. Seine Versuche waren von der Selbstüberprüfungsanlage von JEVEX, die ständig in Betrieb war, schon oft entdeckt und automatisch durch Korrekturprozeduren vereitelt worden. Die große Frage war nun, wieviel länger sie es noch zulassen konnten, daß ZORAC sein Glück versuchte, bevor die Daten über Fehlerdiagnose und -Korrektur sich in JEVEX zu einem Maß addiert hatten, daß er Alarm schlug und weiter-meldete, etwas Außergewöhnliches spiele sich ab. Die Fronten verliefen ziemlich eindeutig: Auf der einen Seite gab es Eesyans Wissenschaftler, die das ganze Unternehmen am liebsten bereits jetzt schon abgeblasen hätten, auf der anderen Seite Garuth und seine Mannschaft, die nach Eesyans Eindruck fast mit einer gewissen Todessehnsucht bereit waren, jedes Risiko auf sich zu nehmen.
    »Die Funktionsanweisung für Sonde Drei ist zum dritten Mal nachgeprüft worden«, verkündete einer der Wissenschaftler von einer Station in der Nähe. »Nach der Reakti-

    onsanalyse haben wir wieder einen Block aktiviert.« Er sah zu Eesyan hinüber und schüttelte den Kopf. »Es ist zu gefährlich. Wir werden auf diesem Kanal unsere Versuche einstellen und uns auf normalen Funkverkehr beschränken müssen.«
    »Korrelation des Aktivitätsmusters mit einem neuen Satz von exekutiven Index-Diagnosen«, rief ein anderer Wissenschaftler. »Wir haben eine Fehlfunktions-Überprüfung auf hoher Ebene ausgelöst.«
    »Wir müssen Drei dichtmachen«, bat ein anderer, der neben Eesyan stand. »Wir sind jetzt schon zu ungedeckt.«
    Eesyan starrte grimmig auf den Hauptschirm, wo auf einer Seite eine Reihe von mnemonischen Symbolen erschienen, die die Warnung bekräftigten.
    »Wie beurteilst du die Lage, ZORAC?« fragte er.
    »Ich habe die Befragungs-Priorität reduziert, aber die Fehlfunktionsindikatoren haben sich noch nicht abgeschaltet. Es ist riskant, aber auf der anderen Seite waren wir bisher noch nie so nahe dran. Ich kann es jetzt riskieren und noch einen Versuch unternehmen, oder ich kann mich zurückziehen und die Chance fahrenlassen. Das müssen Sie entscheiden.«
    Eesyan sah zu Garuth hinüber, der zusammen mit Monchar und Shilohin gespannt zusah. Garuth preßte die Lippen aufeinander und nickte kaum merklich. Eesyan holte tief Luft. »ZORAC, versuche es«, befahl er. Eine tiefe Stille senkte sich über die Kommandozentrale, und alle Augen richteten sich auf den großen Schirm.
    Innerhalb der nächsten ein oder zwei Sekunden flossen zwischen ZORAC und dem jevlenesischen Kommunikationsrelais, das weit entfernt im Weltraum schwebte, eine Milliarde Informations-Bits hin und her. Dann erschien plötzlich ein neuer Satz von Informations-Boxen auf dem Schirm. Die Symbole darin hoben sich scharf von einem hellroten Untergrund ab, der schnell blinkte. Einer der Wissenschaftler stöhnte enttäuscht auf.
    »Alarm« , meldete ZORAC. »Allgemeiner Kontrollalarm ausgelöst. Ich glaube, das war einmal zuviel.« Das hieß, daß JEVEX über ihre Anwesenheit jetzt informiert war.
    Eesyan sah zu Boden. Es gab nichts mehr zu sagen. Garuth schüttelte benommen den Kopf in wortlosem Protest, als würde er es ablehnen zu akzeptieren, daß das wirklich passierte. Shilohin kam einen Schritt näher und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Sie haben es versucht«, sagte sie leise. »Sie mußten es versuchen. Es war unsere einzige Chance.«
    Garuth sah sich um, als sei er gerade aus einem Traum erwacht. »Was habe ich mir dabei bloß gedacht?« flüsterte er. »Ich hatte dazu kein Recht.«
    »Es mußte getan werden«, sagte Shilohin mit fester Stimme.
    »Zwei Objekte in hunderttausend Meilen Entfernung in schnellem Anflug auf unsere Position«, meldete ZORAC.
    »Wahrscheinlich Abwehrwaffen, die diesen Weltraumbereich überprüfen sollen.« Die Lage war ernst. Der Schirm, der die Shapieron verbarg, würde einer Untersuchung aus der Nähe nie standhalten.
    »Wie lange dauert es noch, bis ihre Instrumente uns anzeigen?« fragte Eesyan heiser.
    »Höchstens zwei Minuten«, antwortete ZORAC.
    Imares Broghuilio stand in der jevlenesischen

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