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Stern der Riesen

Stern der Riesen

Titel: Stern der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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machte dabei ein sehr nachdenkliches Gesicht.
    »Da steht alles«, sagte Shelling. Er hielt dabei seinen Blick fest auf die sanft leuchtenden Kurven in vielen Farben gerichtet und sprach mit einer weit entfernten Stimme.
    »Künstliche Schwarze Löcher... man braucht sie nur nach Belieben an- oder abzuschalten.«
    Die Information kam nicht als eine besondere Überraschung. Die Ganymeder hatten bestätigt, daß der Antrieb der Shapieron das tatsächlich erreicht hatte, und Hunt hatte sich schon oft mit Shelling über die theoretische Basis dafür unterhalten. »Sind Sie dahintergekommen?« fragte Hunt und glitt in einen leeren Stuhl, um das Display zu mustern.
    »Wir sind auf jeden Fall auf dem besten Weg.«
    »Bringt uns das dem sofortigen Transport von einer Stelle zur anderen irgendwie näher?« Das war etwas, was die Ganymeder nicht geschafft hatten, obwohl die Möglichkeit in ihren theoretischen Konstrukten implizit vorhanden war. Schwarze Löcher, die im normalen Raum weit voneinander entfernt waren, schienen in einer Art Hyper-

    raum miteinander verbunden zu sein, in dem unbekannte physikalische Gesetze Gültigkeit hatten und die gewöhnlichen Konzepte und Beschränkungen des relativistischen Raums einfach nicht galten. Wie die Ganymeder eingestanden hatten, waren die Möglichkeiten, die sich daraus ergaben, atemberaubend, aber bisher wußte noch niemand, wie sie zur Wirklichkeit gemacht werden konnten.
    »Da steht es«, antwortete Shelling. »Die Möglichkeit ist da, aber das Problem hat noch eine andere Seite, die mir Gedanken macht, und es ist unmöglich, sie abzutrennen.«
    »Und zwar?« fragte Hunt.
    »Bewegung in der Zeit«, antwortete ihm Shelling. Hunt runzelte kaum merklich die Stirn. Hätte er sich mit jemand anders unterhalten, so hätte er seine Skepsis offen zu Tage treten lassen. Shelling breitete seine Hände aus und gestikulierte zu dem Schirm hin. »Man kommt nicht daran vorbei. Wenn die Lösungen sofortigen Transport von einer Stelle zur anderen im normalen Raum zulassen, lassen sie auch eine Bewegung durch die Zeit zu. Wenn man eine Methode entwickeln könnte, die eine Möglichkeit zu nutzen, hätte man damit automatisch auch eine Methode gefunden, die andere zu nutzen. Diese Matrix-Integrale sind symmetrisch.«
    Hunt wartete einen Augenblick, um nicht verächtlich zu erscheinen. »Das ist zuviel, Paul«, sagte er. »Wo bleibt dann das Kausalitätsprinzip? Das Durcheinander ließe sich nie entwirren.«
    »Ich weiß... ich weiß, daß die Theorie sich verrückt anhört, aber da steht es. Entweder stecken wir in einer Sack-gasse, und nichts von beidem funktioniert, oder wir stehen da mit beiden Lösungen und müssen uns mit ihnen abfin-

    den.«
    Sie verbrachten die nächste Stunde damit, noch einmal Shellings Gleichungen zu überarbeiten, aber zum Schluß waren sie auch nicht klüger. Gruppen in Cal Tech, Cam-bridge, im Ministerium für Raumwissenschaften in Moskau und in der Universität von Sidney, Australien, waren zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Offensichtlich würde es Hunt und Shelling nicht gelingen, das Problem hier und jetzt zu lösen, und nach einiger Zeit verabschiedete sich Hunt in einer sehr nachdenklichen Stimmung.
    Als er seinen eigenen Raum wieder erreicht hatte, rief er Speehan im MIT an. Es stellte sich heraus, daß ihm ein Simulationsmodell der klimatischen Veränderungen, die sich vor fünfzigtausend Jahren aus der Ankunft des Monds in der Umlaufbahn um die Erde ergeben hatten, interessante Ergebnisse geliefert hatte. Danach erledigte Hunt einige andere dringliche Probleme, die im Verlauf des Morgens aufgetaucht waren, und machte es sich gerade bequem, um den Artikel aus Livermoore zu studieren, als Lyn aus Caldwells Suite an der Spitze des Wolkenkratzers anrief.
    Ihr Gesicht war ungewöhnlich ernst.
    »Gregg möchte, daß du an der Konferenz hier oben teil-nimmst«, sagte sie ihm ohne Einleitung. »Kannst du sofort hochkommen?«
    Hunt spürte, daß sie nicht viel Zeit hatte. »Laß mir zwei Minuten.« Er unterbrach die Verbindung ohne Umschwei-fe, vertraute Livermoore den unendlichen Tiefen der Navkomm-Datenbank an, wies Ginny an, sich an Duncan zu wenden, falls während des restlichen Tages etwas Dringendes auftauchen sollte, und ging mit schnellen Schritten aus dem Raum.

    3
    Von dem Netz von Kommunikationsverbindungen mit den miteinander verbundenen bemannten und unbemannten Raumfahrzeugen und Basen in Umlaufbahn und auf der Erde, die zur UNWO gehörten, bis zu den

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