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Sternchenhimmel

Sternchenhimmel

Titel: Sternchenhimmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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auch nicht.«
    Er machte sich einen Wodka Tonic, setzte sich ans Fenster und meinte: »Janet, ab hier können Sie weitermachen.«
    Als Cherry Pyes Mutter den Plan zu Ende erläutert hatte, hockten die Larks ganz vorn auf der Sofakante. Beide dachten dasselbe: Es könnte klappen.
    »Ich schicke ihm jetzt eine SMS «, sagte Janet Bunterman.
    Chemo trug einen Rasentrimmer als Prothese, weil ein großer Barrakuda seine glänzende Armbanduhr mit einer Meerbrasse verwechselt und ihm die linke Hand abgebissen hatte. Dies war vor vielen Jahren geschehen, an einem Tag, an dem Chemo von einem Pfahlhaus in die Biscayne Bay gesprungen war, um nicht von einem Mann, den zu töten er angeheuert worden war, erschossen zu werden. Es war die nervtötende Ehefrau des geplanten Opfers gewesen, die Chemo im Zuge derselben verhängnisvollen Mission mittels eines Ankers ertränkt hatte. Der Vollidiot, der Chemo beauftragt hatte, den Mann in dem Pfahlhaus zu ermorden, war ein niederträchtiger Schönheitschirurg, der seinerseits ein unersprießliches Ende gefunden hatte, und bald danach war Chemo im Gefängnis gelandet.
    Das Ganze hatte ihm die Arbeit als Auftragskiller verleidet. Wie sich herausstellte, war mit Promis zu arbeiten nicht viel besser. Presley Aaron, der Countrysänger, war als Fernsehprediger nur geringfügig leichter auszuhalten gewesen als der brabbelnde Meth-Freak. Und die verzogene, dauerweggetretene Cherry Pye war praktisch unerträglich. Chemo konnte es kaum erwarten, bis der Wirtschaftsaufschwung Florida erreichte, damit er wieder Hypotheken verticken konnte.
    »Ein Barrakuda!«, entfuhr es Cherry Pye. »Das ist ja voll krass.«
    »Was?«
    »Hat das irgendwie mehr wehgetan als bei einem Hai?«
    »Mein Gott.« Chemo beschloss, künftig mitzuzählen, wie oft sie das Wort »irgendwie« gebrauchte. Es machte ihn wahnsinnig. Er erwog, Strafmaßnahmen einzuführen.
    »Ich hab irgendwie voll Hunger, Alter«, sagte sie.
    »Es ist zwei Uhr morgens. Geh schlafen.«
    »Nööö.« Lang auf dem Boden ausgestreckt, schaute Cherry sich eine DVD eines professionellen Choreografen an, der die Bühnennummern für die bevorstehende Skantily Klad -Tournee vorführte. Maury hatte sie ihr in die Suite geschickt, damit Cherry üben konnte. Sie konnte ums Verrecken nicht singen, aber an guten Abenden konnte sie immerhin tanzen.
    »Gehen wir irgendwo was essen«, sagte sie zu Chemo.
    Er riet ihr, den Zimmerservice anzurufen.
    »Wieso bist du so ein Arsch?«, quengelte sie.
    »Vorsicht«, warnte er. »Gluck-gluck-gluck.«
    Ein paar Minuten später kreuzte Tanner Dane Keefe auf. Chemo stellte ihn an eine Wand und filzte ihn gründlich, ungeachtet Cherrys lautstarker Proteste. Der Grünschnabel hatte Vicodin, Gras, Ecstasy und irgendein klumpiges weißes Pulver mitgebracht. Chemo spülte alles im Klo hinunter, während Cherry ihren verzweifelten Schauspieler in ihr Zimmer schleifte und die Tür zuknallte.
    Der Bodyguard wandte sich dem mandarinfarbenen BlackBerry zu, das den ganzen Abend vibriert hatte.
    »Hier ist Fremont Spores«, ließ sich eine kratzige Stimme am anderen Ende der Leitung vernehmen.
    »Ja«, sagte Chemo.
    »Sie haben Larissa gerade auf dem Tuttle hopsgenommen, wegen Trunkenheit am Steuer.«
    »Wen?«
    »Larissa, Mann!«
    »Ach ja. Richtig.« Chemo hatte keinen blassen Dunst, von wem der Mann sprach.
    »Ist gerade über den Scanner reingekommen«, sagte der Mann namens Fremont. »Die Highway Patrol hat sie angehalten, und sie hat eins Komma neun geblasen. Sie schaffen sie gerade ins Countygefängnis.«
    »Danke«, sagte Chemo.
    »Diesmal macht das glatte zweihundert. Sollte dir ein waschechtes American Idol schon wert sein.«
    »Haut hin«, meinte der Bodyguard. Es war ja nicht sein Geld.
    »Du klingst anders als sonst, Claudius. Bist du krank, oder was?«
    »Schweinegrippe«, sagte Chemo und brach die Verbindung ab.
    Er wählte die neue Handynummer des Fotografen und fragte, ob dieser bereit sei, die fünfzig Riesen als Gegenleistung dafür zu akzeptieren, die Schauspielerin unversehrt freizulassen. Bang Abbott gab ein merkwürdiges Auflachen von sich.
    »Dann verlangen Sie fünfundsiebzig. Die werden einwilligen«, riet Chemo ihm.
    »Wo haben Sie denn gesteckt, Mann? Der Deal ist glaufen.«
    »Für wie viel?« Chemo überlegte, wie ihm seine Rolle als Vermittler abhandengekommen war. Er hatte darauf gezählt, bei der Lösegeldzahlung eine saftige Kommission einzustreichen.
    »Hier geht’s nicht um Geld«, erklärte Bang

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