Sterne einer Sommernacht
früher, wenn er sie geschlagen hat. Aber ich wusste genau, dass ich es diesmal war, der sie zum Weinen gebracht hatte, und ich wollte mich dafür auch bei Ihnen entschuldigen und Ihnen sagen, dass ich keinen Vater will. Ich kann einfach nichts dagegen machen.”
„Okay.” Devin glaubte, jeden Moment in seine Einzelteile auseinanderzufallen. „Schon in Ordnung.”
„Ich will keinen Vater”, wiederholte Connor. „Es sei denn, Sie werden mein Dad.”
Die Hand, die auf Connors Schulter lag, krampfte sich zusammen, sodass es schmerzte. Aber es war ein gutes, sicheres Gefühl, das ihm den letzten Anstoß gab, den er benötigte, um das, was er begonnen hatte, auch zu Ende zu führen.
„Bitte, ich will, dass Sie zu uns ziehen und dass wir al e eine richtige Familie werden”, brach es aus ihm heraus. „Vielleicht wollen Sie ja jetzt nicht mehr, weil Sie mich nach dem, was ich getan habe, nicht mehr mögen, aber ich schwöre Ihnen, dass so etwas nie wieder vorkommen wird.
Ich werde mich nie mehr zwischen Sie und Mom stellen, das verspreche ich. Ich war blöd und egoistisch und alles, und Sie können mich ruhig bestrafen, aber gehen Sie bitte nicht weg. Sie müssen mich ja gar nicht mehr mögen, aber ich will nicht, dass Mama wieder weint, und Emma und ich brauchen Sie …”
Dem Jungen ging der Atem aus, und dann stürzten ihm heiße Tränen wie Sturzbäche aus den Augen. Devin zog ihn an seine Brust und legte die Arme um ihn. „Du bist zu intelligent, um so dumme Sachen zu sagen”, murmelte er zutiefst gerührt. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich jemals aufgehört hätte, dich zu mögen.”
„Bitte gehen Sie nicht weg”, flehte Connor erneut, als ginge es um sein Leben. „Bitte verlassen Sie uns nicht.”
„Nein, ich gehe nicht weg, und ich verlass euch auch nicht, okay?”
„Ja, Sir.”
„Dann könntest du aber jetzt verdammt noch mal endlich damit aufhören, mich ständig Sir zu nennen.” Devin drückte dem Jungen einen Kuss auf den Scheitel und wischte ihm sacht mit dem Daumen die Tränen ab, als Emma sich zwischen die beiden drängte.
„Halt mich auch fest”, verlangte sie. „Ich brauch dich genauso wie Connor.”
So stand er da, das Mädchen in dem einen Arm, den Jungen im anderen. Jetzt brauchte er nur noch seinem Herzen zu folgen.
Cassie fühlte sich wie in einem Traum. Ihre Augen schwammen in Tränen, und sie umklammerte den Sheriffstern so fest, dass sich die Zacken in das weiche Fleisch ihrer Handfläche gruben.
„Es gibt keinen Mann, der dich mehr lieben könnte als ich, Cassie. Und deine Kinder auch nicht. Ich bin bereit, alles dafür zu tun, dass ihr es in Zukunft gut habt. Dass wir alle zusammen es gut haben. Ich kann und will nicht ohne euch leben, ihr seid mein ganzes Herz. Um Gottes willen, Cassie, ich bitte dich, heirate mich.”
Er konnte nicht ahnen, was es für sie bedeutete, diese Worte aus seinem Mund zu hören, so klar, so schlicht, so eindeutig, während er die Kinder in den Armen hielt, als seien sie seine eigenen.
Natürlich waren sie das. Wie blind sie doch gewesen war, das nicht von Anfang an zu sehen.
Sie ging die Treppe nach oben und nahm Connor und Emma an die Hand. „Du bist der außergewöhnlichste Mann, den ich jemals kennengelernt habe, Devin. Ich liebe dich. Wenn du überhaupt einen Fehler hast, dann höchstens den, dass du manchmal zu geduldig bist.”
„Aber jetzt ist meine Geduld am Ende.”
„Dann will ich es kurz machen. Wir haben lange genug gewartet.”
Sie ließ Connors Hand gerade lange genug los, um Devin den Stern an die Hemdbrust zu heften. Dann ergriff sie sie wieder, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste den Mann, dem ihr ganzes Herz gehörte, vor den Augen ihrer Kinder.
„Wir sind glücklich, dass du uns heiraten willst, Devin. Lass es uns so bald wie möglich machen.” Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und seufzte beseligt. „Ich denke, wir haben alle lange genug gewartet.”
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