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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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dieser Ort?«
    »Am Palmer River. Irgendwo da oben. Wir können uns den Weg in Cairns beschreiben lassen, vor allem aber müssen wir uns beeilen, Rupe. Bisher ist es nur ein Gerücht, aber wenn es sich verbreitet, kriegen wir keinen Platz auf dem Schiff mehr.«
    Sie unterhielten sich eine ganze Weile, kamen jedoch zu keinem konkreten Ergebnis. Immerhin erfuhr Rupe, daß sich die Goldfelder bei einem Ort namens Charters Towers befanden, der südwestlich von Townsville lag, und schlug vor, zuerst dorthin zu reisen. Aber Lindsay sprach sich dagegen aus.
    »In dem Ort wimmelt es nur so von Goldgräbern. Bis wir da aufgetaucht sind, ist kein Gold mehr da. Ich dachte, wir versuchen es mal mit Cairns. Da will ich nämlich hin, ob du mitkommst oder nicht.«
    Schließlich bat Rupe ihn um einige Stunden Bedenkzeit, in denen er noch ein paar Erkundigungen einziehen wollte.
    »Wo denn? Du willst doch wohl nicht alles herumerzählen?«
    »Auf keinen Fall. Ich habe einen alten Bekannten im Landministerium, der mit meinem Vater befreundet war. Ich höre mal nach, was er zu sagen hat.«
     
    Leo Marshall war in der Tat ein Freund von Austin Broderick gewesen und ging mit dem jungen Mann in die Gasse hinter dem Gebäude, um ungestört mit ihm sprechen zu können.
    »Dein Dad war gut zu mir und hat mir diese Stelle besorgt, als ich eine Pechsträhne hatte. Habe die ganzen Jahre hier gearbeitet, stehe kurz vor der Pensionierung. Ja, ich weiß Bescheid über den Palmer-Fund, er kann jeden Tag Schlagzeilen machen. Wir haben die Information vom Bergbauministerium erhalten. Es liegt zwar nicht bei Cairns, aber ihr müßt dennoch mit dem Schiff dorthin fahren. Von da aus nehmt ihr das nächste Schiff nach Cooktown, oben an der Mündung des Endeavour River, wo Kapitän Cook sein Schiff hat reparieren lassen. Ich nehme an, du hast in der Schule davon gehört.«
    »Und dort liegt das Gold?«
    »Nein. Ihr müßt erst ins Landesinnere reisen, ungefähr hundert Meilen in südwestlicher Richtung.«
    »Aber es gibt Gold an diesem Fluß?«
    »Ja.«
    »Viel?«
    Leo zog an seiner Pfeife. »Es scheint sich um ein anständiges Vorkommen zu handeln.«
    »Hundert Meilen sind nicht weit, wir könnten die Strecke in ein paar Tagen schaffen, wenn wir reiten. Kein Problem.«
    »Genau da irrst du dich. Es ist gefährlich. Ein furchtbares Land, vom Fieber heimgesucht, und die Schwarzen sind uns feindselig gesonnen. Von denen lebt da oben eine ganze Menge. Ich gebe dir einen guten Rat: Geh nicht dorthin. Laß dich nicht dazu überreden. Dieser Ort ist einfach zu gefährlich.«
    »So schlimm kann es doch gar nicht sein. Offensichtlich ziehen viele Goldgräber hin.«
    »Und gehen ein beträchtliches Risiko ein. Das haben die Männer, die heil zurückgekehrt sind, nachdrücklich erklärt.
    Rupe, du darfst dir das nicht antun; der Weg zum Palmer River führt durch ein Dschungelgebiet, das von den kriegerischsten Aborigines bewohnt wird, eine Hölle auf Erden. Das ist nur etwas für Lebensmüde. Der Palmer gibt sein Gold nicht so leicht her, denk an meine Worte.«
    Genau das tat Rupe. Er merkte sich, was Marshall über die Lage des Goldfeldes gesagt hatte, und leitete nur diese Information an Lindsay weiter. Dieser zeigte sich beeindruckt.
    »Gut gemacht. Morgen legt ein Schiff nach Cairns ab. Was hältst du davon? Sollen wir es nehmen?«
    »Ja!« stieß Rupe aufgeregt hervor. Es fiel ihm nun sichtlich schwer, die nötige Ruhe zu bewahren. »Die Ausrüstung können wir uns in Cairns besorgen, aber wir brauchen außerdem Gewehre und Munition, um uns vor Räubern zu schützen.«
    »Natürlich! Wo es Gold gibt, finden sich auch Gesetzlose ein«, stimmte Lindsay begeistert zu.
    »Am besten kaufen wir die Waffen hier, das kommt billiger.« Kein Wunder, in dieser Gegend waren sie auch nicht so gefragt. »Aber kein Wort zu irgend jemandem, Lindsay. Wir verziehen uns morgen ganz unauffällig. In Ordnung?«
    »Selbstverständlich, Partner. Während die anderen noch darüber reden, sind wir schon unterwegs.«
    Erst als es um die Berechnung der Kosten ging, stellte sich heraus, daß Lindsay nur fünfzehn Pfund beisteuern konnte. Kein Wunder, daß er einen Partner brauchte!
    Dennoch, Rupe hatte Leos Warnungen soweit beherzigt, daß er nicht allein aufbrechen wollte. Wenn sie es mit zum Äußersten entschlossenen Männern zu tun bekämen, hätte er eine Rückendeckung bitter nötig, und ein Bekannter war allemal besser als irgendein Fremder. Er sorgte sich ein wenig, weil Lindsay

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