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Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga

Titel: Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Laureen
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Freundin ein Thema beiseiteschieben konnte. Sie selbst war noch immer beklommen wegen des ungeheuerlichen Verdachts. »Ich könnte vor allem ein wenig Mundpropaganda gebrauchen«, erklärte sie schließlich. »Meine Patientinnen sollten erfahren, dass meine Praxis hier neu eröffnet wird.«
    »Das werden sie, verlassen Sie sich drauf.«
    »Danke, Mary, das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    »Aber ich dachte bei der Hilfe auch an materielle Dinge.«
    Ricarda schüttelte den Kopf. »Die brauche ich vorerst nicht. Meine Instrumente sind größtenteils erhalten geblieben, und um die Untersuchungsliege möchte sich Jack kümmern.«
    Mary wirkte ein wenig enttäuscht. »Sie lassen es mich aber wissen, wenn es Ihnen an etwas fehlen sollte.«
    »Versprochen.«
    Damit zog Ricarda die Pavillontür weit auf.
    Mary ging ein paar Schritte in den Raum und blickte sich um.
    »Wirklich schön. Ich bin davon überzeugt, dass es den Frauen nicht leidtun wird herzukommen. Wenn ich Sie wäre, würde ich an diesem Ort bleiben.«
    »Wenn Mr Manzoni es mir gestattet, gern.«
    Mary lächelte still in sich hinein.
 
    Nachdem Jack auf der Weide alles ruhig vorgefunden hatte, ritt er zum Dorf der Maori, um sich nach dem geprügelten Jungen zu erkundigen.
    Er traf Moana, umringt von einigen Frauen, auf dem kainga. Das muntere Gespräch zwischen ihnen erstarb sogleich, als sie Jack bemerkten. Die Frauen starrten ihn feindselig an. Nur Moana kam auf ihn zu.
    »Haere mai, Moana, ich wollte mich erkundigen, wie es Ripaka geht.«
    »Er krank sein von Verletzungen. Wunden entzündet, ich aber machen rongoa.«
    Das klingt nicht gut, dachte Jack. Wenn der Junge den Wundbrand bekommt, wird auch Moana ihn nicht retten können.
    »Du gehen mit mir, wir reden?«, fragte sie, worauf er nickte.
    »Ariki sehr erzürnt über schlagen Ripaka«, eröffnete sie ihm, nachdem sie sich ein Stück von den anderen entfernt hatten. »Wollen Strafe für Mann. Ich sagen: Kiritopa sorgen für Strafe.«
    Jack musste sich sehr beherrschen, um nicht seufzend die Augen zu schließen. Diese Hohlköpfe!, ging es ihm durch den Sinn. Durch ihren Angriff steht alles auf dem Spiel. Letztlich hängt der Frieden in unserer Gegend vom Wohlwollen des Häuptlings ab.
    »Und was sagen die Krieger dazu?«
    »Sie noch friedlich, wenn auch sagen, dass strafen weiße Männer.«
    Wenn noch so ein Vorfall passiert oder vielleicht sogar ein unschuldiger Maori stirbt, werden einige das Friedensabkommen vergessen.
    »Moana, bitte teile dem ariki noch einmal mit, dass mir der Vorfall sehr leidtut und dass ich den Schuldigen bestrafen werde«, bat er Moana eindringlich. »So etwas wird nicht wieder vorkommen.«
    Moana legte ihm die Hand auf die Brust.
    »Ich weiß, dass du guter Mann. Ariki das auch wissen. Er nicht wird führen Krieg gegen dich. Aber du achten auf deine Männer. Nicht alle gutes Herz wie du.«
    Das wusste Jack. Doch mittlerweile fragte er sich, wem er überhaupt noch vertrauen konnte.
    Beunruhigt ritt er schließlich aus dem Dorf und hoffte, dass die Krieger vernünftig genug waren, nichts gegen seine Männer zu unternehmen.
 
    Es war nicht einfach gewesen, Manzonis Farm zu verlassen, ohne Verdacht zu erregen. Gegenüber Kerrigan hatte Hooper behauptet, dass heute eine seiner Verwandten in Tauranga eintreffen werde, die er in Empfang nehmen wolle. Der Vorarbeiter war zunächst nicht besonders erfreut darüber gewesen, dass einer der Männer so kurzfristig freihaben wollte, doch als Nick versprach, dafür die Nachtschicht zu übernehmen, hatte er ihm den Wunsch bewilligt.
    Um seine Absicht zu verschleiern, ritt Hooper tatsächlich erst einmal nach Tauranga. Von dort aus machte er sich zum Anwesen von Ingram Bessett auf. Eigentlich sollte er sich dort nicht zeigen, schon gar nicht am helllichten Tag. Aber Nick wusste sich keinen anderen Rat.
    Er zügelte sein Pferd und erklomm wenig später die Veranda. Auf sein Läuten hin erschien ein Mann im Frack an der Tür. Sieht aus wie ein Pinguin, spottete Hooper im Stillen.
    »Was wünschen Sie?«, fragte der Diener, nachdem er sein Gegenüber abschätzig gemustert hatte.
    »Ich will Mr Bessett sprechen.«
    Es war unverkennbar, dass der Butler sich naserümpfend fragte, wie er bloß dazu käme, aber er antwortete höflich: »Einen Moment, ich werde nachsehen, ob Mr Bessett abkömmlich ist. Wen darf ich melden?«
    »Mein Name ist ... Miller«, log Hooper eingedenk der Abmachung, die er mit Bessett getroffen hatte.
    »Warten Sie bitte

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