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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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mein Kind, ich weiß«, antwortete ihr die Katzenfrau, und die Edle wollte lieber nicht darüber nachdenken, wie es der Wächterin möglich war, in ihre Gedanken einzudringen.
    Belial ließ die kleine Gruppe Axtschwinger vor dem Tor anhalten, damit der Axtherr zu ihnen aufschließen konnte. Axis zügelte Belaguez neben dem Hengst seines Leutnants und sah sehr angespannt aus. Die größte aller Demütigungen erwartete ihn. Er mußte vor Bornheld treten und ihm eingestehen, Faraday verloren zu haben. Und damit nicht genug, denn er mußte auch noch das Versprechen einlösen, das er Jayme gegeben hatte, und dem Herzog das Kommando über seine Axtschwinger übertragen.
    Der Krieger hatte diesen Tag gewiß nicht herbeigesehnt.
    »Vergeßt nicht, Axis«, beschwor ihn Belial mit leiser Stimme, »ganz gleich, was in der Festung geschieht, die Axtschwinger bleiben in Wirklichkeit Euch und Euch allein ergeben. Wir folgen Euch, wohin Ihr uns führt, und kämpfen für jede Sache, für die Ihr Euch entscheidet.«
    Der Krieger sah seinen Leutnant an. Während der vergangenen vierzehn Tage hatte er einen Halt in ihm gefunden. Belial hatte ihm stets mit Rat und guten Worten zur Seite gestanden, hatte ihn mit einem Lächeln oder einem Scherz aufgemuntert. Während des Ritts nach Norden hatte der Axtherr stundenlang mit Belial über seine Zweifel und Unsicherheiten gesprochen. Ohne den mutigen Leutnant hätte der Krieger nicht gewußt, wie er mit den Umwälzungen in seinem Leben hätte fertigwerden sollen.
    Axis spürte, daß er seine Treue gegenüber Jayme nicht mehr sehr lange aufrechterhalten konnte. Sein Vertrauen in den Bruderführer stand nur noch auf tönernen Füßen. Zuerst hatte ihn Jaymes Beharren verdrossen, die Befehlsgewalt über die Axtschwinger ausgerechnet Bornheld zu übertragen. Und inzwischen hatte er soviel über seine Herkunft und die Ikarier und die Awaren erfahren, daß er den Glaubenssätzen des Seneschalls nicht mehr so recht zu folgen vermochte. Außerdem ging ihm die Frau nicht mehr aus dem Kopf, die vor dem Wald um Ramus Leben gefleht hatte. Was hatte sie ihm noch gesagt? Daß er nur das tun solle, was sein Herz ihm rate. Und nicht das, was die Kirche ihm beigebracht habe. Seine Pflicht bestehe darin, sich nur nach dem zu richten, was er für das Richtige halte …
    Der Krieger seufzte. Hatte die Frau damit recht gehabt? Ergaben ihre Worte überhaupt einen Sinn? Konnte er denn seinem Herzen einfach so vertrauen? Ganz gewiß hielt Axis es nicht für richtig, seine Truppe Bornheld zu übergeben. Aber hatte er überhaupt das Recht, sich darüber zu beklagen? Schließlich hatten seinetwegen so viele Axtschwinger sinnlos ihr Leben in Gorgraels Sturm lassen müssen.
    »Axtschwinger! Wie schön, Euch hier zu sehen!«
    Axis wandte sich nach dem Sprecher um. Herzog Roland lief so rasch auf ihn zu, wie es sein Leibesumfang eben noch zuließ. Der Krieger schwang sich von seinem Roß, legte ihm eine Hand auf den Arm und ergriff seine Rechte. Der Herzog mochte ja sehr beleibt sein, aber Axis hielt ihn für einen der besten Feldherren des Reiches. Außerdem gehörte er, Roland, wie auch Jorge zu den wenigen Edlen am Hof, die ihn als Bastard nicht verächtlich oder herablassend behandelt hatten. Der Herzog nickte Belial freundlich zu, warf einen neugierigen Blick auf die beiden alten Mönche und wandte sich dann wieder an den Krieger, um ihm ebenfalls eine Hand auf den Arm zu legen und seine Rechte zu drücken.
    »Willkommen, Axtherr, Artor sei mit Euch.«
    »Und mit Euch, Herzog Roland.« Axis lächelte ihn ebenso strahlend an. »Wie stehen die Dinge?«
    Der Dicke zuckte die Achseln. »Wie Ihr seht, existiert Gorken noch. Aber die Überfälle haben einen hohen Preis gefordert … Nein!« Roland ließ seine Rechte los und hob sie, um den Strom von Axis Fragen abzuwehren, die dem Krieger auf der Zunge lagen. »Nein, ich werde nicht mit Euch hier in Wind und Wetter herumstehen und Euch tausend und mehr Antworten geben. Kommt mit in den Turm. Bornheld und Jorge befinden sich gerade mit Magariz in einer Ratsbesprechung, und sicher werden sie begierig sein zu erfahren, was Ihr uns zu berichten habt. Habt Ihr im Wald der Schweigenden Frau etwas entdecken können?«
    Axis ließ sich äußerlich nichts anmerken, was ihn große Anstrengung kostete, denn Dutzende Entgegnungen kamen ihm in den Sinn. Aber er beließ es dabei, auf Ogden und Veremund zu zeigen. »Diese beiden alten Mönche dort habe ich aus dem Wald mitgebracht, mein

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