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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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erwiderte der Herzog ungeduldig den Segensgruß und strich sich über sein kurzgeschnittenes dunkelrotes Haar. »Nun beginnt endlich.«
    »Euer Durchlaucht«, sagte Ogden, »wir sind durch unsere Studien zu der Ansicht gelangt, daß die Antworten, nach denen Ihr sucht, in der uralten Prophezeiung zu finden sind. Diese stammt noch aus der Zeit, bevor die Achariten die Unaussprechlichen aus dem Land vertrieben.«
    Nun hoben die beiden Wächter an und redeten eine halben Stunde lang. Sie zitierten die beiden ersten Strophen der Weissagung vom Zerstörer und legten alles dar, was sie über Gorgrael und seine Geistmänner in Erfahrung gebracht hatten. Während Axis ihnen zuhörte, konnte er kaum verstehen, wieso in ganz Achar noch nichts von all den Entdeckungen bekannt war, auf die er in den letzten Monaten mehr oder weniger zufällig gestoßen war. Für Bornheld und seinen Kriegsrat stand fest, daß es sich bei den unheimlichen Kreaturen, die ihnen das Leben so schwer machten, nur um Unaussprechliche handeln konnte. Eine andere Erklärung wäre ihnen nie in den Sinn gekommen. Doch jetzt mußten sie von Ogden und Veremund erfahren, daß ein ganz anderer Feind auf den Plan getreten war. Doch als die Wächter geendet hatten, verhielt sich Bornheld genau so, wie Axis es befürchtet hatte.
    »Unfug!« schimpfte er. »Wir stehen hier den Unaussprechlichen gegenüber. Der Seneschall lehrt uns, daß sie unsere Feinde sind und nicht irgendwelche Monstren, von denen irgendeine verschimmelte alte Prophezeiung spricht.«
    Doch jetzt beugte sich Magariz vor, und es war ihm anzumerken, daß er mit den Worten des Obersten Kriegsherrn nicht einverstanden war. Der Feuerschein ließ die Narbe auf seiner Wange wild hin und her zucken. »Euer Durchlaucht, ich bitte doch darum, hier zu differenzieren. Die Eiswesen, die in der Weissagung beschrieben werden, sind doch den Kreaturen verdammt ähnlich, die unsere Patrouillen und sogar die Zuflucht von Gorken angegriffen haben. Und einige von den Rabenbundleuten, die in endlosem Zug nach Süden fliehen, haben diesen Namen, Gorgrael, ebenfalls erwähnt. Sie behaupteten, die Gespenster, die ihre Häuser und Familien angreifen, hätten ihn im Wind geflüstert.«
    Bornheld schien immer noch nicht überzeugt, aber Jorge und Roland nickten gedankenvoll. »Sagt uns doch, Brüder, wenn dies wirklich Gorgraels Kreaturen sind, die aus dem Norden kommen, wie vermögen wir sie dann zurückzuschlagen?«
    Ogden und Veremund tauschten einen kurzen Blick aus, vermieden es aber, dabei Axis anzusehen. »Laut Prophezeiung, Graf, müssen sich die drei Völker Tencendors erst unter dem Sternenmann vereinen, bevor sie den Zerstörer besiegen können. Nichts anderes vermag ihn aufzuhalten.«
    Der Herzog von Ichtar starrte die beiden erst ungläubig an, lehnte sich dann zurück und brach in lautes Gelächter aus. »Ihr wollt uns hier Altweibergeschwätz und Ammenmärchen als Neuigkeiten verkaufen! Aber ihr habt in Wahrheit nichts zu bieten, womit sich Gorken und Ichtar vor den Wesen schützen ließen, die sich draußen im Schnee herumtreiben.« Damit beugte Bornheld sich wieder vor. Seine grauen Augen glommen unheilvoll, und er erklärte mit deutlicher Verärgerung: »Euer Geschwätz von irgendeinem Erlöser erinnert doch sehr an das Gebrabbel seniler alter Männer. Und Euer Vorschlag, die Achariten müßten sich mit den Unaussprechlichen verbünden, stellt den Tatbestand der Gotteslästerung dar. Und davon will ich hier nichts hören! Unsere artorfürchtigen Männer werden die Angreifer schon zu besiegen wissen, und dafür brauchen wir keinen Firlefanz von wiedererweckten Seelen irgendwelcher Reichsfeinde! Ihr könnt von Glück sagen, wenn ich Euch nicht wegen Verbreitung häretischen Gedankenguts hinrichten lasse!« Zum Schluß hatte sich seine Stimme zu einem Brüllen gesteigert.
    Die beiden Mönche wichen furchtsam zurück, fuchtelten abwehrend mit den Händen und richteten hilfesuchende Blicke auf den Axtherrn. Aber der Herzog war noch lange nicht fertig.
    »Ich verlange, daß nichts von diesem Prophezeiungsgeschwätz hier verbreitet wird! Habt Ihr mich verstanden?«
    Axis winkte die beiden noch weiter zurück, damit Bornhelds Bannstrahl sie nicht treffe. Belial überlegte derweil mit leiser Belustigung, daß wahrscheinlich in diesem Moment über dreitausend Axtschwinger an den Lagerfeuern der Reichstruppen Geschichten über Gorgrael und die Prophezeiung verbreiteten. Der Oberste Kriegsherr würde sicher alles

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