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Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02

Titel: Sternen Stroemers Lied - Unter dem Weltenbaum 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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uns von Skrälingen – so bezeichnen sie die Geister –, die in immer größerer Anzahl in den Süden vordringen, sich aber noch nicht allzu weit vom Alpenrand entfernt haben. Den Andakilsa, den Grenzfluß zwischen Ichtar und dem Rabenbundland, können diese Kreaturen offenbar überhaupt nicht leiden. Einige der Flüchtlinge konnten beobachten, wie Geister in dessen Wasser gerieten und sich sofort darin auflösten.«
    Bornheld runzelte die Stirn, schwieg aber. Seit kurzem war ihnen bekannt, daß die Geister kein fließendes Wasser vertragen konnten, und darüber zerbrach er sich seitdem den Kopf. Ob es möglich war, Stadt und Feste Gorken durch einem Burggraben zu schützen? Der Herzog seufzte leise. Zu dumm, daß der nächste Fluß zu weit entfernt lag und sein Wasser nicht hierher umgeleitet werden konnte.
    »Aber leider werden wir von dieser Seite wohl nicht mehr allzu viel erfahren«, schloß der Fürst.
    »Warum nicht?« wollte Axis wissen.
    »Weil der Strom der Rabenbunder urplötzlich versiegt ist«, antwortete Roland an Magariz’ Stelle. Er hatte größte Mühe gehabt, seine massige Gestalt auf der kleinen Sitzfläche des Stuhls im Gleichgewicht zu halten und stand mittlerweile wieder am Feuer. Hin und wieder trat der Herzog von einem Bein aufs andere und warf dabei riesige groteske Schatten an die gegenüberliegende Wand. »Wir vermuten, daß die Rabenbunder sich nicht eines besseren besonnen haben und in ihrer Heimat geblieben sind. Viel eher wird man ihnen den Weg nach Süden abgeschnitten haben.«
    »Oder der Feind hat die Zurückgebliebenen inzwischen samt und sonders aufgefressen«, wandte Jorge ein. »Axis, wir haben eine Möglichkeit gefunden, wie man diese Kreaturen abwehren kann. Wenn sie nur in kleinen Gruppen auftauchen, vermag man sie mit Feuer abzuwehren. Aber wenn ganze Schwärme von ihnen auftauchen, überrennen sie die Fackeln einfach. Wir geben inzwischen allen Patrouillen einen Brand mit. Der gewährt ihnen wenigstens etwas Schutz.«
    »Mehr habt Ihr bislang nicht?« fragte der Krieger. Eigentlich hatte das nur eine Feststellung sein sollen, aber die Frage klang, wie auch ihm jetzt bewußt wurde, eher wie eine Beleidigung.
    »Glaubt Ihr etwa, Axtherr, Ihr könnt mehr herausfinden?« entgegnete sein Halbbruder wütend. »Haltet Ihr Euch für soviel besser als die vielen Soldaten, die in den vergangenen Monaten ihr Leben verloren haben?«
    Axis wollte sich schon für die unbedachte Äußerung entschuldigen, aber Bornheld war noch nicht fertig.
    »Möchtet Ihr dann vielleicht die Morgenpatrouille anführen, Axtherr? Dann werdet Ihr sicher im Handumdrehen herausfinden, was unseren Augen und Ohren so lange entgangen ist. Ganz gewiß wird ein Offizier, der bei einem Gewitter Hunderte seiner Männer, dazu noch zwei edle Damen und einen Jüngling namens Timozel verliert, auch in der Lage sein, mit einem halben Hundert Geisterwesen fertigzuwerden!«
    Der Krieger sprang auf. Belial fuhr ebenfalls hoch und hielt ihn am Arm fest, um ihn vor einer Unbesonnenheit zurückzuhalten. Aber Axis schüttelte ihn einfach ab. »Niemand zieht meinen Mut in Zweifel, Bruder! Ich übernehme die Morgenpatrouille!«
    »Das wird kaum notwendig sein, Axtherr«, versuchte Roland zu vermitteln, kam aber nicht zu mehr, weil eine Stimme vom Eingang ihn übertönte.
    »Bornheld!« rief Faraday. »Ihr seid mir ja ein ganz Schlimmer. Laßt den Mann in dem Glauben, Timozel und ich seien tot.« Gemessen schritt sie auf den Tisch zu und mußte ihre ganze Willenskraft aufbieten, um ihren Blick nur auf ihren Gemahl gerichtet zu halten und nicht Axis anzusehen.
    »Faraday?« ächzte der Krieger tonlos. Im ersten Moment konnte er seinen Augen kaum trauen. Die Edle lebte nicht nur, sie hatte es sogar bis nach Gorken geschafft! Was wollte sie denn hier? Unwillkürlich fuhr sein Blick zu Bornheld hinüber, und … Artor der Gerechte, nur das nicht! Faraday würde doch nicht … Wie hatte sie ihm das antun können?
    »Oh«, strahlte der Herzog, und vermutlich freute er sich am allermeisten über die Bestürzung seines Stiefbruders. »Ihr kennt meine Gattin vielleicht noch, Axtherr. Dieselbe Dame, die Euch vor einigen Wochen verlorenging.« Faraday stellte sich an seine Seite, und Bornheld legte ihr besitzergreifend den Arm um die Hüfte. Sie lächelte ihrem Gemahl zu und wagte dann zum ersten Mal, Axis anzusehen. Welche Kraft es sie kostete, dabei eine gleichgültige Miene aufzusetzen!
    Der Zorn des Kriegers darüber, Faraday in

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